World Cup DakhlaWhite und Brito erstmals Wave-Weltmeister

Manuel Vogel

 · 27.09.2023

Cash Berzolla gewann den Wingfoil World Cup Dakhla
Foto: Lukas K Stiller
Die US-Amerikanerin Moona Whyte und der Kapverdianer Wesley Brito holen beim Wingfoil World Cup Dakhla ihre ersten WM-Titel im Waveriding.

Seit dieser Saison gibt es mit der Disziplin Wave eine weitere spannende Facette auf der GWA Wingfoil World Tour. Der Stopp in Dakhla/Marokko war nach Sal/Kapverden und Saquarema/Brasilien der dritte und letzte Wave-Event des Jahres. Auch in Marokko wurden die Athleten nicht enttäuscht, gleich an mehreren Tagen gab es taugliche Wavebedingungen mit moderatem Wind und Wellen bis zwei Metern Höhe.

Drama bei den Damen

Dramatisch war die Entscheidung um den WM-Titel bei den Damen. Die Deutsch-Spanierin Nia Suardiaz und die US-Amerikanerin Moona White waren vor Beginn des Events punktgleich. Das bedeutete: Wer beim World Cup Dakhla weiter vorne landete, wäre Weltmeisterin. Im Halbfinale kam es dann auch zum direkten Aufeinandertreffen der Konkurrentinnen. Es war ein Heat voller Dramatik, der eines Finales würdig gewesen wäre. Whyte startete dominant und erzielte zwei gute Wellenwertungen, bevor sie auf einer Welle stürzte und ihre Leash riss. Sie verlor den Wing und damit wertvolle Zeit - Zeit, die Suardiaz nutzte, um die Führung an sich zu reißen. Sekunden vor Schluss schaffte White es aber eine weitere hohe Wertung (6,90 Punkte) einzutüten - es war die Welle zum WM-Titel:

Ich kann es im Moment wirklich nicht glauben. Ich bin irgendwie schockiert, aber unglaublich glücklich, den ersten WM-Titel in der Welle gewonnen zu haben

Der Sieg gegen Suardiaz sicherte Whyte, neben dem WM-Titel, noch einen Platz im Finale gegen Bowien Van der Linden. Whyte zeigte, warum sie bereits Weltmeisterin geworden war: Flüssige Ritte, bei denen sie die einzelnen Sections der Welle gekonnt verband und Turns im steilsten Teil der Welle waren zu viel für Van der Linden, die mit dem zweiten Platz in Dakhla das Podium der WM-Wertung komplettierte.

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Die Top-4 der Damen beim World Cup Dakhla: Bowien Van der Linden (li.), die neue Weltmeisterin Moona White (2.v.l.), Vize-Weltmeisterin Nia Suardiaz (2.v.r.) und Orane CerisFoto: Lukas K StillerDie Top-4 der Damen beim World Cup Dakhla: Bowien Van der Linden (li.), die neue Weltmeisterin Moona White (2.v.l.), Vize-Weltmeisterin Nia Suardiaz (2.v.r.) und Orane Ceris

Berzolla gewinnt den World Cup Dakhla, Brito den WM-Titel

Der US-Amerikaner Cash Berzolla, der bereits den zweiten World Cup in Brasilien gewonnen hatte, surfte auch in Dakhla in einer eigenen Liga. Flüssige Wellenritte, Air-Manöver und 360s auf dem Wellenface ließen kaum Zweifel daran aufkommen, wer den World Cup Dakhla gewinnen würde. Dass Berzola trotzdem keine Chance auf den WM-Titel hatte, lag nur daran, dass er den ersten Event auf den Kapverden verpasst hatte. Gleiches galt für Malo Guénolé aus Frankreich, dem die fehlenden Punkte des ersten Events jegliche Titelchancen raubten. Das hielt Guénolé aber nicht davon ab, auch die WM-Chancen seines Landsmanns Clement Roseyro zunichte zu machen, als die beiden im direkten Duell aufeinandertrafen.

In einer eigenen Liga - Cash BerzollaFoto: Lukas K StillerIn einer eigenen Liga - Cash Berzolla

Und somit kristallisierte sich mit dem Kapverdianer Wesley Brito mit jeder überstandenen Runde ein weiterer Kandidat auf den WM-Titel heraus. Dazu musste Brito allerdings noch einen Viertelfinal-Heat überstehen, gegen den Franzosen Noe Cuyala. Aber Brito verlor, der Titel schien dahin. Allerdings hatte Cuyala bei einem Airmanöver auf der Welle entgegen der Regeln seine Power-Handle benutzt. Dem Protest von Brito wurde somit stattgegeben, es kam zur Wiederholung des Heats. Auch diesmal hatte Brito zunächst Probleme die Schlagzahl von Cuyala mitzugehen. Während Cuyala Welle und Welle ritt, wartete Brito stattdessen geduldig auf ein größeres Set. Dieses kam kurz vor dem Ende des Heats und Brito wusste es zu nutzen - eine 9,0-Punkte-Wertung reichte für den Sieg in diesem Heat und den WM-Titel:

Es ist das Beste, was mir im Wingfoilen je passiert ist. Ich wollte schon immer nur Wellen surfen. Jetzt einen WM-Titel in der Welle zu gewinnen, ist einfach nur ein Traum

Brito´s Party war von kurzer Dauer, denn schon bald war er wieder auf dem Wasser für sein Halbfinale. Er traf auf einen in Topform surfenden Cash Berzolla, gegen dessen elektrisierenden Stil er keine Mittel mehr fand. Das Finale des World Cup Dakhla geriet somit zum Aufeinandertreffen zwischen Berzolla und dem Franzosen Malo Guénolé. Während des 25-minütigen entscheidenden Heats lieferten sie sich einen engen Fight mit neuen Tricks und nur marginalen Differenzen auf dem Scoreboard. Berzolla´s massive Wellenwertung von 9.57 sorgte letztlich dafür, dass er die Nase mit 0,21 Punkten vorn hatte. Berzolla:

Es war knapp im Finale, zu eng für meinen Geschmack. Er hat mich in Brasilien besiegt, also fühlt es sich gut an, mich revanchieren zu können.

Die Highlights des World Cup Dakhla könnt ihr euch im folgenden Clip nochmal ansehen:

GWA Wingfoil Wave Männer Weltmeister 2023

  1. Wesley Brito (CPV)
  2. Hugo Marin (FRA)
  3. Cash Berzolla (USA)

GWA Wingfoil Wave Frauen Weltmeisterin 2023

  1. Moona Whyte (USA)
  2. Nia Suardiaz (ESP)
  3. Bowien van der Linden (NED)

Ergebnisse GWA Wingfoil World Cup Dakhla 2023 Männer

  1. Cash Berzolla (USA)
  2. Malo Guénolé (FRA)
  3. Axel Gerard (FRA)
  4. Wesley Brito (CPV)

Ergebnisse GWA Wingfoil World Cup Dakhla 2023 Frauen

  1. Moona Whyte (USA)
  2. Bowien van der Linden (NED)
  3. Nia Suardiaz (ESP)
  4. Orane Ceris(FRA)

Die kompletten Rankings der GWA Wingfoil World Tour findet ihr HIER. Für die Wave-Spezialisten ist die Saison damit beendet. Die Freestyler treten vom 11. bis 14. Oktober wieder beim World Cup Tarifa gegeneinander an. Wir halten euch auf dem Laufenden.

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