Neoprenanzug im TestXCEL Comp+ 4/3mm Hooded - der Übergangs-Neo

Julian Wiemar

 · 10.04.2025

Der XCEL Comp+ in 4/3 ist der perfekte Neo für Herbst und Frühjahr
Foto: Dustin Wiemar
Ein 4/3er-Neo mit Haube? Wer braucht denn so was? Das haben wir uns auch gefragt und haben den neuen Comp+ von XCEL ausprobiert. Nach ausgiebigen Testeinsätzen lässt sich eines sagen: Diese Neo-Klasse lässt sich schwer einordnen, hat aber definitiv eine Daseinsberechtigung.

Lange Zeit eingestaubt im Keller wird der XCEL Comp+ 4/3mm bei Ganzjahressurfern nicht verbringen, denn der Neoprenanzug erwies sich sowohl an einem kühlen, regnerischen Spätsommermorgen als auch bei einer kurzen, milden Wintersession als Wohltat. Vorausgesetzt, man surft gerne mit geschlossener Haube, denn die Alternative an diesen Tagen ist offensichtlich, immer einen „normalen“ 4/3er mit Mütze, Stirnband, Ohrenstöpseln etc. zu kombinieren. Doch die dichte, integrierte Haube des Comp+ kann besonders an Tagen mit kühlem Wasser und milden Außentemperaturen (wie häufig im Frühling) für das gewisse Extra sorgen, solch einen dünnen, flexiblen Neo nutzen zu können, ohne dass einem beim Waschgang der Atem stockt. Es sind die Tage, an denen der Winter-Neo bei Anstrengung beinahe den Kopf zum Platzen bringt, es einem mit dem Sommer-Neo hingegen bei jedem Sturz eiskalt den Nacken runterläuft.

So wenig Einschränkung wie bei 30 Grad in Boardshorts.”

Der Einstieg erfolgt über einen relativ eng geschnittenen Frontzipper, der zusammen mit großzügiger Überlappung der Schürze und Gummizug für hervorragende Dichtigkeit sorgt. Auch die gummierten Bündchen an Armen und Beinen schließen dicht ab, sodass sich der direkte Wassereintritt auf wenige Tröpfchen beschränkt. Schon beim Hochziehen der Beine kommt man in den Genuss des butterweichen, flexiblen Materials. Der XCEL Comp+ trägt sich nicht weniger behaglich als ein Schlafanzug und ist einer der bequemsten Neos auf dem Markt. Der Bereich von Schulter bis Kniekehle besteht aus einem großen Panel, sodass beim Vorbeugen oder Strecken nicht eine störende Naht im Weg ist. Man ist in der Bewegungsfreiheit genauso wenig eingeschränkt wie bei 30 Grad in einer Boardshorts. Im Comp+ kommst du problemlos in jede Yoga-Pose, so flexibel ist er.


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Der perfekte Neo für kalte Frühlings-Tage und milde Winter

Die Wohlfühltemperatur liegt irgendwo zwischen zwölf und 16 Grad, doch beispielsweise hat dieser 4/3er auch an einem eiskalten Herbstmorgen, bei um die sieben Grad und warmem Wasser (circa 15 Grad) noch sehr gut performt. Und auch andersrum hat das an einem milden Dezembertag funktioniert. Erst wenn Wasser- und Außentemperatur unter zehn Grad fallen, wird es definitiv langsam frisch – dann helfen auch 1-a-Dichtigkeit und Haube nichts mehr.

Die schlichte Haube ohne Schirm fällt eher klein aus, schließt um das Gesicht herum gut ab und lässt sich per Schnur so eng wie gewünscht ziehen. Das Bändsel sollte allerdings nach dem Festziehen innerhalb der Haube verstaut werden, da es etwas lang geraten ist und einem bei schnellen Bewegungen bis ins Auge schleudern kann.

Insgesamt sollte der Neo eher eine Nummer zu klein als zu groß gewählt werden, da er so flexibel ist und das sehr weiche Material erfahrungsgemäß mit der Zeit auch etwas nachgeben kann. Dieser Neo muss wirklich hauteng sitzen, um sein volles Potenzial ausspielen zu können. Sitzt er besonders im Brust oder Rückenbereich nicht eng wie eine zweite Haut, wandert die Wohlfühltemperatur schnell drei bis fünf Grad nach oben.

surf-Fazit zum XCEL Comp+ 4/3mm

Wer auf dem Wasser gerne Gas gibt und nichts von nervigen Accessoires hält, sondern bloß einen sportlich flexiblen, dichten Übergangs-Neo sucht, der liegt mit dem 4/3mm Comp+ von XCEL genau richtig. Für 400 Euro erhält man einen echten Premium-Neo in neun Größen von S bis XL, der in unseren Gefilden regelmäßig seinen Einsatz findet. Deutschland wird nicht ohne Grund gerne als das Land der Übergangsjacke bezeichnet.

Infos unter xcelwetsuits.eu


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