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Ein Nachfahre der berühmten Windsurf Trilogy, stellt die Windsurf Challenge 2006 das beste Windsurfen in den besten Bedingungen in den Fokus. Zehn eingeladene Surfer fahren ohne Preisgeld an einen Spot, der spektakuläre Heats verspricht. Nach Marokko und Indonesien ging es nach Madagaaskar, genauer gesagt in die Sakalava Bay im Norden der Insel. Die Optik ist schroff, eine Kette scharfer Felsen liegt vor dem Strand, die Wellen sind wunderbar, der Wind gnadenlos - niemand hat die Bucht bis dato bei weniger als 35 Knoten gesehen. Unter anderem Thomas Traversa, Boujmaa Guillol, John Skye, Diony Guadagnino und Alex Mussolini sind dabei. Nach eineinhalb Tagen “einsurfen” mit “Drei-Komma-Irgendwas-Segeln” sind die meisten schon angeschlagen, bevor der eigentliche Contest beginnt. Jeweils fünf Fahrer sind auf dem Wasser, die anderen judgen - und kommen vor lauter Action kaum mit dem Aufschreiben hinterher. Alex Mussolini gewinnt, aber das ist am Ende fast nebensächlich. Und bei einer Flachwasser-Session zeigen die Profis den Einheimischen, wozu man den fast immer knatternden Wind sonst noch nutzen kann.
Baja California, da denkt man natürlich an spartanische Camps in der Wüste, zu denen man nur nach einer elend langen Anreise über Schotterpisten gelangt, und kernige Wellen. Doch auch für Normalsterbliche hat die Halbinsel in Mexiko eine Perle parat, die von Chris Pressler und Kerstin Reiger vorgestellt wird: In Los Barriles nahe der Südspitze gibt es zuverlässigen Wind, touristische Infrastruktur und sogar eine Surf-Station. Dort arbeitet der Holländer Peter, der einst auf dem Weg nach Hawaii hier hängengeblieben ist und nur den heimischen Käse vermisst. Auch viele Windsurf-Touristen wissen das Kleinod zu schätzen: Neben US-Amerikanern auch der Deutsche Friedrich, der zum neunten Mal auf der Baja California ist. Im Winterhalbjahr weht ein sehr konstanter, zuverlässiger Wind fürs 5,3er oder 6,0er, der jeden Tag gegen halb elf einsetzt - ideal für entspannte Urlaube ohne Hektik. Mehr Wind und Welle kommt nur an den wenigen Starkwind-Perioden mit “El Norte” im Januar, dann kann auch schon mal eine Drei vorne stehen.
surf-Redakteur Steve Chismar hat Brian Talma in seiner Heimat Barbados besucht, der legendäre “Action Man” ist dort zum “Family Man” geworden - und kümmert sich engagiert um seine kleinen Töchter. “Doch Familienvater Talma hat noch nicht abgeschlossen mit seiner Windsurfkarriere”, er ist emsig als Botschafter seiner Heimatinsel und seiner “Beach Culture” unterwegs. Hinter dem offenherzigen und in der Windsurf-Szene legendären Lachen und seinen permanent eingestreuten Ausrufen wie “Action!” (bei guten Dingen) oder “Tears!” (bei weniger guten Sachen) verbirgt sich so manche hinuntergeschluckte Schmach. Also Sohn eines farbigen Vaters und einer weißen Mutter wurde Brian von beiden Seiten nicht akzeptiert, seine Windsurf-Karriere wurde oftmals belächelt, trotz zweier Olympia-Teilnahmen und den Erfolgen im World Cup. Erst spät haben viele Locals gewürdgt, was Talma für die Insel und den Sport bedeutet. “Ich inspiriere Menschen”, sagt er selber. Die Früchte in Form von Marketing und Geld ernten dann oftmals andere. “Er ist sich selbst immer einen Schritt voraus”, sagt sein Bruder über ihn. Auch heute noch ist Brian Talma in Sachen Beach Culture unterwegs - und eine der Legenden unseres Sports!
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