Was war da los?Nico Prien über seinen Crash mit der Boje

SURF Redaktion

 · 20.12.2025

Was war da los?: Nico Prien über seinen Crash mit der BojeFoto: Elena Giolai/Circolo Surf Torbole
Besser kann man die Boje kaum treffen
Bei der IFCA-EM am Gardasee hatte Nico Prien eine unsanfte Begegnung mit einer der GPS-gesteuerten Bojen. Wir haben ihn gefragt, wie es zu dem Crash kam.

Wer über sich selbst nicht lachen kann, verpasst die Hälfte aller Witze des Lebens. So in etwa rede ich mir den Vorfall in diesem Bild zurecht. Aber ehrlich: Bei den Aufnahmen kann auch ich nur schmunzeln. Mit einigermaßen Fahrkönnen und Aufmerksamkeit ist die Wahrscheinlichkeit, in ein offensichtliches Hindernis zu donnern, ziemlich gering. Wie konnte es also dazu kommen?

Der Start im Slalom am sogenannten Pin-End, also am weitesten in der Lee-Position, hat den Vorteil, dass man am nächsten an der ersten Halsentonne ist. Das heißt: Diejenigen, die in Luv starten, können zwar tiefer Raumwind fahren, müssen jedoch die Lee-Starter vollständig überholen, um als Erste in die Halse zu gehen. Folglich ist dies eine beliebte Position für Starter mit gutem Timing. Und hier ist der Haken: Wenn man am Pin-End nicht perfekt startet, findet man sich schnell in den Abwinden der anderen wieder und fällt schnell weit zurück.

Desaster und Perfektion eng beieinander

In diesem Fall bei der IFCA-Slalom EM am Gardasee sind viele Fahrer früh zur Startlinie gefahren, womit man als Lee-Starter in den Zwang kommt, mitzugehen, um nicht schon vor dem Start in die Abwinde zu geraten. Als sich abzeichnete, dass wir möglicherweise zu früh an der Linie ankommen, habe ich versucht, mit Schlangenlinien meinen Weg zur Startlinie zu verlängern. Kurz schwebte mir auch der Gedanke vor, in Lee an der Startlinie vorbeizufahren, was in PWA-Wettbewerben ein fieser Move sein kann, um seine Gegner zu einem Frühstart zu provozieren und sich selbst durch das Nicht-Queren der Startlinie zu retten.

Im letzten Moment merkte ich jedoch, dass dies bei IFCA-Wettbewerben keine Option ist, da die Rennen hier – anders als in der PWA – bei Frühstart nicht neu gestartet werden. Beim letzten scharfen Turn in den Wind, um doch noch über die Linie zu fahren, kam der Flügel des Foils aus dem Wasser – Strömungsabriss! Das Board fiel vom Foil, und mein Kurs änderte sich schlagartig von „so gerade eben über die Startlinie“ auf „Volldampf auf die GPS-Start-Boje“.

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Kurzum: Ein besseres Timing beim Start hätte mir eine eingeschlagene Brettnase und einen letzten Platz in diesem Rennen erspart. Ein paar Zehntelsekunden späteres Losfahren hätten den Radius des letzten Turns vielleicht kleiner und damit möglich gemacht. Manchmal liegen Desaster und Perfektion einfach so nah beieinander!

surf/54861309995-8836b3b452-o_09b6dd22a5cae293d0d30838987b0974Foto: Elena Giolai/Circolo Surf Torbole

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