Wer mit dem Wingfoilen angefangen hat, kennt die Situation: Man selbst dümpelt umher, während andere entspannt auf dem Foil ihre Bahnen ziehen. Die einfachste Lösung wäre natürlich, größeres Equipment zu verwenden - aber nicht alle sind entsprechend ausgestattet und können auf verschiedene Winggrößen, Midlength-Boards oder größere zurückgreifen. Was immer hilft, sind die folgenden Tipps.
Vor allem auf Binnengewässern ist der Wind oft wenig konstant. Nur in den Böen reicht es zum Abheben, in den Windlöchern ist Durchhalten gefragt. Aus diesem Grund sollte man bei Leichtwind taktisch fahren. Hintergrund: Zum Höhelaufen benötigst du mehr Wind als beim auf Halb- oder Raumwindkurs. Wenn du also in einem Windloch zu sehr anluvst, sinkt der Speed und das Board setzt ab. Nutze daher gezielt die Böen, um auf Amwindkurs zu wechseln. Baue dir in den Böen einen Puffer auf, von dem du zehren kannst. Kratzt der Wind zwischen den Böen am unteren Limit, kann du dich durch das Abfallen auf leichten Raumwindkurs oft bis zur nächsten Böe retten. Bei böigem Leichtwind foilt man also keine gerade Linie, sondern oft Schlangenlinie.
Je mehr Erfahrung du als Wassersportler hast, desto vorausschauender kannst du Foilen, denn die Böen kommen nicht unvermittelt, sondern sind als dunkle Streifen auf dem Wasser sichtbar. Also immer schön die Augen offen halten und die Wasseroberfläche in Luv nach Schatten checken!
Fast alle Wings sind in den letzten Jahren deutlich steifer geworden, nicht zuletzt, dank besonderer Materialien wie Aluula oder hochfestem Tuchmaterial. Der Vorteil solch straffer Designs ist eine größere Windrange in starken Böen. Am anderen Ende der Skala, bei absolutem Leichtwind, kehrt sich dieser Vorteil mitunter in einen Nachteil um. Denn damit sich dein Wing effizient anpumpen lässt, braucht er eine gewisse Flexibilität. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den empfohlenen Fülldruck bei grenzwertigem Wind um etwa ein Psi zu unterschreiten.
Das gilt insbesondere für sehr leichte Fahrerinnen und Fahrer (<70 Kilo), denn mit normalem Fülldruck bildet sich das gewünschte Profil dann oft nur unzureichend aus.
Ein größeres Foil ist bei Leichtwind natürlich Gold wert, allerdings kann auch das Ändern der Position einen Vorteil bringen. Für Bedingungen am unteren Windbereich macht es Sinn, das Foil im Vergleich zur Standardposition einen bis zwei Zentimeter nach vorne zu schieben - das bringt etwas mehr Lift und kann ein frühes Abheben unterstützen.
Du kämpfst um jedes bisschen Speed, um auf dem Foil zu bleiben, aber es ist keine Böe in Sicht und das Ufer kommt immer näher? Dann solltest du den Gedanken an eine Wende schnell über Bord werfen, denn alle Manöver in den Wind sind per sé mit mehr Speedverlust verbunden als Halsen. Zwei Tricks können helfen:
Auch kleine Wellen helfen, den Speed zu halten, wenn du ihre Energie anzapfst. Versuche daher deine Halsen so zu timen, dass du bei der Ausleitung, also zum Ende des Manövers, vor einem kleinen Wellenkamm bist. Die “Bergabfahrt” kann in dieser Phase Gold wert sein und ein Absetzen verhindern.
Bei Leichtwind überholst du den Wind während einer “normalen” Halse. Der relative Wind (gefühlter Wind) kommt in diesem Moment von vorne, wodurch dein Wing eine Bremswirkung entfalten kann - du verlierst zu viel Speed. Aber es gibt Halsenalternativen, die dieses Problem umschiffen und es an der unteren Windgrenze leichter machen, durchzufoilen. Dazu gehören beispielsweise die Heineken Jibe, die Race Jibe und vor allem die Duck Jibe. Vor allem Letztgenannte ist eine einfache und effiziente Technik für Leichtwind. Ein komplettes Tutorial dazu findest du HIER.