Sonnenschutz beim WassersportCaps, Hüte und Tücher zum Surfen im Test

Surf Testteam

 · 03.07.2025

Sonnenschutz beim Wassersport: Caps, Hüte und Tücher zum Surfen im TestFoto: Julian Wiemar
Sonnenschutz für den Kopf und Schatten im Gesicht: Modelle wie die Buster Surf Cap waren beim großen surf-Test auf Tobago im Dauer-Einsatz
Wenn die Sonne knallt, ist “oben ohne” surfen keine gute Idee. Wir haben einige Caps, Hüte und Kopftücher ausprobiert - und können versichern: Es geht auch mit Style!

Beim Surfen - egal ob mit dem Wing, auf dem SUP oder als Windsurfer - brennt die Sonne voll auf den Kopf herunter. Dünnflüssige Sprays sind vor allem bei lichtem Haupthaar oft die einzige Möglichkeit, die empfindliche Kopfhaut zu schützen – es sei denn, du greifst zum textilen Vollschutz aus Cap, Hut oder Piratentuch. Wir haben ein paar Optionen für Sonnenschutz auf dem Wasser ausgiebig getestet: Unter der karibischen Sonne von Tobago zeigt sich bei stundenlangen Test-Sessions nicht nur, ob schädliche UV-Strahlen lückenlos abgehalten werden, sondern auch der Tragekomfort bei langen, schnellen Runs.

Style sollte beim Schutz vor der Sonne nicht im Mittelpunkt stehen, dennoch gibt es Kappen, die durchaus kleidsam daherkommen. Für Nico Meisner, Gründer von Buster Surfboards, gehören Cap und hoher Lichtschutzfaktor nach eigenen Hautproblemen zum Wassersport dazu wie Leash und Surf Wax. Auch zum Eigennutz entwickelte er eine Surf-Cap, die nicht nur besonders guten Schutz auf dem Wasser bieten soll, sondern die man auch noch am Beach gerne trägt.

Nach drei Wochen mit Kappe auf dem Kopf fühlt man sich ›oben ohne‹ bei Sonnenschein so nackt wie ohne Trapez.”

Surfhüte, Kopftücher oder Caps: Vor und Nachteile der verschiedenen Optionen

Wer sich nach einer Kopfbedeckung zum Surfen umschaut, findet verschiedene Arten:

Meistgelesene Artikel

1

2

3

  • Kopftücher, Beanies und vor allem Bandanas sind bei Bikern und Radfahrern beliebt – als Sonnen- und Schweißschutz ohne oder unter dem Helm – auf den günstigen Verkaufsplattformen gerne mit Totenköpfen oder anderen lustigen Motiven im Angebot. Auch dort haben wir ein Modell für knappe zehn Euro bestellt – das grundsätzlich funktioniert. Im Vergleich zu den hier vorgestellten Hauben von IQ-UV wirkte aber zumindest unser zufällig gewähltes Testmuster sogar an dicken Schädeln etwas labberiger und weniger fest am Kopf sitzend – als Hauptnachteil erscheint daher die oft fehlende Größenauswahl. Generelle Vorzüge der eng anliegenden „Badekappen“ sind das luftige Tragegefühl und das Ausbleiben von zusätzlichen Windgeräuschen oder Flattern. Allerdings werden Ohren, Gesicht und Nacken nicht zusätzlich beschattet
  • Surfhüte entstammen vermutlich der Wellenreiter-Longboardszene und gefallen vielleicht nicht jedem. Wenn aber nahezu alle Winglehrer im italienischen Porto Pollo welche tragen, kann man im Style nicht komplett danebenliegen. Die Krempe schützt nicht nur die Kopfhaut, sondern wirft auch noch Schatten auf Gesicht, Ohren und Nacken. Allerdings schlägt diese bei höheren Geschwindigkeiten oft um. Auch bei den Hüten lassen sich – wie bei allen Caps – die Kinngurte mit den Ohrenklappen für den Landgang unsichtbar im Hut verstauen. Der Olaian-Hut wird mit einem integrierten Gummizug in der Weite angepasst, ION hat zwei Größen im Programm.
  • Surfcaps sind ebenfalls oft für Wellenreiter entwickelt und deshalb mit einem besonders weichen Schirm ausgestattet, der schon bei mäßigem Druck hochklappen kann. Das soll verhindern, dass die Kappe beim Duck Dive oder Waschgang nach hinten gerissen wird. Die Buster-Cap segelte dennoch stabil im Wind, und auch die ION-Cap ist steif. Bei der FCS-Cap klappt der weiche Schirm in Gleitfahrt schräg hoch – was nicht spürbar stört, allerdings auch weniger Schatten auf Gesicht und Augen wirft. Wer Boards oder Segel oft auf dem Kopf trägt, spürt bei Buster- und ION-Cap den Zierknopf mitten auf dem Kopf deutlich drückend. Im Gegensatz dazu polstern die Hüte und die FCS-Cap vergleichsweise angenehm.

Übrigens: Auch ein Helm bietet Schutz vor der Sonne wie ein Beanie und bewahrt gleichzeitig noch vor äußeren Verletzungen. Dabei sollten aber Lüftungslöcher abgeklebt werden, sonst gibt es trotzdem Sonnenbrand!

Die zusätzlichen Windgeräusche bei Hüten und Caps empfanden die Tester ganz unterschiedlich – von störend bis unbedeutend.”

