Am vorletzten Tag des World Cup lief Pozo nochmal zu großer Form auf: 35 Knoten Wind und solide Setwellen boten einen würdigen Rahmen für die entscheidenden Heats der Double Elimination der Damen. Weil die ersten Runden der Double bereits vor einigen Tagen ausgefahren worden waren, ging es heute ans Eingemachte - nur die Top-6 waren noch im Rennen. Justyna Sniady’s Aufholjagd wurde im direkten Duell gegen die Spanierin Maria Morales Navarro beendet, allerdings hauchdünn: Am Ende trennte beide die Winzigkeit von 0,04 Punkten - Sniady beendete den Event also auf Platz sechs. Morales Navarro durfte sich nun im darauffolgenden Heat mit der bis dato viertplatzierten Fahrerin Alexia Kiefer-Quintana messen. Diesmal war die Sache eindeutiger, Kiefer-Quintana ließ mit solidem Backloop, Frontloop und soliden Wavescores nichts anbrennen.
Der Kampf ums Podium
Nachdem Kiefer-Quintana ihren vierten Platz aus der Hinrunde erfolgreich verteidigt hatte, machte sich die junge Spanierin nun daran, das Podium anzugreifen. Im Duell der Teenager gegen die erst 15-jährige Belgierin Sol Degrieck machten wieder die soliden Backloops von Kiefer-Quintana den Unterschied. Degriek versuchte mit Pushloop und Forward dagegenzuhalten, am Ende musste Degrieck aber mit Platz vier in der Endabrechnung leben.
Dass es für Kiefer-Quintana nicht noch weiter nach vorne ging, lag einerseits daran, dass sie im Duell um Platz zwei gegen Sarah-Quita Offringa einfach keine gute Rampe in die Quere kam. Minutenlang suchte die Spanierin nach einer Backloop-Welle, diese wollte einfach nicht kommen. Umgekehrt zog Offringa Setwellen an wie ein Magnet - nach gerade mal einer Minute hatte sie bereits Pushloop, Frontloop, Backloop sowie einen soliden Wellenritt und insgesamt über 19 Punkte auf dem Scoresheet.
Nachdem Offringa ihren zweiten Platz erfolgreich verteidigt hatte, kam es zum Duell um den Sieg gegen die Gewinnerin der Vorrunde, Daida Moreno. Die beiden zeigten einen Lauf auf höchstem Niveau. Offringa spulte fehlerlos ihren Heat ab, inklusive Pushloop, und hohem Backloop, zudem fand sie beim Abreiten wieder die seltenen steilen Sections der Wellen. Mit fast 24 Punkten auf dem Zettel der Punktrichter setzte sie einen absoluten Highscore und erzwang das Superfinale.
In diesem hatte vor allem Daida Moreno zunächst Mühe, gute Wellen zu finden. Sarah-Quita Offringa zog schnell davon, war aber weit von ihrem Score des vorangegangen Heats entfernt. Fünf Minuten vor Schluss wechselte Moreno nochmal das Board und startete eine Aufholjagd: Eine Minute vor Schluss gelang ihr ein hoher Stalled Forward, sie war plötzlich wieder in Schlagdistanz. Auf der letzten Welle des Heats schob sie sich mit einem Backside Air, gefolgt von einem Frontside Air noch an Sarah-Quita Offringa vorbei, 0,4 Punkte trennten beide am Ende - ein echter Lucky Punch und ihr 21. Sieg bei World Cup Pozo.
