Da Freestyleboards ohnehin mit vergleichsweise kurzen Finnen und stärker über die Luvkante gefahren werden, sind die Leistungseinbußen beim Wechsel auf eine Seegrasfinne hinsichtlich Topspeed, Höhelaufen und Gleitlage geringer als zum Beispiel beim Freeriden. Vielmehr steht hier im Vordergrund, dass die Boards durch die flacheren Neigungswinkel der Seegrasfinnen schlechter Sliden. Die Auswahl an Modellen ist überschaubar, zum Test standen zwei Varianten von Maui Ultra Fins zur Verfügung.
Deutschlands Top-Freestyler Niclas Nebelung, der in die Finnenentwicklung bei Maui Ultra Fins involviert ist, erklärt: „Aufgrund der größeren Fläche, die Seegrasfinnen naturgemäß haben, muss man die Weed-Fins etwas kleiner nehmen, weil sonst das Sliden zu sehr limitiert wird. Viele Serienboards sind mit einer 20er Serienfinne bestückt, da ist eine 18er Seegrasfinne eine gute Alternative. Die Pro-Version ist dünner und schneller – aber man sollte im flachen Wasser etwas mehr aufpassen, denn das dünne Finnenblatt ist auch weniger robust bei Steinkontakt.“
Das Modell Weed ist auf der Basis leicht nach vorne versetzt und weist einen flacheren Winkel auf als das Schwestermodell Style Weed Pro. Auch hat die Finne vor allem im Tip-Bereich mehr Fläche und ein etwas dickeres Profil. Dies äußert sich auf dem Wasser insofern, als dass dieses Modell etwas früher Druck annimmt und auch auf der Kreuz mehr seitlichen Druck verträgt. Damit ist die Style Weed angenehm einfach zu fahren, selbst, wenn man mit großen Freestylesegeln unterwegs ist oder nicht mit perfekter Technik das Heck feinfühlig belastet. Bei Slidingmoves bietet die Finne mit flacherem Neigungswinkel natürlich mehr Grip, das Durchsliden in Doppelmoves ist daher im Vergleich zu Standardfinnen leicht limitiert. Deshalb sollte man sich bei der Wahl dieses Modells eher zum unteren Bereich der Größenempfehlung orientieren.
Auch die Pro-Variante der Freestylefinne ist auf der Basis leicht nach vorne versetzt. Im direkten Vergleich zur Style Weed ist aber das Profil deutlich schlanker, der Neigungswinkel etwas steiler und die Fläche im Tip sichtbar reduziert. Das reine Angleiten ist vergleichbar gut, auf der Kreuz braucht man dann etwas mehr Feingefühl, um Spin-outs zu vermeiden, vor allem, wenn man angepowert und mit großen Segeln seine Bahnen zieht. Das schlankere Profil ist etwas schneller und bietet daher mehr Potenzial für hohe Powermoves – allerdings nur, wenn man im glatten Wasser auch kontrolliert dichtziehen kann. Ins Sliden bringt man die Finne mit spürbar weniger Druck, Doppelmoves werden so unterstützt. Aufgrund des steileren Neigungswinkels streift die Finne Seegras aber nicht ganz so effizient und teilweise erst verzögert ab.