Surfhüte, Caps und Kopftücher im Test

ION Beach Hat

ION Beach HatFoto: Stephan GölnitzION Beach Hat

Der ION-Hut ist in zwei Größen erhältlich und kann mit einem optionalen Nackenschutz erweitert werden. Die Ohren liegen offen, was vielleicht etwas mehr Eincremen erfordert, wobei die umlaufende Krempe bereits Schatten spendet. Unnötige Windgeräusche werden reduziert, und volles Hörvermögen ist gewährleistet. Der Schirm steht recht stabil im Wind, aber nicht ganz so solide wie die ION- oder Buster-Cap. Preis: 29,99 Euro >> hier erhältlich

Recht stabil, komfortabel, breite Krempe

Zwei Größen erhältlich

OLAIAN Surf Hut 500

OLAIAN Surf Hut 500Foto: Stephan GölnitzOLAIAN Surf Hut 500

Der Hut von Decathlon in Einheitsgröße passt noch auf großem 60er- Kopfumfang – stramm, gerade ohne zu drücken. Die umlaufende Krempe ist vorne verstärkt und bleibt auch bei gutem Druck für 7,8er-Segel noch stabil im Wind. Der weiche Kinnriemen ist leicht elastisch und bequem, der Sonnenschutz rundum perfekt. Der Riemen lässt sich an Land im Hut mit ausreichend „Stauraum“ einklappen. Preis: 11,99 Euro >> hier erhältlich.

Stabiler Schirm, sehr günstig, umlaufender Gummizug zur Weitenregulierung

Zwei Größen erhältlich

ION Surf Cap

ION Surf CapFoto: Stephan GölnitzION Surf Cap

Im Vergleich zur FCS-Cap wirkt die ION im vorderen Bereich sehr steif. Der Schirm ragt besonders weit nach vorne und klappt dennoch selbst bei starkem Wind nicht hoch. Die Kappe in Einheitsgröße lässt sich auch bis über 60 cm Kopfumfang noch angenehm tragen, der Metallknopf mitten auf dem Kopf drückt aber gegebenenfalls beim Segeltragen. Der Gurt ist leicht elastisch und weich mit Netz über dem Ohr. Preis: 29,99 Euro >> hier erhältlich.

Steifer Schirm, sicherer Halt
-
Schirm recht lang, Knopf auf dem Kopf

FCS Essential Surf Cap

FCS Essential Surf CapFoto: Stephan GölnitzFCS Essential Surf Cap

Die FCS-Cap ist in drei Größen erhältlich und zusätzlich stufenlos gut in der Weite anpassbar und sogar mit optional anknöpfbarem „Legionärs“-Nackenschutz erhältlich. Der Sitz ist eng am Kopf anliegend, kaum spürbar, besonders bequem und weich. Der softe Schirm klappt bei gutem Gleitwind allerdings leicht schräg nach oben, was den Schatten auf Gesicht und Augen etwas reduziert. Inklusive Fangleine. Preis: 35,00 Euro

Sehr bequem, kein durchlässiges Netzmaterial
-
Schirm klappt bei Gleitwind schräg nach oben

BUSTER Convertible Surf Cap

BUSTER Convertible Surf Cap
Foto: Stephan Gölnitz

Einheitsgröße im Schnitt einer klassischen Trucker Cap, mit ausreichend Luft, um den eingeklappten Kinnriemen ohne Druckstellen zu verstauen. Der Mesh-Bereich ist besonders dicht gewebt. Der Schirm hält auch stärkerem Wind sehr gut stand, wenn die Cap in der Weite straff eingestellt wird. In weitester Einstellung bis Kopfumfang 61 cm noch gut nutzbar. Der Kinnriemen ist leicht elastisch und weich. Preis: 29,90 Euro >> hier erhältlich.

Optik an Land wie Trucker Cap, windfest, schwimmfähig

Knopf auf dem Kopf

IQ-UV Aqua Bandana

IQ-UV Aqua Bandana
Foto: Stephan Gölnitz

Das klassische „Piratentuch“ gibt es in verschiedenen Uni-Farben und in drei Größen. Über den Knoten lässt es sich zusätzlich gut anpassen – hier lässt sich auch eine (selbst gebastelte) Sicherungsleine befestigen. Die Ohren bleiben teils unbedeckt, Sonnenschutz durch einen Schirm entfällt, dafür sitzt es kaum spürbar und bedeckt die Stirn bereits weitgehend. Das Material wirkt elastisch, aber sehr solide und dicht. Preis: 21,95 Euro >> hier erhältlich.

Sehr bequem, günstig, platzsparend zu verstauen, drei Basisgrößen
-
Kein Schirm

IQ-UV Beanie skull

IQ-UV Beanie skull
Foto: Stephan Gölnitz

Die Beanie ist in zwei Größen (S/M und L/XL) erhältlich, fällt deutlich größer, elastischer und etwas dünner aus als das Bandana oben und lässt sich komplett über die Ohren und bis zu den Augenbrauen ziehen. (Foto Größe L/XL). Sehr guter UV-Schutz für den gesamten Kopf inklusive Ohren. Eine Sicherungsleine ist offensichtlich nicht vorgesehen, lässt sich aber am kleinen, seitlichen Label einfädeln. Preis: 19,95 Euro >> hier erhältlich.

Sehr bequem, günstig, platzsparend zu verstauen, rundum dicht.
-
Kein Schirm


Meistgelesen in der Rubrik Windsurfen