Tobias Frauen
· 16.10.2025
Am frühen Morgen des 18. September startete Maciek Rutkowski im schwedischen Sandhamn und überquerte nonstop die Ostsee, rund achteinhalb Stunden brauchte der Slalom-Weltmeister von 2022 bis zum Ziel am Strand von Wladislawowo in Polen. Die gesamte Tour wurde im Livestream übertragen, zudem sammelten Maciek und sein Team per Smartphone, Smartwatch und Trackern zahlreiche Informationen.
Jetzt haben sie eine Bilanz der “Mission Baltic” veröffentlicht:
Das sind nur die Zahlen der Überquerung, die Resonanz war ebenso beeindruckend: Mehr als zwei Millionen Aufrufe auf den sozialen Plattformen, mehr als 630 Publikationen in den Medien mit 26,8 Millionen Kontakten, 63.343 Aufrufe des Livestreams und mehr als 25.000 Euro gesammelter Spendengelder!
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Ein paar Tage nach der Ostsee-Überquerung stand für Maciek der World Cup auf Sylt auf dem Programm - als einer von nur drei Foil-Events enorm wichtig für die WM. Falls jemand befürchtet haben sollte, Rutkowski sei von seinem Extrem-Törn noch beeinträchtigt, dem bewies Maciek das Gegenteil: Mit Platz drei fuhr er sein bestes Ergebnis seit über zwei Jahren ein. Zwischendurch hat er uns von der Mission Baltic berichtet.
Ich war am Dienstag danach zum ersten Mal wieder surfen, aber das war definitiv zu früh. Ich habe viel Physiotherapie, Massagen und Regeneration gemacht, deswegen bin ich jetzt auf einem guten Weg.
Es war vor allem die Frage da, ob es am Ende knapp werden könnte. Wir hatten zwar theoretisch die Möglichkeit, auch im Dunkeln weiterzufahren, aber das will man eigentlich nicht. Also hab ich immer wieder gerechnet, wann ich endlich ins Foilen kommen muss, um noch im Hellen anzukommen.
Ich musste mich sehr anstrengen, konzentriert zu bleiben. Ich habe mir immer kleine Ziele gesetzt: "Bis zwölf Uhr, bis halb eins" und so weiter. Manchmal dachte ich, es wäre sehr viel Zeit vergangen, dabei waren es nur ein paar Minuten. Und mein ADHS hat da sicherlich nicht geholfen...
Wir hatten ein schönes Abendessen mit Freunden und dem Team. Es war ein bisschen schwierig, weil ich bei fast allem Hilfe brauchte - den Neo ausziehen, duschen, und so weiter.
Wenn so viele Leute zuschauen, wie ein Typ acht Stunden geradeaus fährt, wie gut müsste dann erst ein spannendes Rennen ankommen?”
Ja, das war wirklich überwältigend! Wir waren in Polen überall in den Nachrichten, es gab extrem große Nachfrage. Da denke ich, dass das Interesse am Windsurfen eigentlich generell viel größer sein müsste. Wenn schon so viele Leute zuschauen, wie ein Typ acht Stunden geradeaus fährt, wie gut müsste dann erst ein spannendes Rennen ankommen?
Das ist für mich mehr eine mentale Frage als eine physische. Auch wenn ich körperlich vielleicht noch nicht wieder ganz bei 100% war, hat mir das einen ziemlichen Schub gegeben, so dass ich hochmotiviert nach Sylt gekommen bin!
Der WM-Titel steht da immer noch ganz oben! Dann kommt meine Session in Jaws, dann die Ostsee-Überquerung!