PWA World CupWM-Entscheidungen, Suspendierungen und Favoriten - das müsst ihr vor dem Fuerte-World Cup wissen

Vollgas auf Fuerte: Ab Freitag gehen die Slalom X-Pilotinnen und -piloten an den Start
Foto: Carter/pwaworldtour.com
Zwei WM-Titel werden beim PWA World Cup auf Fuerteventura vergeben! Für die Damen ist es sowohl im Freestyle als auch im Slalom X der einzige Event des Jahres. Doch auch bei den Herren wird es spannend: Während im Slalom X der Titelverteidiger angeschlagen antritt, stellt sich im Freestyle vor allem die Frage: Kann jemand Lennart Neubauer schlagen?

Nach dem World Cup auf Gran Canaria zieht der PWA-Tross auf die Nachbarinsel. Auf Fuerteventura läuft vom 18. bis zum 27. Juli der nächste Event-Klassiker! Am Strand von Sotavento gehen erst die Racer beim Slalom-X an den Start, ab dem 23. Juli steht dann Freestyle auf dem Programm. Wir geben euch einen Überblick mit allem, was ihr vorab wissen müsst!

Slalom X: WM-Entscheidung und “Phantom”-Schmerzen

Es wird auf Fuerteventura eine Weltmeisterin geben - für die Damen ist dies der einzige Slalom X-Event des Jahres. Beim folgenden World Cup auf Teneriffa sind aus Geldmangel nur die Herren im Slalom X am Start und bekommen immerhin zwei Gelegenheiten, um die Bojen zu heizen. Die 2024er Weltmeisterin Sarah-Quita Offringa ist natürlich auch auf Fuerte die Top-Favoritin und dürfte diejenige sein, die es zu schlagen gilt - allerdings stecken ihr zehn Tage Pozo in den Knochen, während die Konkurrenz frisch nach Fuerte kommt.

Justine Lemeteyer und Jenna Gibson, im vergangenen Jahr auf den weiteren Podiums-Plätzen, dürften die härtesten Gegnerinnen sein. Lemeteyer hatte sich zuletzt aufs Foiling konzentriert und will auch im iQFOiL Vollgas geben, hatte bei der WM in Aarhus jedoch mit Erschöpfung zu kämpfen. Erholsam ist Slalom X eher nicht, bietet aber vielleicht eine willkommene Abwechslung zu den taktischen Races in der Olympia-Klasse. Jenna Gibson hingegen ist ausgewiesene Finnen-Spezialistin und hat Ende 2024 einen neuen Speed-Weltrekord aufgestellt. Auch beim Training mit der legendären “Wurst” wurde sie schon gesichtet. Marion Mortefon hingegen ist in der Baby-Pause und kann ihren vierten Platz nicht verteidigen - vielleicht die Chance für Nachwuchs wie Bobbi-Lynn de Jong, Mae Davico oder Femke van der Veen? Auch Blanca Alabau ist immer für eine Top-Platzierung gut.

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Das Feld ist heiß auf Finnen-Racing

Bei den Herren ist vor dem Start des World Cups vor allem Pierre Mortefon im Fokus. Der Titelverteidiger hatte nach dem Defi mit einer Muskelverletzung im Bein zu kämpfen, kurz vor dem Start auf Fuerte kamen aber noch andere Sorgen dazu: Sein Sponsor Phantom ist von der PWA suspendiert worden, weil die Mitglieds-Gebühr nicht gezahlt wurde. Mortefon darf sein Material vorerst weiter nutzen, es wird aber spannend, ob er das Thema ausblenden kann - und ob er schon wieder richtig fit ist. Eine Chance für Matteo Iachino? 2024 war der Italiener punktgleich mit Mortefon und holte auf Fuerte den Sieg. Und nach seinem Foil-Sieg auf Guadeloupe hat er fleißig Slalom X trainiert:

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“Ich bin glücklich, wo ich jetzt bin, und ich freue mich auf jeden Fall darauf, in ein paar Tagen hier zu starten”, sagte Iachino gegenüber der PWA. “Was das Selbstvertrauen angeht, so ist das etwas, das ich persönlich während der Veranstaltung aufbaue und nicht vorher, denn alles ist anders, wenn man tatsächlich die Startlinie überquert!”

Mit Maciek Rutkowski, Jordy Vonk, Taty Frans, Bruno Martini, Amado Vrieswijk, aber auch Nico Prien lauern aber jede Menge siegeshungrige und sehr schnelle Fahrer hinter der Spitze. Alle sind heiß auf Slalom X! Auch ein Überraschungs-Sieger ist immer möglich, an den Hindernissen und bei den Halsen können die Favoriten jederzeit straucheln! Wie er sich auf den World Cup vorbereitet, zeigt Nico Prien in seinem jüngsten Video:

Freestyle: Wer kann Lennart Neubauer schlagen?

