Das passende Foil zu finden ist angesichts der vielen Produkte auf dem Markt vor allem für Neueinsteiger nicht leicht. Aus diesem Grund erklären wir dir im Folgenden die generellen Unterschiede zwischen den einzelnen Foiltypen und verraten dir, welche Foil-Größe Sinn macht.
Bevor wir dir im Folgenden die unterschiedlichen Foilkonzepte kurz vorstellen, gibt es an dieser Stelle einen kleinen Überblick über die Teile und Fachbegriffe im Zusammenhang mit dem Thema Foil:
Für Wingboards hat sich durchweg die Doppelschiene als Befestigungssystem durchgesetzt, wodurch Foils und Boards unterschiedlicher Marken kompatibel sind und die Position des Foils angepasst werden kann. Worauf du hierbei achten solltest, erklären wir dir im Video:
Wie früh ein Foil abhebt, wie schnell es wird und wie einfach es zu fahren ist, hängt in erster Linie vom Frontflügel ab. Auch wenn die Übergänge zwischen den verschiedenen Foiltypen teilweise fließend sind, so kann man doch zwei generelle Typen von Foils unterscheiden: "Low-Aspect-Ratio Foils" und "High-Aspect-Ratio Foils".
Unter dem Begriff „low aspect ratio“ laufen markenübergreifend Foils, die sich durch eine geringere Flügelspannweite auszeichnen, dafür allerdings sehr großflächige und oft auch dicker profilierte Flügelformen haben. Dieser Foiltyp wird im Fachjargon oft auch als "Cruiser" oder "Surf-Foil" bezeichnet und hat folgende Vor- und Nachteile:
Abheben schon bei niedrigen Geschwindigkeiten
Stabile Anströmung in Manövern, auch bei niedrigen Geschwindigkeiten
Gutes Durchfliegen von Windlöchern
Wendig in Manövern um beim Wellenabreiten
Langsamer aufgrund des dickeren Profils
Weniger Potential für Sprünge und Freestyletricks
Damit eignet sich diese Art von Foils perfekt für den Einstieg ins Wingfoilen und für Leichtwindreviere wie Binnenseen. Anfänger kombinieren diese Cruiserfoils idealerweise mit einer langen Fuselage (>65 Zentimeter), das sorgt für eine sehr stabile Fluglage und verzeiht auch mal einen Belastungsfehler. Auch für geübte Wingfoiler können Low-Aspect-Foils Sinn machen, z.B. wenn man drehfreudiges Foil zum Wellenabreiten sucht
Hinter dem Fachbegriff "high aspect ratio" verbergen sich leistungsstarke Performance-Foils, die mit eher lang gestreckten Flügeln, vor allem aber einem dünnen Flügelprofil ausgestattet sind. Der Übergang von low aspect zu high aspect ist in der Praxis fließend, generell bieten Foils mit stärker gestreckten Flügelformen aber folgende Eigenschaften:
Höheres Speedpotential durch das dünnere Profil, dadurch oft mehr Potential für Sprünge und Freestyle-Tricks
Besserer “Glide” für das Abreiten kleiner Dünungswellen
Etwas höhere Abhebegeschwindigkeit nötig, mit entsprechender Pumptechnik kann das aber ausgeglichen werden
Schnellerer Strömungsabriss bei niedrigen Geschwindigkeiten
Teilweise sensiblere Reaktion auf Belastungs- und Fahrfehler
Damit eignet sich ein High-Aspect-Foil perfekt für Wingfoiler, die bereits etwas Übung mitbringen - was aber nicht bedeutet, dass High-Aspect-Foils per se schwer zu fahren sind. Ideal sind diese für Downwinder, also das Abreiten von Dünungswellen. Aber auch für Sprünge, schnelle Manövern und Freestyle-Tricks kann dieser Foiltyp Vorteile bieten.
Die ideale Foilgröße hängt in erster Linie vom Körpergewicht und dem genutzten Windbereich ab. Die meisten Foilhersteller bauen mittlerweile modulare Systeme, bei denen sich z.B. verschieden große Frontwings einfach austauschen lassen. Die folgende Empfehlung sollte nur als grobe Orientierung verstanden werden und bezieht sich auf Wingsurfer, die mit nur einem Frontflügel einen möglichst großen Windbereich abdecken wollen:
Körpergewicht | Fläche in cm2 | Idealer Windbereich |
<70 Kilo | 1300-1700 | 8-15 Knoten |
70-85 Kilo | 1500-2000 | 8-15 Knoten |
>85 Kilo | 1700-2400 | 8-15 Knoten |
Körpergewicht | Fläche in cm2 | Idealer Windbereich |
<70 Kilo | 900-1300 | 10-20 Knoten |
70-85 Kilo | 1000-1400 | 10-20 Knoten |
>85 Kilo | 1200-1700 | 10-20 Knoten |
Die Länge der Fuselage (Längsträger, auf dem die Flügel montiert sind) hat massiven Einfluss auf die Fahreigenschaften. Dabei gilt: Kurze Fuselages machen das Foil drehfreudig und wendig - ideal, um z.B. Dünungs- oder Brandungswellen abzureiten und enge Haken zu schlagen. Lange Fuselages sorgen für einen stabilen Geradeauslauf und ein fehlerverzeihendes Fahrverhalten. Das bedeutet, dass Ein- und Aufsteiger Foils mit Fuselages wählen sollten, die mindestens 65 Zentimeter lang sind. Auch zum schnellen Heizen sind solche langen Fuselages von Vorteil. Geübte Freestyler und Wave-Fans können ihr Foil hingegen mit kurzen Fuselages (55-65 Zentimeter) spürbar auf Agilität trimmen, nehmen dafür aber ein weniger stabiles Flugverhalten in Kauf.
Die meisten Foils werden mit Masten zwischen 75 und 85 Zentimetern Länge ausgeliefert, was zum Lernen ideal ist. Abweichende Maße können für blutige Anfänger oder auch fürs Wingfoilen in der Welle Sinn machen. Solltest du dazu Fragen haben, bekommst du HIER alle Antworten rund um dieses Thema.