“De Slag om Domburg” 2025Henri Kolberg gewinnt wilden Sturm-Contest an niederländischer Küste

SURF Redaktion

 · 16.09.2025

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Foto: Romina Spiess (@rspiess)
​Mit seiner fünften Auflage hat sich die “Schlacht um Domburg” in diesem Jahr endgültig als das Maß der Dinge im extremen Windsurfen in den Niederlanden etabliert. Das Event zog am gestrigen Sturmtag 40 Topfahrer und Enthusiasten nach Domburg, Zeeland, wo die Nordsee den ultimativen Härtetest bietet. Wie es die Tradition verlangt: Gestartet wird erst, wenn die Bedingungen wirklich extrem sind – das war gestern definitiv der Fall. Henri Kolberg war dabei und holte den Sieg.

Die deutsche Fotografin Romina Spiess, die in Zeeland lebt, hat den gesamten stürmischen Tag durch ihre Linse verfolgt: “Die 40 Teilnehmer bekamen genau das, wofür sie gekommen waren. Die Küstenlinie wurde von Böen bis zu 46 Knoten gepeitscht, während Strömung und hohe Wellen den Kampf mit den Elementen auf ein neues Level hoben. Der Standby-Charakter des Contests – gestartet wird nur bei echten Sturmbedingungen – macht das Event einzigartig und gefürchtet zugleich. Für die Surfer bedeutete es harte Arbeit, für die Zuschauer war es ein wahres Spektakel: Boards, die durch die Luft katapultiert wurden, Sprünge durch Schaumkronen und Kämpfe um Kontrolle am Limit des Möglichen. Auch das Material blieb nicht verschont – von zerrissenen Segeln bis zu gebrochenen Masten. Die Schlacht um Domburg machte ihrem Namen alle Ehre. Nach einem Tag voller heroischer Heats und atemberaubender Runs standen schließlich vier absolute Schwergewichte im Finale. Am Ende war es Henri Kolberg, der das Chaos am besten zu bändigen wusste. Mit Nerven aus Stahl, perfektem Timing und beeindruckender Kontrolle holte er den Sieg und schrieb damit seinen Namen in die Geschichte der Schlacht um Domburg, ein extremer Standby-Contest, der 2025 erneut zeigte, wofür er steht: pure Kraft, raue Natur und Windsurfen in seiner ungezähmtesten Form. Mensch gegen Natur, Sturm gegen Steuerkunst.”

Henri Kolberg nahm den Weg aus Norddeutschland auf sich und siegte

“Der Contest ist sehr cool organisiert, die Leute sind alle richtig passionierte Windsurfer und haben sich gefreut, dass auch Deutsche dabei sind. Der Spot in Domburg ist tricky zu fahren, wenn man noch nie da war. Gerade bei so viel Wind ist dort viel Strömung. Im Warm-Up bin ich mit einem zu kleinen Segel rausgegangen, weil ich die Strömung unterschätzt habe, und bin erst mal zehn Minuten schwimmen gegangen. Aber ich bin dann recht schnell reingekommen und habe mit fetten Stalled-Forwards und Backloops meinen Rhythmus gefunden. Die Wellenritte sind immer so ein bisschen meine Schwachstelle, gerade an einem unbekannten Spot. Aber in diesen extremen Bedingungen ging es viel um Sicherheit und ich glaube, ich habe dann trotzdem noch ganz gute Turns in die Wellen gesetzt.
Irgendwann fing der Kopf an zu rechnen und ich erkannte an den Heatscores, dass ich eine Chance habe zu gewinnen, wenn ich so weiterfahre. Aber am Ende muss man es eben bis zum Ende durchfahren... Im Finale kam die Flut wieder, da waren echt riesige Wellen, starke Strömungen und der Wind hat nochmal eine Schüppe draufgelegt. Das Finale ging 20 Minuten und in den ersten 17 Minuten hatte ich nur einen Backloop auf dem Scoresheet, den ich gerade so gestanden habe. Sonst konnte ich nichts machen, ich hatte tatsächlich Probleme geradeauszufahren – das war einfach ein Stück zu viel, um überhaupt noch Kontrolle zu haben. Doch irgendwie habe ich es dann zum Schluss noch geschafft, ein paar Wellen zu erwischen und einen hohen Stalled Forward zu machen, ohne überhaupt eine große Welle beim Absprung gehabt zu haben. Ein sehr, sehr schöner Abschluss von einem wirklich coolen Tag!”

Resultate “De Slag om Domburg” 2025

​1. Henri Kolberg
2. Pim van der Borgt
3. Remko de Zeeuw
4. Jordy van de Panne


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