Manuel Vogel
· 09.09.2023
Die erst 16-jährige Deutsch-Spanierin Nia Suardiaz feierte im dänischen Hvide Sande ihren bislang größten Erfolg. Einige Tage nach dem Sieg im Surf-Freestyle holte sie sich auch den WM-Titel im FreeFly-Slalom. Obwohl noch zwei Events in dieser Saison ausstehen (HIER gibt’s den Tourplan) liegt Suardiaz aufgrund der möglichen Streichergebnisse uneinholbar in Führung.
Vor einem Jahr hätte ich das nicht für möglich gehalten. Aber dieses Jahr war ich super motiviert. Beide Disziplinen zu gewinnen, ist ein Traum!
Auch am vorletzten Tag des World Cup Hvide Sande waren Frühaufsteher wieder im Vorteil. Bereits im Morgengrauen wurde zum Skippers Meeting gerufen und der Kurs vorbereitet. Bei acht bis 15 Knoten Wind waren wieder große Wings und taktisches Geschick angesagt.
Die Strecke, die von der Rennleitung gelegt wurde, war ein Spiegelbild der Strecke des ersten Tages. Der 10-Schläge-Kurs, der ein Dreieck mit einer kurzen Upwind-Sektion sowie eine Pumpstrecke enthielt, war wieder kurzweilig und herausfordernd. Suardiaz kam offensichtlich bestens damit klar, sie gewann alle sieben Läufe - eine Machtdemonstration. Oft führte sie bereits an der ersten Boje und war besonders stark im "FreeFly"-Abschnitt, wo die Fahrerinnen ihre Wing neutral halten müssen. Dadurch baute sie ihren Vorsprung bis zur Ziellinie aus.
Der Kampf um den zweiten Platz bei den Frauen war enger. Die französischen Teamkolleginnen Kylie Belloeuvre und Orane Ceris tauschten ständig die Plätze und liegen aktuell nur wenige Punkte auseinander. Belloeuvre muss also am Abschlusstag eventuell um ihren 2. Platz kämpfen.
"Heute habe ich mich weniger wohl gefühlt", sagte Belloeuvre. "Die Startlinie war ein Steuerbord-Start und ich bin eine Goofy-Fahrerin, daher war es etwas schwieriger für mich, in Switch Stance einen guten Platz auf dem ersten Schlag zu bekommen. Aber die Pumpstrecke lief gut für mich und ich konnte einige andere überholen.”
Bei den Herren konnten fünf Rennen ausgefahren werden, bevor der Wind gegen Ende des Vormittags nachließ. An der Spitze des Feldes könnte es nicht enger sein. Frankreichs Julien Rattotti, der GWA Big Air Weltmeister, festigte seinen dritten Platz in der Wertung mit einem Sieg in einer Runde und einer Reihe von konstant hochplatzierten Ergebnissen, die ihm gute Chancen auf einen Podiumsplatz geben.
Der bis dato Führende Titouan Galea startete mäßig. Sein knapper Vorsprung auf dem Scoreboard schmolz auf dem Wasser nach seinem holprigen Start dahin. Eine katastrophale Kollision an der Startlinie mit seinem engsten Konkurrenten Francesco Cappuzzo (ITA) in einem entscheidenden Heat brachte sie ans Ende des Feldes.
Aber Galea gewann das vorletzte Rennen des Tages und blieb damit im Rennen um den Gesamtsieg, er setzte sich mit 0,3 Punkten Vorsprung wieder an die Spitze. In einem dramatischen letzten Rennen kämpfte Galea bis zur Ziellinie gegen Cappuzzo, aber unterlag knapp. Damit herrscht aktuell Punktegleichstand. Weil Capuzzo aber einen besseren Streicher hat, führt aktuell der Italiener das Ranking hauchdünn an.
Am heutigen Samstag gibt’s die letzte Chance auf eine Entscheidung. Wie sie ausfällt, lest ihr natürlich hier auf der Seite. Stay tuned!