Mit nur zwei Freestyle-Events pro Saison bei den Herren (Fuerteventura und Sylt) und einem Event bei den Damen (Fuerteventura) ist der Druck besonders hoch. Wer es in Sotavento versemmelt, ist raus aus dem Rennen. Für die Titelanwärter heißt es im Juli also jährlich alles oder nichts. Entsprechend spannend ist der World Cup auf Fuerteventura für Freestyle-Fans. Bei starkem Wind und anspruchsvollen, welligen Freestyle-Bedingungen geht es hier im Prinzip direkt um den Titel.
Wer hat diesen Winter hart trainiert? Und gibt es neue Moves?

Auf der Herrenseite hat sich bereits bei den diesjährigen Events der Freestyle Pro Tour abgezeichnet, dass Lennart Neubauer weiterhin der Mann ist, den es zu schlagen gilt. Frisch vom Starkwind-Training aus Pozo angereist, hat der 21-Jährige beide Augen auf einen weiteren Freestyle-Titel gerichtet. Doch schaut man sich die Starterliste an, tauchen einige Namen von Ex-Weltmeistern auf, die ihm den Weg nicht einfach machen werden: Yentel Caers, Adrien Bossen, Steven van Broeckhoven und sogar der 9-fache Freestyle-Weltmeister Gollito Estredo stehen in den Startlöchern. Besonders das Comeback von Gollito wird spannend, da er sich relativ bedeckt gehalten hat und niemand weiß, ob er mit ein wenig Training eventuell an seine alte, unschlagbare Form anknüpfen kann. Wir werden es nächste Woche sehen. Auch mit neuen Moves hat Gollito sich in der Vergangenheit immer bis zum entscheidenden Moment bedeckt gehalten. Ein weiterer Kandidat, der öfter eine Überraschung parat hat, ist Balz Müller, der letztes Jahr den vierten Platz belegte. Von ihm können wir uns bestimmt wieder auf verrückte Kombinationen wie Cheeseroll into Flaka (”Cheebonka”) freuen.

Gefragt: schnelles Switchen zwischen den Disziplinen

Bei den Damen ist Sarah-Quita auf Fuerteventura seit vielen Jahren ungeschlagen. Doch auch sie ist noch in der Regeneraion nach dem Pozo-Event. “Für mich waren die Kanaren immer ein Marathon! Jetzt, wo die Slalomveranstaltungen hinzukommen, sogar noch mehr”, beschreibt sie die Herausforderungen. “In diesem Jahr liegen die Veranstaltungen sehr dicht beieinander, während in den anderen Jahren etwas mehr Zeit dazwischen lag, aber ich muss es einfach nehmen, wie es kommt! Ich komme seit 2006 nach Fuerte und es ist ein besonderer Ort für mich. Ich weiß, dass ich alles geben werde, wenn der Wettbewerb ansteht.” Nach Waveriding muss sich SQ nun auf Slalom und anschließend auf Freestyle umstellen: “Es ist schwer, zwischen den Disziplinen zu wechseln. Vor allem vom Slalom zum Freestyle. Es fällt mir schwer, in einer geraden Linie zu segeln, nachdem ich mit meiner Slalom- und Wellenausrüstung so viel Grip habe!”

Doch Jahr für Jahr rücken Fahrerinnen wie Maaike Huvermann und Oda Johanne näher heran. Besonders Maaike aus den Niederlanden scheint dieses Jahr in Topform zu sein. Die mehrfache 27-jährige Vizeweltmeisterin gibt den Traum vom Titel nicht auf. Nach ihrem Sieg bei der Freestyle Pro Tour auf Sardinien und einem windigen Monat an der heimischen Nordseeküste geht sie mit viel Selbstvertrauen auf Fuerte an den Start. Und auch aus deutscher Sicht sollte es spannend werden, denn Lisa Kloster war letztes Jahr kurz davor den Sprung aufs Podium zu schaffen. Die Deutsche ist bereits seit einigen Wochen auf den Kanaren und bestens im Training.

Ab dem 23. Juli startet die Freestyle-Action in Sotavento. PWA-Moderator Ben Proffitt erholt sich aktuell von zehn Tagen Nonstop-Beschallung beim Pozo World Cup. Pünktlich für Fuerteventura sollte sich seine Stimme regeneriert haben - also Livestream einschalten nicht vergessen.

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