World Cup SyltYentel Caers ist Freestyle-Weltmeister, Lennart Neubauer gewinnt den Event

Tobias Frauen

 · 25.09.2023

Event-Sieger und neuer Weltmeister: Lennart Neubauer und Yentel Caers mit einem denkwürdigen Tag beim World Cup Sylt
Foto: Tobi Frauen
Gestern musste er seine WM-Träume fast aufgeben, heute hat sich Yentel Caers durch die Double Elimination zurückgearbeitet und in sieben Heats seinen zweiten WM-Titel klar gemacht. Nur das Finale gegen Lennart Neubauer konnte er nicht gewinnen - damit holt das Mega-Talent seinen ersten Sieg im World Cup.

Was für ein Comeback von Yentel Caers! Als WM-Führender war er nach Sylt gekommen, doch in der Single Elimination war bereits nach dem ersten Heat Schluss. Sein Gegner gestern: Lennart Neubauer, der anschließend souverän bis zum Sieg durchmarschierte. Heute ging es dann mit der Double Elimination weiter, wieder guter Sideshore-Wind, aber noch etwas mehr Welle als gestern.

Yentel hatte eine Mission und wusste, was er zu tun hat. Gleich in seinem ersten Heat gegen Dieter van der Eyken holte er die bis dahin höchte Punktzahl des Tages, nur um dann in der nächsten Runde gegen Sam Esteve direkt einen draufzusetzen. Takuma Sugi war dann kein großes Hindernis mehr, bevor es im Heat um Platz fünf gegen Antoine Albert ging. Der Mann aus Neukaledonien hatte seinerseits einen beachtlichen Weg durch die Double Elimination gemacht und Amado Vrieswijk und Balz Müller aus dem Weg geräumt.

Yentel Caers fast den ganzen Tag jenseits der 40 Punkte

Doch keine Chance gegen Yentel on fire, wieder mehr als 40 Punkte für den Belgier. Auch Jacopo Testa musste seinen vierten Platz nach der Single Elimination räumen und durfte direkt wieder an Land. Der Heat um Platz drei wurde dann zum WM-Finale: Adrien Bosson, nach der Single mit besten Chancen auf die Titelverteidigung, musste gewinnen um Yentel Caers aufzuhalten. Der wiederum konnte mit einem Sieg den Titel klar machen.

Konnte Caers mit bereits fünf Heats in den Knochen sein Momentum beibehalten? Der Belgier spulte sein Programm routiniert ab, doch zur Hälfte lag Adrien Bosson knapp vorne. Doch mit einem gigantischen Shifty, einem Air Bob und einem Shifty Shaka durchbrach Caers abermals die 40-Punkte-Grenze, Bosson konnte nicht mehr kontern. Das bedeutete den zweiten WM-Titel für Yentel Caers nach einem spektakulären Comeback!

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Einer der ersten Gratulanten war sein Brouwersdam-Kumpel Steven van Broeckhoven, der dann auch als nächstes gegen den neuen Weltmeister antreten musste. Wer dachte, bei Caers ist nun die Luft raus, konnte staunend mit ansehen, wie bereits zur Hälfte des Heats abermals mehr als 40 Punkte auf seinem Scoresheet standen.

Lennart Neubauer eiskalt im Finale

Im Finale wartete dann wieder Lennart Neubauer, der ihn gestern so früh rausgeworfen hatte. Reicht die Kraft noch einmal oder ist der Flow gegen einen frischen und nicht eingefahrenen Gegner der entscheidende Faktor?

Lennart Neubauer zeigte eine perfekte Heat-Planung: In den ersten Minuten setzte er einen Double Culo und Shifty direkt vor die Nase von Yentel Caers. Der konterte souverän, doch in der zweiten Hälfte des Heats konnte der neue Weltmeister micht alle Moves sauber stehen. Doch auch Neubauer musste das eine oder andere Mal wasserstarten, so dass der Abstand zwischenzeitlich gerade einmal 0,3 Punkte betrug. Mit einem sauberen Air Funnel Burner machte Lennart Neubauer dann kurz vor Ende alles klar: Er gewinnt das Finale und damit seinen ersten Event auf der PWA-Tour!

„Nach dem gestrigen Sieg bin ich heute selbstbewusst und positiv ins Finale gegangen”, berichtete Lennart anschließend im Interview. “Ich habe alles so gemacht wie gestern. Man darf gar nicht daran denken, zu verlieren, weil dann wird es nichts.”

Nicolas Goyard gewinnt die vierte Slalom-Elimination

Nach dem packenden Freestyle-Finale gab es dann noch eine Slalom-Elimination. Taty Frans ging auf der Finne an den Start, war aber gegen die Foils erwartungsgemäß chancenlos. Der Kurs lag dabei zuschauerfreundlich dicht am Strand, bei jedem Schlag ging es einmal über die äußere Sandbank - bei größeren Sets durchaus eine haarige Sache. Das wurde im Halbfinale dann Michele Becker zum Verhängnis, der einen kapitalen Crash hinlegte.

Für die restlichen Heats wurde der Kurs dann angepasst, und auch der Wind ließ ein bisschen nach. Maciek Rutkowski legte im Halbfinale einen Frühstart hin, mit ordentlich Wut im Bauch gewann er dann das kleine Finale souverän. Dennoch hatte sich der WM-Führende sicherlich mehr erhofft, weil auch der Samstag schon nicht ideal lief. Das gilt auch für Sebastian Kördel, der ungefährdet bis ins Finale fuhr, dort aber wieder nach einer Halse baden ging. Zufrieden sein kann hingegen Nico Prien, der trotz seiner Verletzung am Schienbein bis auf Platz fünf nach vorne fuhr. Gegen den souveränen Sieg von Nicolas Goyard konnten beide nichts ausrichten.

Durch den Streicher, der nach dieser vierten Elimination gezogen werden kann, führt nun Mateus Isaac die Event-Wertung beim schauinsland-reisen Windsurf World Cup Sylt presented by got2be an. Der kam heute auf Platz drei, Matteo wurde Siebter und steht nun auf Platz zwei vor Johan Soe.

Ergebnisse Freestyle World Cup Sylt 2023

  • 1. Lennart Neubauer
  • 2. Yentel Caers
  • 3. Steven van Broeckhoven
  • 4. Adrien Bosson
  • 5. Jacopo Testa
  • 6. Antoine Albert
  • 7. Balz Müller
  • 7. Takuma Sugi
  • 9. Takumi Moriya
  • 9. Sam Esteve
  • 9. Youp Schmit
  • 9. Amado Vrieswijk
  • 17. Niclas Nebelung

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