Wenn du Wende und Halse drauf hast, fängt der Spaß erst an, denn in der Welt des Wingfoilens gibt es unzählige Manöver, die auf dem Foil zelebriert werden können. Neben der Duckjibe (HIER gibt’s ein Tutorial) gehört auch der Foil-360 zu den Manövern, die Laune machen und gar nicht so schwer zu lernen sind. Wie es geht, zeigen wir dir in diesem Tutorial.
Der Foil-360 ist, wie der Name vermuten lässt, eine 360-Grad-Kurve. Im Gegensatz zum anspruchsvolleren Upwind-360, der nach Luv gefahren wird, beschreibt der Foil-360 eine Kurve nach Lee. Gekennzeichnet ist der Move von einem weiten Radius zu Beginn, zum Ende des Manövers wird der Radius dann zunehmend enger.
Wenn du halbwegs sicher halsen kannst, bist du prinzipiell bereit für diesen Trick. Wichtig ist nur, dass du nicht überpowert foilst, weil es dann sehr schwer fällt, den Gegendruck während der Backfahrt zu kontrollieren - dazu gleich mehr. Im Zweifel, übe den Move lieber mit einem kleineren Wing oder bei Leichtwind. Zudem benötigst du am Spot etwas Platz nach Lee, weil die Kurvenfahrt meist einem Blindflug gleicht.
In der Bilderstrecke am Anfang des Artikels kannst du dich Schritt für Schritt durchklicken. Hier nochmal ausführlicher die entscheidenden Knackpunkte:
Bevor du in die Kurve gehst überprüfe, ob du genügend Platz im Umkreis hast, um niemanden zu gefährden. Leite die Kurve durch moderaten Druck auf die Leekante ein. Ziel ist es, möglichst viel Speed mitzunehmen, das erfordert zu Beginn des Manövers einen großen Radius.
Im Gegensatz zur Wingfoil-Halse (HIER gibt’s ein Tutorial) ist es beim Foil-360 das Ziel, den Zug zu Beginn noch im Wing zu behalten. Halte deshalb mit der hinteren Hand konsequent dicht.
Auf dem Vorwindkurs hast du das erste Viertel geschafft - genau genommen geht der Move aber gerade erst los. In diesem Punkt neutralisieren sich Fahrtwind und tatsächlich wehender Wind nahezu - der Wing liegt jetzt federleicht und neutral in deinen Händen.
Jetzt beginnt auch die Backfahrt, also die Phase, in der dein Wing nicht Zug liefert, sondern von der falschen Seite angeströmt wird, also Gegendruck aufbaut. Behalte den weiten Kurvenradius konsequent bei.
Die dritte Phase des Manövers ist die schwierigste, denn je weiter dein Board in Richtung Luv dreht, desto stärker wird der Gegendruck im Wing. Damit es dich nicht nach hinten vom Board drückt, musst du dem Wing erlauben, Dampf abzulassen. Dazu sind zwei Dinge wichtig:
In der letzten Phase des Manövers sinkt die Geschwindigkeit naturgemäß immer weiter ab. Jetzt gilt es die Backfahrt zu beenden, damit der Wing wieder von der richtigen Seite angeströmt wird. Schiebe die Front Tube des Wings aktiv zur Kurveninnenseite, dadurch wird dein Wing wieder von der richtigen Seite angeströmt und zieht dich durch das letzte Viertel des Manövers. Wie bei vielen Manövern gilt auch hier: Der Wing gibt die Richtung vor, das Board folgt automatisch.
Zu Beginn wirst du diese letzte Phase des Manövers nicht ohne Wasserkontakt des Boards überstehen, aber mit etwas Übung werden dir bald komplett durchgefoilte 360er gelingen.