SURF Redaktion
· 29.04.2025
In Eckernförde fand gestern die erste von vier geplanten Informationsveranstaltungen zum Aktionsplan Ostseeschutz (APOS 2030) statt. Unter dem Motto “Ostseeschutz Schleswig-Holstein – Informieren, Austauschen, Gestalten” lädt die Landesregierung Bürger und Verbände ein, sich über den aktuellen Stand der Umsetzung zu informieren und am Schutzkonzept mitzuwirken. Die Veranstaltungsreihe findet in den Ostseeanrainerkreisen Schleswig-Flensburg, Rendsburg-Eckernförde, Plön und Ostholstein statt und richtet sich gleichermaßen an Privatpersonen, Verbände sowie politische und gesellschaftliche Akteure.
Der Aktionsplan Ostseeschutz ist ein Nachfolgeprojekt des gescheiterten Nationalparks Ostsee. Er umfasst ein Bündel von insgesamt 16 Maßnahmen, die an allen Belastungsquellen der Ostsee ansetzen sollen. Im Fokus stehen dabei der Eintrag von Nährstoffen, Überfischung und Munitionsaltlasten, aber auch die Gewässerbelastung durch Schwarzwasser und Antifouling von Sportbooten. Laut Ministerium konzentriert sich der Plan auf Maßnahmen, die das Land Schleswig-Holstein selbst umsetzen oder initiieren kann. Ein zentrales Ziel sei die Umsetzung von 12,5 % streng geschützter Flächen in der schleswig-holsteinischen Ostsee. Der Plan greift zudem bestehende Aufgaben der Landesregierung auf, wie beispielsweise die Bergung von Munitionsaltlasten.
In Punkto Wassersport sieht der Plan weniger Beschränkungen vor als zunächst befürchtet. In den neuen Naturschutzgebieten wird das Befahren von bekannt gemachten Rastvogelschwerpunkten lediglich in den Monaten November bis März mit Wasserfahrzeugen bzw. Wassersportgeräten ausgeschlossen. Für Surfer, Segler und Kiter sollen aber laut NDR Korridore geschaffen werden, die auch während dieser Sperrzeiten befahren werden dürfen. Welche Flächen das sind, ist derzeit noch nicht bekannt.
Nach der Auftaktveranstaltung in Eckernförde finden in der kommenden Wochen drei weitere Informationsabende statt. Diese sollen Bürgern und Interessierten in den jeweiligen Regionen die Möglichkeit bieten, sich über den Aktionsplan Ostsee zu informieren und ihre Anliegen einzubringen.
An den Veranstaltungen und der Umsetzung des Aktionsplans sind neben dem Umweltministerium auch das Ministerium für Kommunales und Sport, das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus sowie das Landwirtschaftsministerium beteiligt.
Die Veranstaltungen gliedern sich in zwei Teile: Im ersten Teil stellen die Vertreter der beteiligten Ministerien die konkreten Umsetzungsschritte des APOS 2030 vor. Dabei erhalten die Teilnehmer detaillierte Einblicke in die geplanten Maßnahmen und deren Bedeutung für den Schutz der Ostsee. Der zweite Teil bietet lokalen und regionalen Initiativen und Verbänden die Möglichkeit, Optionen für freiwilliges Engagement zum Schutz der schleswig-holsteinischen Ostsee zu präsentieren (Kontakt: ostseeschutz@e-c-crew.de)