Stephan Gölnitz
· 22.12.2024
Wir konnten die Amazfit T-Rex 3, als preiswerte Alternative im Segment robuster Outdoor-Smartwatches mit Trackingfunktion, aber auch beim Windsurfen und im Alltag testen und auch mit dem Vorgängermodell vergleichen.
Mit der T-Rex 3 präsentiert Amazfit die dritte Generation seiner beliebten Outdoor-Smartwatch. Wir hatten bereits das Vorgängermodell ausführlich getestet und auch die schlankere, Alltags-taugliche Amazfit Balance. Die ebenfalls vergleichsweise preiswerte T-Rex 3 spielt auch in der neuesten Version in vielen Bereichen in der Liga deutlich teurerer Modelle mit oder übertrifft diese sogar in einigen Aspekten. Im Test lag unser Fokus vor allem auf der Nutzung für das Tracking von Windsurfen und ähnlichen Sportarten, während wir die umfangreichen Smartwatch-Funktionen nur am Rande ausprobierten.
Amazfit verwendet für seine smarten Uhren die eigene APP Zepp, die bereits umfangreichste Analysen und Trackings ermöglicht. Neu ist die direkte Anbindung an die Komoot-App ohne den unten beschriebenen Umweg über die GPX-Datei. Du planst beispielsweise deine nächste Tour in der Komoot-App und überträgst diese dann, nachdem du einmalig deine Zepp- und Komoot-Konten verknüpft hast, mit wenigen Klicks auf deine Uhr. Die T-Rex 3 funktioniert dann als vollständiges Navigationsgerät.
Die Route wird auf der Karte angezeigt, vor Abzweigungen vibriert die Uhr und zeigt dir alle Richtungsänderungen mit Abbiegepfeilen an. Bei unserem Test auf einer gut einstündigen Tour durch unbekanntes Waldgebiet auf Trails und Forstwegen hat das sehr gut funktioniert. Währen die Vorschau einen groben Überblick gibt, zeigt die Uhr im Navigationsmodus sämtliche Wege sehr genau an. In die Karte lässt sich individuell “reinzoomen”.
Zu den Smartwatch-Funktionen gehört ein umfassendes Gesundheits- und Trainingsprogramm mit Fitness-Apps, einer präzisen Herzfrequenzüberwachung und individuellen Trainingsplänen. Vom Schlaf-Tracking bis hin zu aufmunternden Erinnerungen, sich wieder zu bewegen, bietet die Uhr eine breite Palette an smarten Fitnessfunktionen. WhatsApp-Nachrichten und SMS, einschließlich Bildern, können auf dem Display empfangen werden und lassen sich dank der KI-unterstützten Sprachfunktion direkt an der Uhr beantworten – eine Funktion, die in unseren wenigen Versuchen zuverlässig funktionierte. Neu ist die Option, zum Navigieren auch Kartenmaterial aufzuspielen - was beim Windsurfen weniger interessant ist als beim Biken oder Wandern beispielsweise. Ebenfalls lassen sich GPX-Dateien von Komoot beispielsweise mittels der Amazfit-App “ZEPP” importieren und nachfahren (Update: Siehe oben, ein Komoot-Konto lässt sich jetzt mit der Zepp-App verknüpfen und erleichtert die Übertragung erheblich.) Die Uhr gibt dann beispielsweise Warnhinweise, wenn man vom geplanten Track um eine - einstellbare - Distanz abweicht.
Im Vergleich zum Vorgängermodell verfügt die T-Rex 3 über ein leicht vergrößertes Display (1,5 Zoll) mit einer sehr hohen Pixeldichte (480 x 480), die es mit den Topmodellen der führenden Marken mindestens vergleichbar macht. Das Display ist farbintensiv und gestochen scharf. Unabhängig von den theoretischen Angaben zeigte sich der Akku in unseren Tests äußerst leistungsfähig: Er hielt bei diversen Trainings und teilweise aktiven Smartwatch-Funktionen viele Tage, wenn nicht sogar Wochen. Natürlich hängt die Akkulaufzeit stark von der individuellen Nutzung ab – ob man nach vier Tagen schon nachladen muss oder erst nach zwei Wochen. Das Aufladen selbst geht erstaunlich schnell: Bereits nach einer Stunde ist die Uhr oft wieder zu 100 Prozent einsatzbereit. Zum Laden wird ein kleines Adapterplättchen mit Magneten an der Rückseite befestigt, in das ein USB-C-Anschluss integriert ist, sodass die Uhr mit allen gängigen Ladegeräten kompatibel ist. Die Uhr kommt somit ohne Steckverbindungen aus und bietet eine gute Wasserdichtigkeit (100 Meter). Im App-Store wartet eine unglaubliche Vielzahl von Display-Layout zur Auswahl, viele davon kostenfrei.
Im relevanten Testbereich Windsurfen überzeugte die T-Rex 3 durch die schnelle GPS-Signalfindung. Hier arbeiten gleich vier verschiedene Empfänger, um die Position zuverlässig zu bestimmen. Das stundenlange Tracking beanspruchte den Akku nur gering, und die Auswertungen hinsichtlich Geschwindigkeit, Position und Herzfrequenz waren präzise und vertrauenswürdig. Wie bereits beim letzten Test angeregt, wäre für Sportarten, die auf begrenztem Raum stattfinden, eine feinere Strichführung für die Tracks ein Wunsch - auf gehobenem Niveau. Wenn man beispielsweise beim Wingfoilen auf einem halben Fußballfeld großen Areal zwei Stunden hin und her fährt, ließe sich die genaue Spur nachträglich nochmals besser nachvollziehen.
Das Display ist besonders hervorzuheben: Es ist groß und hervorragend ablesbar, sogar unter extremen Bedingungen wie maximaler Sonneneinstrahlung in Südafrika. Auch bei nassen Fingern funktioniert das Touch-Display gut, wobei die Uhr alternativ auch über vier physische Tasten bedient werden kann. Zahlreiche Sensoren, darunter ein barometrischer Höhenmesser, liefern zusätzliche Daten.
Die Amazfit T-Rex 3 (>> hier erhältlich) ist eine gelungene Weiterentwicklung des Vorgängermodells und bietet weiterhin eine Vielzahl nützlicher Funktionen in einem etwas größeren und nochmals robuster wirkenden Gehäuse, das sich aber dank des weichen, flexiblen Armbands auch beim Sport sehr angenehm tragen lässt. Die Uhr wirkt dabei nicht übermäßig schwer. In unseren Tests konnte das Tracking bei den Sportarten Windsurfen, Stand-up-Paddeln, Laufen und Radfahren (insgesamt 178 Sportarten sind angelegt) voll überzeugen. Gehäuse und Verarbeitung wirken hochwertig, das Display blieb auch nach wochenlangem Gebrauch ohne sichtbare Kratzer. Insgesamt handelt es sich um eine sehr vielseitige und robuste Outdoor-Smartwatch, die den meisten Nutzern deutlich mehr Funktionen bieten dürfte, als sie tatsächlich benötigen. In den Tiefen der App und Gesundheitsfunktionen kann man bei Interesse schier endlos navigieren.