Wave-EntwicklungNeuzugang bei PATRIK – Fünf Fragen an John Skye

Julian Wiemar

 · 19.11.2025

Mit dem Abschied von RRD und dem Schritt zu PATRIK beginnt für John Skye ein neues Kapitel.
Foto: Moritz Mauch
Nach anderthalb Jahrzehnten prägender Arbeit als Designer bei RRD wagt John Skye den Schritt in eine neue Phase seiner Windsurf-Karriere. Künftig bündelt er seine Expertise und seinen gestalterischen Instinkt mit PATRIK – einer Marke, die in verschiedensten Disziplinen Wellen schlägt.

​Mit dem Abschied von RRD und dem Schritt zu PATRIK beginnt für John Skye ein neues Kapitel – und eines, das für die Windsurf-Szene durchaus spannend werden dürfte. Nach 15 Jahren als prägender Designer bringt der Brite nun seine gesamte Erfahrung, seinen feinen Instinkt und seine Wave-Expertise in eine Marke ein, die bislang vor allem im Racing- und Foil-Bereich für Furore gesorgt hat. Im Interview spricht Skye über seine neue Rolle, warum sich die Zusammenarbeit mit Patrik Diethelm fast wie eine Rückkehr an alte Wurzeln anfühlt, wie PATRIK das Wave-Segment weiter ausbauen möchte – und weshalb Teamgefühl und gemeinsame Entscheidungen dabei eine zentrale Rolle spielen.

Hi John, was genau ist deine neue Rolle bei PATRIK Windsurfing?

Zunächst bin ich im Grunde eine Mischung aus einem Markenmanager und einem Produktmanager für eine Art Wave-Projekt, an dem wir arbeiten. Fast alle in den Top 10 im Foil-Slalom sind auf dem PATRIK-Foil unterwegs. Sie tun alles dafür, das beste Material zu entwickeln. Wir möchten versuchen, diese Energie in die Welle einzuspeisen. Das Material ist bereits erstaunlich gut, also ist das Ziel, die Details zu verfeinern, um sicherzustellen, dass jeder das perfekte Set-Up hat, egal wie gut er in der Welle ist und wo er surft.

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Wir möchten versuchen, die starke Energie aus dem Racing in die Welle einzuspeisen.


In der Entwicklung von Wave-Material konntest du in deiner Karriere einiges an Erfahrung sammeln, oder?

Ja, weißt du was lustig ist, ich habe schon vor rund zwanzig Jahren mit Patrik (Diethelm, Anm. d. Red.) zusammengearbeitet, als Teamfahrer bei F2 damals. Einige meiner Lieblingsboards in meinem Schuppen sind stets geshaped von Patrik. Als ich dann letztens das erste Mal auf den aktuellen Boards stand, war es so, als würde ich meine Lieblingsschuhe wieder anziehen – es fühlte sich heimisch und bequem an.

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Du konntest dich also bereits ein wenig durch die aktuellen Boards und Segel testen?

Ja, ein paar Teamfahrer, wie Simon Thule oder Sammy Ferrero haben mir ihre Ausrüstung dagelassen, als sie im Sommer die Kanaren verlassen haben. Mit dem F-Wave zum Beispiel hatte ich schon richtig Spaß. Dieser unermüdliche Anspruch, alles ständig weiterzuentwickeln, ist in jedem Detail spürbar. Ich freue mich darauf, meine Erfahrung und meinen Einsatz in die Marke einzubringen, besonders wenn es um den Wave-Bereich geht.

Wie sieht es im Wave Team aus? Wird es Zuwachs geben?

Aktuell noch nichts konkretes, aber der Plan ist definitiv auf dem Weg weitere junge Fahrer ins Team zu holen. Ich denke, von Anfang an ist es wirklich wichtig, dass wir alle mit allem zufrieden sind, also jemanden zu finden, mit dem wir uns wirklich gut verstehen. Es ist, als wäre es eine Art Familienteam hier bei PATRIK. Und wie sie alles organisieren, es ist, als würden sie alle Teamfahrer in alle Entscheidungen bezüglich der Rennen einbeziehen. Es ist nicht so, dass Patrik sagt: „Wir machen jetzt dies und das!“, sondern eher: „Leute, was wollt ihr?“ Sie sagen: „Ich bevorzuge ein 6,2 statt eines 6,0“, und dann heißt es: „Okay, wir arbeiten als Team zusammen daran“. Und ja, dasselbe wollen wir auch im Wave-Bereich machen, und ich denke, in der Welle ist es wahrscheinlich sogar noch wichtiger, weil ich finde, dass im Slalom und im Rennen das Ziel so klar ist, nämlich das Rennen zu gewinnen, während man in der Welle all diese verschiedenen Empfindungen und Gefühle und Stile hat, und ich denke, es ist wirklich wichtig, eine gute Mischung aus Informationen und Daten zu bekommen und dann herauszufinden, was man danach damit macht.

Ich habe bereits vor rund 20 Jahren mit Patrik Diethelm zusammengearbeitet.

Wirst du weiterhin Gran Canaria als Basis zum Testen und Entwickeln nutzen und dort leben können?

​Ja, Gran Canaria eignet sich ideal als Arbeitsstandort. Der Wind weht hier das ganze Jahr über verlässlich – nicht ständig mit den 50 Knoten, wie man sie vom Pozo-Event kennt, aber die Zahl der Tage mit mehr als 20 Knoten ist schlicht unglaublich. Gleichzeitig ist Fuerteventura nur eine kurze Fährfahrt entfernt, und dort findet man komplett andere Bedingungen: Im Norden meist etwas weniger Wind, dafür fantastische Wellen. Zusammen bieten beide Inseln ein Revier, in dem man praktisch das gesamte Jahr über jede erdenkliche Disziplin testen kann. Auch das Klima bleibt das ganze Jahr über angenehm konstant. Zusätzlich verfügt PATRIK über eine starke Basis in Norddeutschland und Klitmøller, Dänemark. Dadurch haben wir Zugang zu einer großen Bandbreite an Spots weltweit – ideal, um Boards und Segel unter möglichst vielfältigen Bedingungen zu entwickeln und sicherzustellen, dass sie überall überzeugend funktionieren.

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