Julian Wiemar
· 17.05.2025
Balz aka Radiculo konnte den “Sea Devil”, der an die Form eines Tarnkappenflugzeugs erinnert, die letzten Tage bereits in jeglichen Foil-Disziplinen auf Herz und Nieren testen. Es war ihm besonders wichtig, den neuen Flügel zuerst unter all seinen Brettern, die er gerne als “Funboards” bezeichnet, auszuprobieren, bevor er uns ein paar Fragen zu dem neuen Konzept beantwortet. Gestern Nachmittag, kurz bevor der Wind an seinem Heimatsee einsetzte und Balz schon wieder aufs Wasser wollte, erwischten wir den Schweizer Funboarder.
Die Idee hinter dem Sea Devil war ein großes Foil mit extremem Low-End das sich aber trotzdem anfühlt wie ein verspieltes, kleines Foil. Mit dem 2-in-1-Konzept ist uns das sehr gut gelungen: Im „Tailmode“ mit Stabilisator (Heckflügel) fährt sich das Teil super easy – und wer bereit ist für mehr, kann im „Rawmode“ ohne Stabilisator ein völlig neues, direktes Foilgefühl erleben.
Der Sea Devil ist ideal fürs Wingfoilen bei wenig Wind, für kleine Wellen beim Surf-Foilen oder auch fürs Pumpfoilen. Besonders spannend finde ich das Konzept in Kombination mit dem Parawing: Da ist das Abheben oft tricky – und sobald man fliegt, fühlt man sich mit klassischen großen Foils schnell überfordert und manövrierunfähig. Nicht so mit dem Sea Devil: Der hebt früh ab, bleibt agil und macht einfach Bock.
Zum Windfoilen: Auch da geht was – aber der Mast muss dabei deutlich weiter vorne sitzen, um den Segeldruck auszugleichen, habe ich herausgefunden. Anspruchsvoll, und mit herkömmlichen Boards nicht geeignet aber mit den modernen “Midlenghtshapes” wo alles zentraler kompakter platziert wird definitiv spannend.
Der Sea Devil wird nicht super schnell – dafür lässt er sich quasi auf der Stelle drehen und eröffnet ganz neue Sliding-Perspektiven, was mir bisher generell beim Foilfreestyle etwas gefehlt hat.
Wer bereit ist für mehr, kann im „Rawmode“ ohne Stabilisator ein völlig neues, direktes Foilgefühl erleben. (Balz Müller)
„Glide“ trifft es nicht ganz – es ist eher ein “FloHOOat” Float-Gefühl. Der Sea Devil nimmt selbst die kleinste Wellen Energie auf und lässt dich darauf mühelos schweben.
Die Form ist optisch klar von Tarnkappenbombern inspiriert – Sabfoil wollte damit aber nicht unter dem Radar verschwinden, sondern die Manövrierfähigkeit auf ein neues Level heben. Die kompakte Outline bringt eine Wahnsinns-Wendigkeit mit sich, die mich sofort begeistert hat – und selbst im wilden „Rawmode“ bleibt das Foil überraschend kontrollierbar und gutmütig.
Ein weitere große Überraschung ist wie einfach sich das Foil pumpen lässt, ich kann nicht wirklich sagen ob es auch effizient Vorwärts kommt aber es fühlt sich einfach sau cool zum Pumpfoilen an und eröffnet eine ganz Neue Dimension des Spielen auf Flachwasser.
Bereits länger träume ich von einem “kompakteren” Foilsetup. Visuell macht das Monofoil direkt unter den Füssen einfach nur Sinn. Und so fühlte ich mich bereits beim allerersten Flug wohl– und konnte direkt neue Tricks raushauen. Vor allem die Sliding-Moves, die ich vom Windsurfen liebe, lassen sich jetzt ganz neu entdecken. Mit dem Sea Devil geht da einiges – mit oder ohne Stabilizer.
Ich bin überzeugt, dass Monofoil-Setups mit ihrem verspielten Fahrgefühl eine große Zukunft haben. Mittlerweile fühlt sich ein „normales“ Foil für mich fast schon seltsam/ langweilig an. Und ich glaube, ich bin nicht der Einzige, der so verrückt übers Wasser fliegen möchte!