Wingfoil-TutorialSo gelingt der Foil-360 - Technik und typische Fehler

Manuel Vogel

 · 24.01.2025

Der Foil-360 in der Sequenz
Foto: Marius Gugg
Der Foil-360 ist ein stylisches und gar nicht mal so schweres Manöver beim Wingfoilen. Wie der Move gelingt, verraten wir dir hier.

Wenn du Wende und Halse drauf hast, fängt der Spaß erst an, denn in der Welt des Wingfoilens gibt es unzählige Manöver, die auf dem Foil zelebriert werden können. Neben der Duckjibe (HIER gibt’s ein Tutorial) gehört auch der Foil-360 zu den Manövern, die Laune machen und gar nicht so schwer zu lernen sind. Wie es geht, zeigen wir dir in diesem Tutorial.

Foil-360 - die Basics

Der Foil-360 ist, wie der Name vermuten lässt, eine 360-Grad-Kurve. Im Gegensatz zum anspruchsvolleren Upwind-360, der nach Luv gefahren wird, beschreibt der Foil-360 eine Kurve nach Lee. Gekennzeichnet ist der Move von einem weiten Radius zu Beginn, zum Ende des Manövers wird der Radius dann zunehmend enger.

Voraussetzungen zum Üben

Wenn du halbwegs sicher halsen kannst, bist du prinzipiell bereit für diesen Trick. Wichtig ist nur, dass du nicht überpowert foilst, weil es dann sehr schwer fällt, den Gegendruck während der Backfahrt zu kontrollieren - dazu gleich mehr. Im Zweifel, übe den Move lieber mit einem kleineren Wing oder bei Leichtwind. Zudem benötigst du am Spot etwas Platz nach Lee, weil die Kurvenfahrt meist einem Blindflug gleicht.

Foil-360 - die wichtigsten Knackpunkte

In der Bilderstrecke am Anfang des Artikels kannst du dich Schritt für Schritt durchklicken. Hier nochmal ausführlicher die entscheidenden Knackpunkte:

Phase 1: Einleitung (0-90°)

Bevor du in die Kurve gehst überprüfe, ob du genügend Platz im Umkreis hast, um niemanden zu gefährden. Leite die Kurve durch moderaten Druck auf die Leekante ein. Ziel ist es, möglichst viel Speed mitzunehmen, das erfordert zu Beginn des Manövers einen großen Radius.

Beim Einleiten des Foil-360 bleibt der Wing dichtgeholtFoto: Marius GuggBeim Einleiten des Foil-360 bleibt der Wing dichtgeholt

Im Gegensatz zur Wingfoil-Halse (HIER gibt’s ein Tutorial) ist es beim Foil-360 das Ziel, den Zug zu Beginn noch im Wing zu behalten. Halte deshalb mit der hinteren Hand konsequent dicht.

Phase 2: Beginn der Backfahrt (90-180°)

Auf dem Vorwindkurs hast du das erste Viertel geschafft - genau genommen geht der Move aber gerade erst los. In diesem Punkt neutralisieren sich Fahrtwind und tatsächlich wehender Wind nahezu - der Wing liegt jetzt federleicht und neutral in deinen Händen.

Beginn der BackfahrtFoto: Marius GuggBeginn der Backfahrt

Jetzt beginnt auch die Backfahrt, also die Phase, in der dein Wing nicht Zug liefert, sondern von der falschen Seite angeströmt wird, also Gegendruck aufbaut. Behalte den weiten Kurvenradius konsequent bei.

Phase 3: Gegendruck in der Backfahrt kontrollieren (180-270°)

Die dritte Phase des Manövers ist die schwierigste, denn je weiter dein Board in Richtung Luv dreht, desto stärker wird der Gegendruck im Wing. Damit es dich nicht nach hinten vom Board drückt, musst du dem Wing erlauben, Dampf abzulassen. Dazu sind zwei Dinge wichtig:

Knackpunkt “Backfahrt”Foto: Marius GuggKnackpunkt “Backfahrt”
  • Hintere Hand bleibt passiv: Dass sich der Wing öffnen kann, setzt voraus, dass du dies zulässt. Kämpfe deshalb keinesfalls mit der hinteren Hand gegen den zunehmenden Gegendruck an - der häufigste Fehler beim Lernen des Foil-360. Konzentriere dich lieber darauf, die Front Tube mit dem vorderen Arm auf Distanz zu halten und die hintere Hand passiv zu lassen.
  • Wing verschieben: Du kannst den Wing besser öffnen, wenn du ihn am Körper vorbei Richtung Heck verschiebst - dadurch lässt der Gegendruck automatisch nach

Phase 4: Der letzte Haken (270-360°)

In der letzten Phase des Manövers sinkt die Geschwindigkeit naturgemäß immer weiter ab. Jetzt gilt es die Backfahrt zu beenden, damit der Wing wieder von der richtigen Seite angeströmt wird. Schiebe die Front Tube des Wings aktiv zur Kurveninnenseite, dadurch wird dein Wing wieder von der richtigen Seite angeströmt und zieht dich durch das letzte Viertel des Manövers. Wie bei vielen Manövern gilt auch hier: Der Wing gibt die Richtung vor, das Board folgt automatisch.

Steuere den Wing bewusst zur Kurveninnenseite - dann wird auch das Board folgenFoto: Marius GuggSteuere den Wing bewusst zur Kurveninnenseite - dann wird auch das Board folgen

Zu Beginn wirst du diese letzte Phase des Manövers nicht ohne Wasserkontakt des Boards überstehen, aber mit etwas Übung werden dir bald komplett durchgefoilte 360er gelingen.

Viel Spaß beim Üben!

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