Text: Sebastian Gux
Einstellige Temperaturen, böiger Südwestwind und blauer Himmel: Laboe zeigte sich am 3. Advent von seiner besten Seite. Naja – seien wir ehrlich: Es war eine klassische Laboe-Session. Aber was gibt es Besseres als eine schöne Session am Cityspot, vor den Toren Kiels gelegen?
Trotz der frostigen Bedingungen waren bereits gegen 10:00 Uhr morgens zahlreiche Windsurfer auf dem Wasser - überraschend viele für diese Jahreszeit. Doch im Winter ist nicht nur die Kälte eine Herausforderung, sondern auch die kurzen Tage und das begrenzte Tageslicht. Das dürfte wohl auch den letzten Windsurfer überzeugt haben, der in den vergangenen Wochen nach Feierabend bereits im Stockdunklen am Spot stand. Über den Mittag hinweg kamen immer mehr Fahrer der GFB-Crew dazu -viele bekannte Gesichter, jede Menge Freestyle-Manöver und insgesamt eine sehr entspannte Stimmung auf dem Wasser.
Für mich persönlich war diese Session umso schöner, denn ich konnte endlich wieder mehr oder weniger uneingeschränkt windsurfen. Kurz vor dem World Cup Sylt, an dem ich in diesem Jahr erstmals teilnehmen wollte, hatte ich mir bei einer Priel-Session an der Nordsee einen Muskelfaserriss im seitlichen Bauchmuskel zugezogen. Nach über sechs Wochen Pause konnte ich nun langsam wieder aufs Wasser zurückkehren. Insgesamt waren es rund drei Monate mit Einschränkungen, in denen ich mich Schritt für Schritt zurück an mein ursprüngliches Level herantasten musste.
Bekanntlich löst beim Freestyle ein Schmerz den nächsten ab
Bei der Advents-Session in Laboe ging es daher für mich nicht darum, neue Tricks zu probieren, sondern um das Gefühl, wieder mehr Kontrolle und Vertrauen in den eigenen Körper zu bekommen. Umso schöner, wenn sich auf dem Wasser schnell wieder ein vertrauter Flow einstellt - und das gemeinsam mit so vielen Freunden. Mittlerweile sind es bei solchen Temperaturen wieder eher die Finger, die schmerzen - ein gutes Zeichen nach der Verletzungspause. Bekanntlich löst beim Freestyle ein Schmerz den nächsten ab, damit kann ich leben. Unterwegs war ich an diesem Tag mit meinem 93er Tabou Twister und einem GA Pure 4.4 - mein Lieblings-Setup für Freestyle-Sessions und gleichzeitig eines der meistgefahrenen Segel im Norden. Die knalligen Farben und das auffällige 90s-Design lassen selbst die grauesten Wintertage erstrahlen.