Wingfoil World Cup: Wachablösung? Castenskiold und Mar de Arce siegen in Tarifa

Nachdem der Wind an den ersten Tagen nur scheibchenweise Action zugelassen hatte, sorgte starker Levante pünktlich zum Ende des Events für großartige Bedingungen am Valdevaqueros Strand in Tarifa. Eine neue Generation junger Athleten zeigte beeindruckende Leistungen und setzte sich gegen etablierte Namen durch. Besonders in den Viertelfinals entbrannte bei den Herren ein harter Fight um den Einzug in die nächste Runde.

Das erste Viertelfinale hätte vom Niveau her bereits ein Finale sein können: Bastien Escofet, Axel Gerard, Malo Guénolé und Benjamin Castenskiold lieferten sich einen packenden Schlagabtausch mit spektakulären Tricks. Die Wertungen lagen extrem eng beieinander. Aufgrund technischer Probleme musste ein Teil des Heats sogar wiederholt werden. Am Ende setzten sich Gerard und der erst 14-jährige Däne Benjamin Castenskiold durch und zogen ins Halbfinale ein. Im zweiten Viertelfinale brillierte der österreichische Hotshot Tomas Acherer mit einem atemberaubenden Frontside 1080, der von den Judges mit 9,2 Punkten belohnt wurde. Diese Höchstwertung sicherte ihm neben dem amtierenden Weltmeister Christopher MacDonald den Einzug ins Halbfinale.

Überraschungen im Halbfinale

Die Halbfinals fanden bei kräftigem Levante-Wind mit über 30 Knoten statt. Im ersten Heat trafen Charlie Loch, Luca Vuillermet, Benjamin Castenskiold und Tomas Acherer aufeinander. Acherer setzte sich mit einer beeindruckenden Kombination durch, die ihm 9,47 Punkte einbrachte. Gemeinsam mit Castenskiold qualifizierte er sich für das Finale. Das zweite Halbfinale bot eine Überraschung: Weltmeister Christopher MacDonald landete zwar den ersten 1440 in einem Wettkampf, konnte sich aber, nicht für das Finale qualifizieren, weil die Ausführung den Judges nicht sauber genug war, um einen Highscore einzustreichen. Stattdessen sicherten sich Aleksander Acherer mit drei soliden Wertungen und der überglückliche Italiener Rocco Makana die letzten beiden Finalplätze.

Das Finale geriet zum Schlagabtausch der Teenager, die Punktestände lagen lange Zeit dicht beieinander. Den entscheidenden Unterschied machte schließlich Castenskiold mit einem perfekt ausgeführten Palau Frontflip, für den er die Höchstwertung von 10,0 Punkten erhielt. Aleksander Acherer konterte zwar mit dem gleichen Manöver, verpasste aber knapp die Bestnote. Tomas Acherer startete stark, konnte aber seine letzten Versuche nicht stehen. Auch Makana hatte bei seinen finalen Tricks Schwierigkeiten. Mit einer beeindruckenden Gesamtwertung von 28,43 Punkten sicherte sich Castenskiold schließlich seinen ersten Weltcupsieg - eine herausragende Leistung für einen 14-Jährigen.

Schlittenbauer trickst aufs Treppchen

Auch bei den Damen sorgte eine Newcomerin für Aufsehen. Die deutsche Debütantin Marie Schlittenbauer schaltete in der ersten Runde überraschend die amtierende Weltmeisterin Nia Suardiaz aus. Suardiaz kämpfte sich jedoch über die zweite Runde zurück ins Turnier. Im Viertelfinale zeigten sowohl Suardiaz als auch Mar de Arce starke Leistungen an ihrem Heimspot in Tarifa. Schlittenbauer setzte ihren Erfolgslauf fort und erzielte mit 20,03 Punkten die höchste Wertung der Runde.

Im Finale schenkten sich Lokalmatadorin Mar de Arce und Nia Suardiaz nichts und wechselten sich an der Spitze ab. Erst in den letzten Momenten des Heats konnte sich de Arce durchsetzen und feierte ihren ersten Sieg in der Surf-Freestyle-Disziplin vor heimischer Kulisse. Suardiaz belegte den zweiten Platz, gefolgt von der überraschend starken Marie Schlittenbauer auf Rang drei und Manon Dupé auf dem vierten Platz.

GWA Wingfoil World Cup Tarifa - die Ergebnisse:

Herren:

1. Benjamin Castenskiold (DEN)
2. Aleksander Acherer (AUT)
3. Tomas Acherer (AUT)
4. Rocco Makana (ITA)

Damen:

1. Mar de Arce (ESP)
2. Nia Suardiaz (ESP)
3. Marie Schlittenbauer (GER)
4. Manon Dupé (FRA)