Sascha Lange
· 15.10.2024
Fast jeder Windsurfer, der im Westen Deutschlands wohnt, kennt ihn, den Brouwersdam an der niederländischen Nordseeküste. Ab Freitagnachmittag geht es für viele süchtige gen Westen, da der „Dam“ nun mal für die meisten Rheinländer der Homespot ist. Die Region um den Brouwersdam hat für alle etwas zu bieten: Ob Wellen in Ouddorp, Freeriden an der Kabbelaarsbank oder Freestyle im „Pool“ vor dem Surf- & Zeilcentrum Brouwersdam, wo jedes Jahr im Herbst das Mega-Event namens „DAM-X“ stattfindet. Und so ging es auch für mich am Freitagabend zum geliebten DAM, um das Wochenende über für die deutschen Gäste zu moderieren. Mein niederländischer Co-Moderator war kein geringerer als der IFCA Slalom Weltmeister Jordy Vonk.
Vor Ort groovte sich das Publikum schon im Restaurant mit Livemusik für die kommenden zwei Tage ein. Hier lief ich Rick Jendrusch sowie den ehemaligen Freestyle-Weltmeistern Steven van Broeckhoven und Dieter van der Eyken in die Arme. Rick ist der Kopf des Ganzen und stellt hier jedes Jahr aufs Neue ein gigantisches Event auf die Beine.
Am Samstagmorgen ging es für mich pünktlich zum Skippers Meeting, um die deutschen Fahrer so gut es ging in die Regeln, den Kurs und die Tagesplanung einzuweihen. Samstags lies der Wind ein wenig auf sich warten und so konnten gegen Nachmittag nur auf dem Foil Rennen gefahren werden. Das große Starterfeld bei den Hobby-Races wird in Geschlecht, Alter und Können eingestuft, sodass auch wirklich jeder eine faire Chance bekommt.
Wenn dann ein Amado Vrieswijk, so wie andere Pros von der PWA rausgehen, sieht man hautnah, dass die Jungs wirklich in ihrer eigenen Liga fahren. Und dennoch ist es großartig mal die Chance zu haben, mit der absoluten Weltspitze auf dem Wasser zu sein. Wo erlebt man sowas sonst?
Mit den besten Windsurfern der Welt gemeinsam auf dem Wasser - wo erlebt man das sonst?
Bis der Wind endlich einsetzte vertrieben die Besucher sich die Zeit auf dem Festivalgelände, wo einige Hersteller auf dem “Boardsports Market” bereits ihre 2025er Produkte vorstellten.
Doch selbst für die Besucher, die noch keine Windsurfer sind, gab es die Möglichkeit mit einem Aktivitäten-Pass unter verschiedensten Attraktionen zu wählen. So konnten sie ins Windsurfen schnuppern, auf die gigantische Wasserrutsche mit anschließendem Sprung gehen, drinnen auf einer kleinen Piste rodeln oder sogar Ski auf einem Simulator fahren.
Für mich als eingefleischten Freestyler war das Highlight natürlich die Tow-In und Foilstyle Show. Aufgrund des schwachen Windes schafften es die Freestyler leider nicht ganz ins Gleiten zu kommen und somit wurden die Pros mit dem Jet-Ski beschleunigt. Neben dem jungen Lokalmatador Bodhi Kempen überzeugten auch Amado und Publikumsliebling Taty Frans die Meute. Die zweite Freestyle-Show fand abends zum Sonnenuntergang statt und setzte die Sprünge wortwörtlich ins perfekte Licht.
Am Samstagabend wurde anschließend bei einer ausgiebigen Party unter dem Motto „Rocket Power & Vintage Hawaii“ die Sau rausgelassen. Viele erwarteten mich auf der Party, doch nach zehn Stunden, bei zehn Grad und Wind moderieren, suchte ich lieber die Regeneration, denn der Sonntagmorgen las sich im Windfinder perfekt.
Und so riggte ich am Sonntagmorgen mit Hilfe der Autoscheinwerfer mein 4,0er auf, um selbst zwei Stündchen aufs Wasser zu kommen. Auch wenn der Wettkampf noch nicht lief, spürte man die extrem gute Stimmung unter allen Windsurfern auf dem Wasser. Und so hatte ich beispielsweise einen riesigen Spaß mit dem Point-7 Boss Andrea Cucci, der mich auf meinem Freestyle-Material mit seinem 7,0er nach Strich und Faden versägte. Der Sonnenaufgang unterstrich die besondere Atmosphäre mit irren Farben.
Pünktlich zum ersten Rennen stand ich zur Moderation wieder neben Jordy und so verbrachten alle Menschen vor Ort noch einen wundervollen Tag mit Wind und Sonnenschein. Zum Abend hin gab es dann eine gigantische Siegerehrung aller Klassen sowie eine Tombola.
Jetzt sitze ich gerade mit einem breiten Grinsen im Gesicht im Landeanflug auf Houston im Flieger und denke an dieses unfassbar geile Wochenende unter Gleichgesinnten. Hier konnte ich mir nochmal die komplette Dosis Windsurfen abholen, bevor es für mich jetzt erstmal in den Urlaub nach Costa Rica geht.
Mein persönliches Fazit zu dem DAM-X-Wochenende: Unfassbar tolle Menschen, starke Organisation und Pros zum Anfassen am Lieblingsspot von vielen Rheinländern.