Neben dem Modell Spitfire (HIER gibt’s einen Test) hat Hersteller Axis mit dem ART V2 ein Foil für ambitionierte Wingfoiler und Wingfoilerinnen im Programm. Wo die Unterschiede liegen und mit welchem Modell du besser fährst, verrät der Test.
Die ART V2 Frontwings sind in drei Größen verfügbar, die Angaben von 999, 939 und 879 beziehen sich hierbei auf die Spannweite in Millimetern. Der von uns getestete 999er hat eine tatsächliche Fläche von 1038 cm2 und, typisch für die ART V2-Linie, eine hohe Aspect Ratio von 9,9. Durch das schlanke Profil und die hohe Streckung soll das Foil sehr effizient sein. Kombiniert haben wir den Frontflügel mit der Axis Black Short Fuselage (69,9 cm) sowie zwei verschiedenen Stabilizern- dem 350 Progressive sowie dem 300 Progressive.
Wie bei Axis gewohnt, überzeugt die Verarbeitung auch beim ART V2 auf ganzer Linie. Die Flügel sitzen passgenau auf der Fuselage, die Schraubenlängen sind jeweils an Ort und Stelle aufgedruckt, um Verwechslungen zu vermeiden. Um die Verbindung von Mast und Fuselage zu versteifen, schiebt man ein flächiges Verbindungsstück in den Mast ein, die Verbindung selbst wird mit zwei dicken M10-Bolzen gesichert. Die Montageplatte des Masts bietet die Möglichkeit, die Schrauben bei der Montage des Foils am Board zeitsparend seitlich einzuschieben. Darüber hinaus bietet die Platte weitere Löcher, um das Foil in kurzen Boxen auch weit nach vorne oder hinten schieben zu können. Zum Lieferumfang gehören bei Axis immer passende Cover für die Flügel - diese sind auch nötig, denn das ART V2 hat messerscharfe Flügelspitzen, mit denen man auch an Land besser nicht in Kontakt kommt.
Das Axis ART V2 erfordert beim Anfahren Erfahrung und Gefühl fürs Foil. Wer zu früh auf Höhe geht, sackt schnell mal wieder durch auf die Wasseroberfläche, denn die Geschwindigkeit, bei der das Foil stabil angeströmt wird, ist deutlich höher als bei den Modellen Spitfire und BSC. Daher gilt: Beim Anpumpen erstmal auf Geschwindigkeit gehen und dann mit sachtem Druck aufs Heck abheben. Einmal in der Luft, beschleunigt das ART V2 druckvoll auf Topspeed. Überhaupt ist das Speedniveau dieses Foils beeindruckend und sogar nochmal eine Spur höher, als beispielsweise beim Axis Spitfire der Fall. Allerdings will das ART V2 auch mit mehr Feingefühl stabilisiert werden, ein flugstabiler Cruiser ist das Foil jedenfalls nicht. Unsere klare Empfehlung geht diesbezüglich zum 350er Stabilizer, den ebenfalls getesteten 300er Progressive Heckflügel empfanden wir als spürbar zu klein. Erfreulich: Auch bei hohem Speed entwickelt das Foil kaum die Tendenz, unkontrolliert zur Wasseroberfläche zu drängen, sondern bleibt gut kontrollierbar.
Überraschend smooth fallen die Radien aus, trotz der üppigen Spannweite von fast einem Meter lässt sich das ART V2 bereits mit wenig Druck durch sämtliche Manöver dirigieren. Dabei geraten die Radien zwar nicht so eng wie etwa beim Spitfire der Fall, Foil-360s, Halsen und Turns gelingen aber hervorragend. Die absolute Stärke des ART V2 ist zweifellos der Glide. Schon auf knie- bis hüfthohen Dünungswellen fliegt man damit quasi endlos mit. Dabei erreicht das Foil einen hohen Speed, mit dem man auch mal Dünungswellen von hinten überholen kann, um sich aufs nächste Wellenface zu pumpen.
Das ART V2 überzeugt als sehr schnelles Foil mit bestem Glide. Endlose Ritte auf Dünungswellen sind damit möglich - wer gerne Downwinder macht, bekommt hier ein ideales Gesamtpaket. Um das Potenzial auch nutzen zu können, sollte man allerdings sicher Starten, Anpumpen und Halsen können, denn das ART V2 ist vor allem beim Anfahren durchaus fordernd. Als Allroundfoil zum Freeriden, Springen und gelegentlichen Downwinden erscheinen das Schwestermodell Spitfire, vor allem aber die kleinen Größen der Axis BSC-Linie in jedem Fall deutlich ausgewogener.
Glide, Speed, Ausstattung
Scharfe Flügelspitzen
Eignung für Foil-Einsteiger