Sebastian Kördel war nach langem Warten bei der Segel-WM der olympischen Klassen am späten Mittwochabend noch im Einsatz und fuhr einen weiteren Sieg in seiner Gruppe ein. Der amtierende iQFoil-Weltmeister liegt damit weiterhin auf Platz drei und damit gut auf Kurs. Vor ihm haben Luuc Van Opzeeland und Nicolo Renna die Plätze getauscht, der Italiener führt nach nun neun Rennen die Wertung an. Fabian Wolf nahm seinen 33. Platz in der einzigen Wettfahrt des Tages als Streicher und liegt nun auf Rang 30. Jonne Heimann, der dritte deutsche Starter im WM-Revier vor Scheveningen, liegt auf Platz 66.
Im iQFoil der Frauen, wo die deutschen Windsurferinnen seit der Aufnahme ins olympische Programm um Anschluss an die Weltspitze ringen, hat Theresa Steinlein einen sichtbaren Schritt nach vorne gemacht. Die 21-Jährige vom Norddeutschen Regatta Verein hat bei der WM bereits zwei Tagessiege in ihrer Gruppe errungen und lag am Mittwochabend kurz nach der Halbzeit ihrer WM-Serie auf Platz elf. Es hätte noch weiter nach oben gehen können, doch in den beiden letzten Durchgängen kam Steinlein nur auf Platz 29 und 25. Mit Platz 46 ist Alisa Engelmann derzeit die zweitbeste Deutsche, Lena Erdil ist 50., Helena Wanser liegt auf Rang 68. In Führung ist weiterhin Emma Wilson aus Großbritannien vor der Chinesin Zheng Yan und Shahar Tibi aus Israel.
Bekanntlich werden in Den Haag die ersten Tickets für Olympia 2024 vergeben. Laut Auskunft des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) garantieren im iQFoil die ersten elf Plätze bei der WM einen Olympia-Startplatz für die jeweilige Nation. Bleiben Sebastian Kördel und Theresa Steinlein also so stark wie bislang, hat Deutschland seine beiden Startplätze sicher. Ansonsten gibt es später noch weitere Möglichkeiten zur Qualifikation.
Welche Fahrerin und welcher Fahrer dann mit der deutschen Flagge im olympischen Segelrevier von Marseille an den Start gehen darf, wird in zwei Schritten festgelegt. Zunächst müssen im iQFoil bei drei Regatten 2024 Punkte für eine DSV-interne Rangliste geholt werden. Das ist die WM auf Lanzarote, die traditionsreiche Regatta Princess Sofia Trophy auf Mallorca und ein dritter, noch nicht festgelegter Event. Auf Basis dieses Rankings spricht der DSV dann im zweiten Schritt eine Empfehlung an den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) aus, der die Teilnehmer*in dann offiziell nominiert. Wenn also beispielsweise Sebastian Kördel bei der laufenden WM in die Top 11 kommt, darf Deutschland auf jeden Fall einen Starter zu Olympia schicken. Ob das dann auch Kördel selber ist, wird erst im kommenden Jahr ermittelt.