Es fühlt sich so, so gut an. Dieses fühlt sich vielleicht noch besser an als der erste, weil ich Anfang des Jahres auch auf Fuerte gewonnen habe. Das war schon immer ein Event, von dem ich geträumt habe, ihn zu gewinnen. Im Laufe der Jahre war ich oft nah dran, aber am Ende wurde ich immer Zweiter oder Dritter, ohne es jemals zu gewinnen. Deshalb war ich überglücklich, in Fuerte gewonnen zu haben und vor Sylt die Rangliste anzuführen. Aber hier ist es oft schwierig, weil man nie weiß, was einen erwartet. Dieses Jahr hatten wir so viel Glück mit den Bedingungen. Endlich hatten wir wirklich gute Freestyle-Bedingungen, was alles besser macht.
Das ist schwer zu sagen. Die Sache ist die: Wenn man gewinnen und Weltmeister werden will, muss man in der Lage sein, gegen jeden zu gewinnen. Natürlich machte es die Sache schwieriger, so früh auf Lennart zu treffen. Ich denke, er hat bewiesen, dass das die schwerste Auslosung war, die man bekommen konnte, als er das Event gewann. Ich habe großen Respekt vor ihm und es ist großartig zu sehen, wie ein junger Mann die Karriereleiter erklimmt.
Dann, in der Double Elimination, wusste ich, dass es ein langer Weg zurück sein würde. Es fühlte sich an, als ob ich es nicht in der Hand hätte, weil wir nicht wussten, welche Bedingungen auf uns zukommen würden. Es hätte am Montag genauso gut Waveriding geben können, und wir wären immer noch im Stand-by, aber zum Glück hatten wir perfekte Freestyle-Bedingungen. Es war ein langer Weg zurück, ich habe neun Heats in der Double – einen am Sonntag und acht am Montag – aber es ist in Ordnung, da es nur 8-Minuten-Heats sind.
Ich weiß nicht, ich habe mich gestern unter diesen Bedingungen einfach wirklich gut gefühlt. Es kam mir sehr entgegen, dass nicht zu viel gesprungen wurde. Ich liebe die richtigen Freestyle-Moves wie die Shifties und die Double-Power-Moves, während einige andere die Wave-Jump-Moves bevorzugen. Gestern waren die perfekten Bedingungen für mich, um zu zeigen, was ich kann. Zum Start einen wirklich starken Lauf gegen Dieter [Van der Eyken] – 42,1 Punkte – und danach hatte ich das Selbstvertrauen, dass ich es schaffen könnte. Also habe ich einfach versucht, alle meine Heats gleich zu fahren, und es hat funktioniert.
Natürlich war mir bewusst, dass ich den Top 5 und dem Weltmeistertitel nahe kam, aber ich hab nicht auf die Punkte geschaut. Also hatte ich wirklich keine Ahnung, in welche Position ich zurückkommen musste, um Weltmeister zu werden. Ich wusste nur, dass ich garantiert gewinnen würde, wenn ich [Adrien] Bosson schlagen würde. Aber das war zu Beginn des Tages noch sehr weit weg, also habe ich ehrlich gesagt einfach versucht, von Heat zu Heat zu denken. Ich habe nicht einmal gecheckt, gegen welche Fahrer ich antreten würde. Ich habe mich nur auf mich selber konzentriert und zum Glück lief es wirklich gut.
Mir ging es gut. Ich denke, nachdem ich Weltmeister geworden war, ließ der Stress nach, und das sah man auch auf dem Wasser, indem ich etwas weniger explosiv war als zu Beginn des Tages. Außerdem ließ der Wind etwas nach und ich habe gegen Lennart ein paar Fehler gemacht, aber großen Respekt vor ihm, er ist unglaublich gut gefahren.
Die Feierlichkeiten haben bereits am Montag Abend begonnen. Ich habe alle meine Freunde hier, also sind wir mit allen Freestylern feiern gegangen. Freestyle ist vorbei, aber wir haben noch fast eine Woche hier, also werde ich den Sylt-Urlaub genießen und einfach versuchen, meine Zeit zu genießen.