World Cup SyltErst Freestyle, dann Slalom - Søe und Lemeteyer setzen Serie fort

Tobias Frauen

 · 02.10.2024

Johan Søe gewann alle seine Heats und baut die Event-Führung aus
Foto: Tobi Frauen
Für Freestyle reichte der Wind nicht, auch wenn lange gewartet wurde. Als dann schließlich die Foiler aufs Wasser durften, waren wieder Justine Lemeteyer und Johan Søe das Maß aller Dinge.

Nach dem Rennen, im Interview auf der Event-Bühne, versuchte Justine Lemeteyer den Ball flach zu halten: “Noch ist nichts sicher, ich brauche noch zwei Rennen und versuche, fokussiert zu bleiben”, sagte die Französin. Doch sie hat inzwischen mehr als nur eine Hand am Pokal beim Citroën Windsurf World Cup auf Sylt, heute gewann sie wieder beide Foil-Rennen bei den Damen.

Dabei zeigte sie ihre Klasse eindrücklich: Nach vorsichtigen Starts lagen jeweils einmal ihre Verfolgerinnen Blanca Alabau und Marion Mortefon vorne, doch mit herausragenden Halsen schob sich Lemeteyer immer wieder nach vorne: “Es waren enge Rennen, vermutlich die Besten hier bislang.”

Balz Müller freestylt auf dem Foil

Dass den Fahrerinnen und Fahrern die Rennen heute deutlich mehr Spaß machten als gestern, lag vor allem daran, dass deutlich weniger Algen auf der Nordsee unterwegs waren. Auch der strahlende Sonnenschein machte den immer noch sehr frischen Wind etwas erträglicher, der dieses Mal schräg ablandig wehte - weiter draußen auf dem Slalom-Kurs deutlich stärker als unter Land.

Die Hoffnung war zunächst, heute Freestyle fahren zu können, schon um 7:30 Uhr hatten die Judges das Skippers Meeting angesetzt. Das frühe Aufstehen war leider umsonst, der Wind war deutlich schwächer als angekündigt. Als erster aufs Wasser ging Balz Müller - mit dem Foil: “Ich habe mir die Regeln genau angeschaut, da steht nichts von Finne oder Foil.” Bei dem leichten Wind hatte Balz so natürlich einen großen Vorteil. Kurze Zeit später sah man auch Lennart Neubauer beim Aufwärmen auf dem Foil. Aber auch Balz musste eingestehen: “Eigentlich kann man das nicht gleich bewerten, das müsste schon nach Finne und Foil getrennt sein.” Aber nach drei Heats war schon Schluss, der Wind war einfach nicht stark genug. Schade für den einzigen deutschen Starter Mathias Genkel, der gegen Antoine Albert ausschied.

Michele Becker und Fabian Wolf im kleinen Finale

Nach längerem Abwarten, ob sich der Wind vielleicht doch noch steigern würde, wechselte die Wettkampfleitung dann am Nachmittag schließlich auf Foil-Slalom. Viele Fahrer, bei denen es in den letzten Tagen nicht gut lief, wollten Boden gutmachen: Matteo Iachino, Maciek Rutkowski und Amado Vrieswijk fuhren deutlich schneller als zuvor und kämpften sich ins A-Finale. Doch Siege waren nur dort drin, wo Johan Søe nicht war: Der Däne gewann alle seine Heats und auch das Finale mit großem Vorsprung. “Ich hatte einen guten Start und hab dann eine gute Linie zwischen den Wellen gefunden,” berichtete er anschließend.

Während der bislang beste Deutsche, Nico Prien, bereits nach Runde eins wieder an Land musste, lief es bei Michele Becker besser als in den letzten Tagen. Er konnte ins B-Finale fahren und holte dort einen elften Platz. Direkt dahinter landete Fabian Wolf: “Das hat Spaß gemacht heute, weniger Algen, aber erstaunlich viel Swell da draußen”, erzählte er anschließend und zeigte sich mit Platz zwölf nicht unzufrieden: “Für das A-Finale muss ich einfach noch deutlich schneller werden. Da fehlen mir ein paar Kilo, die ich im Winter noch draufpacken möchte.”

In der Hoffnung, morgen doch noch Freestyle fahren zu können, gibt es wieder ein frühes Skippers Meeting. Für den Nachmittag und die kommenden Tage hingegen machen die Vorhersagen keine große Hoffnung.


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