Ergänzend zum bereits getesteten Modell Aero Carve (HIER gibt’s einen Test) hat Duotone auch das Glide 2.0 im Programm. Dieses soll mit seiner größeren Flügelstreckung besonders effizient fliegen. Wir konnten zwei Größen des neuen Foils - den 1100er sowie den 900er Frontflügel - ausgiebig testen.
Den Glide 2.0 Flügel gibt’s in vier Größen mit 750/900/1100 und 1350 cm2 Fläche, die Stabilizer haben dann 165/185/210 und 235 cm2 Fläche. Im Vergleich zum Aero Carve Flügel weist das Modell Glide 2.0 deutlich mehr Streckung (Aspect Ratio 10,2)und ein schlankeres Profil auf. Wir haben die Größen 900 und 1100 mit den entsprechenden Stabilizern (H185 & H210) und einer 66er Aero AL 3BS Fuselage sowie dem Aero SLS Carbonmast gefahren. Die Sets kosten in dieser Zusammensetzung 2297 beziehungsweise 2357 Euro. Wer es günstiger haben möchte, kann die Flügel mit dem Aero AL Set ergänzen, bestehend aus Aluminiummast und passender Fuselage für 669 Euro - die kompletten Foil-Sets kostet dann nur noch 1367 beziehungsweise 1427 Euro.
Die Montage der Flügel auf der Fuselage erfolgt über solide Torx-Schrauben, die Passgenauigkeit der Komponenten ist vorbildlich. Zudem sind die zu verwendenden Schraubenlängen an Ort und Stelle aufgedruckt - Verwechslungen bei der Montage sollten damit ausgeschlossen sein. Zum Lieferumfang gehören passende Cover für die Flügel sowie entsprechendes Werkzeug dazu.
Auch die Verbindung von Fuselage und Mast ist über jeden Zweifel erhaben, gleich drei dicke Bolzen sorgen hier für festen Sitz. Auch nach längeren Sessions war ein Losrütteln der Schrauben kein Thema.
Die beiden Testgrößen 900 und 1100 unterscheiden sich auf dem Wasser durchaus: Das 1100er bietet einen überraschend harmonischen Takeoff, ohne, dass das Foil wieder absackt - verglichen mit anderen High-Aspect-Foils dieser Klasse ist das Duotone Glide 2.0 überaus beim Starten überaus einfach. Einmal abgehoben, liegt das Foil gut ausbalanciert in der Luft. Natürlich darf man nicht das absolute Easy-going-Fahrgefühl eines Einsteigerfoils erwarten, wer jedoch etwas Übung mitbringt, kann das Glide 2.0 problemlos stabilisieren und mit guter Kontrolle seine Bahnen ziehen. Auch der Topspeed kann sich absolut sehen lassen, sportliche Freerider kommen hier voll auf ihre Kosten. Als sehr gelungen empfanden wir die Mischung aus genügend Flugstabilität einerseits, trotzdem aber noch schöner Drehfreudigkeit. Egal, ob man Manöver wie Halsen oder Foil-360s aufs Wasser zirkeln, oder vor kleinen Dünungswellen ein paar smoothe Turns ziehen möchte - das Duotone Glide 2.0 macht alles gerne mit. Stichwort “Dünungswellen”: Hier läuft das Foil zu absoluter Höchstform auf, selbst knie- bis hüfthohe Ostsee-Dünung reicht aus, um mit neutral gestelltem Wing mitzufliegen - ideal für Downwinder! Weniger ideal ist der Flügel aufgrund der üppigen Spannweite zum Springen.
Auch in der 900er Größe bestätigen sich viele der genannten Eindrücke. Wie nicht anders zu erwarten, muss man das Foil beim Anfahren etwas aktiver anpumpen und benötigt eine höhere Abhebegeschwindigkeit, um eine stabile Anströmung des Foils zu erreichen. Die Flugstabilität ist spürbar geringer, was allerdings auch maßgeblich am kleineren Stabilizer liegt - das 900er erfordert unterm Strich schon deutlich mehr Erfahrung und Können. Dafür geraten die Turns auf dem kleineren Flügel noch etwas enger. Die entsprechende Pumptechnik vorausgesetzt macht das 900er auch auf kleinen Ostseewellen Spaß, für einen Flügel dieser Größe ist der Glide richtig gut.
Das Glide 2.0 Foil passt perfekt für alle Freerider, die ein schnelles Foil mit gutem Takeoff-Verhalten und bestem Glide für das Abreiten von Dünungswellen suchen. Wer viel springen und freestylen möchte, sollte sich auf jeden Fall zum weniger gestreckten Aero Carve orientieren (HIER gibt’s einen Test), dieses bietet in richtigen Brandungswellen mit Schub auch nochmal deutlich mehr Drehfreudigkeit. Für entspannte Downwinder in moderater Dünungswelle gibt es aber kaum etwas Besseres als den Glide 2.0 Flügel.