Der gute alte Schleudersturz gehört zum Windsurfen, seit es Trapeze gibt und hat er einen mal am Wickel, geht es mit Karacho nach vorne - egal, ob man als Anfänger oder Vollprofi an der Gabel hängt. Oft bleibt es bei einem kurzen Adrenalinschub, manchmal sorgt der Schleuderer aber auch für bleibende Erinnerungen am Material oder sogar Ängste. Henning Terstiege, der bei Hersteller Patrik Teil des Marketing- und R&D-Teams ist, erklärt, welche Vorteile der neue Free Fall Haken bieten kann.
Die Idee stammt ursprünglich vom französischen Windsurfer und Foiler Frank Gressier, der infolge einer Verletzung an einem System getüftelt hatte, welches es ermöglichte, sich bei schlimmen Schleuderstürzen vom Segel zu trennen. So entstand der Free Fall Trapezhaken. Irgendwann kam der Kontakt zwischen ihm und Patrik Diethelm zustande. Patrik fand die Idee spannend und bot an, das Knowhow der Foil-Fertigung zu nutzen, wo man auf CNC-gefräste Teile spezialisiert ist. So kam es zum serienreifen Produkt.
Es handelt sich um einen Trapezhaken, den man mit jedem handelsüblichen Trapezgurt kombinieren kann. Der Haken verfügt über einen Mechanismus, der dafür sorgt, dass der Haken bei Extrembelastung auslösen kann, also den Trapeztampen freigibt. Dies kann helfen, Verletzungen oder Materialbruch zu verhindern. Wer auf dem Foil oder Slalomboard einen kapitalen Schleudersturz baut, zerstört häufig die Gabel oder sogar das Segel. Das lässt sich damit verhindern.
Dazu gibt es am System eine Stellschraube, mit der man den Haken auf das jeweilige Körpergewicht und Anforderungsprofil abstimmen kann.
Man braucht nur irgendwo ein Schlaufe oder einen Tampen, wo man sich mit ganzem Körpergewicht mal reinhängen kann. Das System sollte das eigene Körpergewicht problemlos halten und nur dann auslösen, wenn man einen kräftigen Ruck nach unten macht. Das wäre dann die Basiseinstellung zum Foilen. Für das Windsurfen mit Finne würde man eine noch etwas festere Einstellung wählen, da hier die Schläge im Chop und die Zugkräfte im Trapez generell etwas höher sind.
Ja, das System lässt sich auch sperren und wie ein ganz normaler Haken nutzen.
Ich würde sagen, dass es eher für Hobbysurfer Sinn macht, weil es die Angst nehmen kann, auf dem Foil richtig Gas zu geben. Aber auch zum Windsurfen mit Finne, beim Freeriden oder Racen, macht es Sinn. Es gibt drei unterschiedliche Größen – S, M und L – zwischen denen man wählen kann. Wer sich dafür interessiert, kann einfach an seinem alten Haken Maß nehmen und dann die richtige Hakenbreite wählen. Auf der Patrik-Website sind alle Abmessungen zu finden.
Surfshops, die unsere Marke führen, werden auch den neuen Haken anbieten, er kostet 189 Euro.