Manuel Vogel
· 06.06.2025
Wer neu ins Wingsurfen kommt, steht erstmal vor vielen Fragen und muss sich im Dschungel der Fachbegriffe orientieren. Aus diesem Grund gibt’s hier erstmal alle Basics und Fachbegriffe, bevor wir dir im zweiten Teil dieses Artikels dann helfen, einen passenden Wing für deine persönlichen Ansprüche zu finden.
Längst nicht jeder, der ins Wingsurfen einsteigt, hat Vorkenntnisse aus anderen Sportarten wie Kite- oder Windsurfen – deshalb an dieser Stelle noch einige Basics und wichtige Begriffe:
Der Aufbau eines Wings ist vergleichsweise simpel und dauert nur wenige Minuten. Worauf es dabei ankommt, zeigen wir dir im folgenden Clip auf unserem YouTube-Kanal:
Wings werden mittlerweile in sämtlichen Größen von 2 bis 8qm angeboten. Während ambitionierte Wingsurfer meist mehrere Wings in unterschiedlichen Größen besitzen, wollen Neueinsteiger in der Regel erstmal mit einer Größe den jeweils passenden Windbereich abdecken. Für die Wahl der richtigen Größe sind vor allem Körpergewicht, Fahrkönnen und natürlich die Windstärke entscheidend. Dabei gilt: Wings haben generell einen recht großen Einsatzbereich, da sie sich in starken Böen noch gut neutral stellen lassen. Das bedeutet, dass man mit nur einer Größe durchaus einen Windbereich von zehn bis 15 Knoten abdecken kann. Die folgenden Empfehlungen gelten für alle, die erstmal mit nur einer Wing-Größe einen möglichst großen Windbereich abdecken möchten:
Auf dem Markt gibt es mehrere unterschiedliche Griffsysteme – enge und breite Handles und sogar unterschiedliche Boom-Systeme, die einer Kite-Bar oder einem Windsurf-Gabelbaum ähneln. Einen groben Überblick über die Vor -und Nachteile der unterschiedlichen Griffsysteme beim Wing gibt’s im Folgenden:
Viele Wings der ersten Generation waren mit schmalen Handles ausgestattet - oft sind diese aktuell auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich. Allerdings sinkt die Verbreitung dieses Systems, da die Griffposition der Hände seitlich nicht millimetergenau angepasst werden kann, was mitunter ein unentspanntes Greifen zur Folge hat. Für kleines Geld können solche Wings ok sein, dem Trend zu festen Griffen oder Booms zu folgen, ist aber unsere klare Empfehlung.
Um ein seitliches Verschieben der Hände zu ermöglichen, statten manche Hersteller ihre Wings noch mit breiten Handles aus. Auf diese Weise kann man die Griffposition passender wählen und entspannt mit gleicher Zugverteilung auf beiden Armen wingen. Damit der Kontakt zum Wing nicht zu indirekt wird, sind breite Handles oft recht stramm an der Mittelstrut angenäht - man muss also genauer greifen, um den Griff im Manövern auch “zu treffen”. Auch dieses Griffsystem ist allerdings derzeit auf dem Rückzug und mittelfristig wohl ein Auslaufmodell.
Beobachtet man den Wing-Markt geht der Trend eindeutig zu festen, kurzen Griffen. Diese sind fest am Wing verbaut, es ist keine (De-)Montage nötig. Auch das geringe Packmaß bleibt in der Regel erhalten, da sich der Wing zwischen den Griffen falten lässt.
Auch durchgehende Booms sind zunehmend beliebt. Lange Booms verursachen mitunter zwar ein kleines Mehrgewicht und müssen in der Regel vor der Session schnell angebaut werden, bieten dann allerdings grenzenlosen Spielraum bei der Wahl der Griffposition sowie eine maximal direkte Kraftübertragung.
Kurze, weiche Handles sind eher ein Relikt vergangener Tage und, unabhängig von der Disziplin, ein Auslaufmodell. Einzig bei Wings für Brandung und Freestyle machen diese teilweise noch Sinn, da sie sehr leicht sind und keinerlei Verletzungs- oder Beschädigungsrisiko bieten. Ob man feste Griffe oder einen durchgehenden Boom wählt, ist in erster Linie Geschmacksache. Wer vom Kite- oder Windsurfen kommt und mit festen Bars bzw. Gabelbäumen schon vertraut ist, fühlt sich normalerweise mit durchgehenden Booms am wohlsten. In unserer Wing-Rubrik stellen wir dir viele Wings ausführlich vor - auch solche mit wechselbarem Griffsystem. Klick mal rein!
Fenster können vor allem an vollen Spots ein Plus an Sicherheit bieten. Allerdings statten die meisten Hersteller ihre Wings nur mit kleinen Sehschlitzen aus, um das Packmaß nicht zu sehr zu vergrößern, denn PVC-Fenster sollen nicht gefaltet werden. Unterm Strich würden wir Anfängern, die noch nicht sicher halsen, zu Wings mit Fenstern raten. Wer schon halsen kann oder an weniger frequentierten Spots unterwegs ist, kann auf Fenster im Wing auch auch verzichten, sollte dann aber vor jedem Manöver einen schnellen Blick nach Lee werfen, um den freien Raum zu checken.
Wing werden über besondere Ventile be- und entlüftet. Leider verwenden nicht alle Marken das gleiche System, weshalb man beim Kauf im Hinterkopf haben sollte, eine passende Pumpe zu kaufen. Alternativ gibt es im Surfshop auch Adapter, mit denen man seine Pumpe auf ein anderes System umrüsten kann. Hier ein Überblick über die am meisten verbreiteten Systeme auf dem Markt: