FoilsSmoothe Turns, top Kontrolle - das Ensis Maniac Infinity ACE im Test

Manuel Vogel

 · 22.04.2025

Wir haben das Foil ausgiebig getestet
Foto: Marius Gugg
Das neue Maniac Infinity ACE von Ensis überzeugt im Test als drehfreudiges und dennoch einfach zu fahrendes Foil. Ob es auch Schattenseiten gibt, liest du im Testbericht.

Mit einer komplett neuen Foil-Linie geht der schweizer Hersteller Ensis in die neue Saison, unnötig zu erwähnen, dass Teamfahrer Balz Müller bei der Entwicklung ordentlich seine Finger im Spiel hatte. Ob das Ergebnis auch normalsterbliche Wingfoiler zufrieden stellt, erfährst du hier.

An Land

Das Ensis Maniac Infinity ACE Foil soll, laut Hersteller, “schnell, spaßig und agil” sein und sich an Wingfoilerinnen und Wingfoiler mit Vorerfahrung richten. Es besitzt eine mittlere Aspect Ratio von 7,5. Verfügbar ist das Modell in fünf Größen - mit 690/840/990/1140 und 1390 cm2. Wir konnten die mittlere Größe mit 990er Frontwing ausgiebig probefahren.

Das Maniac Infinity ACE ist im Premiumsegment angesiedelt, die Verarbeitung des Carbonfoils bewegt sich auf absolutem Top-Niveau. Frontflügel und der vordere Teil der Fuselage bestehen aus einem Stück, dementsprechend muss der Frontwing nicht extra verschraubt werden. Der vordere und hintere Teil der Fuselage werden über eine kleine Schraube verbunden, sodass man zum Transport den Mast abnehmen kann, ohne dass alles auseinanderfällt. Final verschraubt werden beide Teile der Fuselage dann aber bei der Montage des Carbonmasts über die dicken M8-Bolzen, die Gesamtlänge der Fuselage (Hinterkante Fuselage bis Vorderkante Frontflügel) beträgt dann 71 Zentimeter. Generell überzeugt das Foil mit geringem Gewicht und sehr hoher Passgenauigkeit. Zum Lieferumfang gehören eine passende Tasche sowie Cover für Flügel und Mast sowie passendes Werkzeug. Das Set gibt’s alternativ mit Alumast, was eine Preisersparnis von knapp 600 Euro bedeutet.

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Beide Teile der Fuselage werden bei der Montage des Masts final verbundenFoto: Manuel VogelBeide Teile der Fuselage werden bei der Montage des Masts final verbunden

Auf dem Wasser

Auf dem Wasser überzeugt das Ensis Maniac Infinity ACE Foil mit einem für diese Größe erfreulich harmonischen Take-off. Beim Anpumpen kommt es sehr berechenbar aus dem Wasser und zeigt in der Luft ein kontrolliertes Flugverhalten. Wer richtig pusht, bringt die Tachonadel zwar nicht komplett zum Durchdrehen, unterm Strich überzeugt das Foil aber durchaus mit hohem Topspeed, der sich - und das ist mindestens genauso wichtig - vergleichsweise leicht herauskitzeln lässt. Denn auch voll angepowert zeigt das Ensis Maniac Infinity ACE Foil erfreulich wenig Tendenz, unkontrolliert zu steigen.

surf/img-6421_573351afb3dc3d6a8594e55c77a8b754Foto: Marius Gugg

Als großartig entpuppte sich während der Tests die Drehfreudigkeit des Foils. Schon mit wenig Druck lassen sich smoothe und enge Radien initiieren - egal, ob in Manövern wie Foil-360s oder beim Abreiten von Dünungswellen. Auf kniehohen, drucklosen Dünungswellen würde man sich mitunter sogar etwas mehr Glide wünschen, sobald die Wellen aber hüfthoch und zumindest etwas steiler sind, entfaltet das Foil sein volles Potenzial und ermöglicht sauber gecarvte, enge Turns. Die hohe Agilität erfordert allerdings auch ein gewisses Fahrkönnen - wer noch etwas grobschlächtig Druck auf die Kante bringt, riskiert auch mal einen (zu) engen Haken. Ist das lebendige Maniac Infinity ACE also schwer zu fahren? Nein, keineswegs! Denn auch wenn es Steuerimpulse zweifellos sehr leichtfüßig umsetzt, besitzt es auch Eigenschaften, die einem das Leben leicht machen: Bemerkenswert ist diesbezüglich wie es sich nach kleinen Strömungsabrissen schnell wiederfängt. Selbst wenn man das Foil mal zu nah an die Oberfläche bringt, sackt es nicht komplett durch, sondern baut sofort wieder Strömung und Druck auf. Viel Spaß macht das Ensis Maniac Infinity ACE Foil auch zum Freestylen, weil es viel Speed generiert und sich leichtfüßig und mit gutem Pop in die Luft katapultieren lässt. Auch das geringe Gewicht schlägt sich in der Luft und bei Rotationen positiv nieder.

Speed, Pop & Kontrolle - das sind auch zum Freestylen ideale VoraussetzungenFoto: Marius GuggSpeed, Pop & Kontrolle - das sind auch zum Freestylen ideale Voraussetzungen

Ensis Maniac Infinity ACE - das Fazit

Das Ensis Maniac Infinity ACE Foil überzeugt mit einfachem Takeoff-Verhalten, gutem Topspeed und vor allem besten Manöver- und Dreheigenschaften. Für Mini-Dünung gibt’s sicher Modelle mit noch mehr Glide (Hier gibt’s Tests des Duotone Glide sowie des Axis ART Pro), sobald die Welle aber etwas Schub bietet, ist das Foil voll in seinem Element. Ebenfalls uneingeschränkt empfehlenswert ist das Modell zum sportlichen Freeriden und vor allem zum Freestylen. Nur Foil-Einsteiger werden sich ein Foil mit etwas mehr Richtungsstabilität wünschen. Ausstattung und Passgenauigkeit sind top.

Ensis Maniac Infinity ACE - technische Daten

  • Testprodukt: Ensis Maniac Infinity ACE 990
  • Fläche Frontflügel: 990 cm2
  • Spannweite Frontflügel: 86 cm (Aspect Ratio 7,5)
  • Fläche Heckflügel: 190 cm2
  • Spannweite Heckflügel: 36 cm
  • Fuselage (Carbon): 39,5 cm (gesamt 71 cm)
  • Mast (Carbon): 85 cm
  • Preis Test-Set: 2582 Euro
  • Gewicht Set (eigene Messung): 3,37 kg
  • Lieferumfang: Tasche, Cover, Werkzeug
  • Besonderheiten: Auch mit Alumast für 1938 Euro erhältlich

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