Hohle Boards, da war doch was?! Bereits vor einiger Zeit hatten wir euch das Konzept von Airinside/Flikka vorgestellt. Auch Naish lässt sich bei seiner Technologie, die ohne klassischen EPS-Schaumkern auskommt, nicht komplett in die Karten schauen. Einige Details konnten wir Stephan van Denderen von Naish allerdings entlocken.
Anstelle eines vollen EPS-Sandwiches wird der EPS-Kernbereich entfernt und durch ein intern aufgebautes-Versteifungssystem ersetzt, welches vom Deck bis zum Unterwasserschiff reicht. Die „Shells“ und das interne Stringer-System sind vollständig laminiert – innen und außen. SCC steht für Shell Composite Construction.
Das Ziel ist identisch und auch die Technologie ähnelt sich, aber es gibt technische Unterschiede und Speziallösungen.
Die Technologie wurde gemeinsam mit unserem Fabrikpartner Sonic Composites entwickelt. Der gesamte Entwicklungsprozess dauerte rund drei Jahre, um die Technologie von High-End-Kanus (Hawaiian/Tahitian Style) in eine geeignete Bauweise für Foilboards zu übertragen.
Derzeit wird diese Technologie für unsere Odyssey-Downwind-Boards sowie für das Midlength-Modell Chimera eingesetzt. Einige kleinere Chimera-Modelle, die in SCC gefertigt werden, kommen auch zum Springen infrage. Das Modell Odyssey zielt auf Downwind ab - schnelles Starten, hohes Flugniveau, weniger Fahrwiderstand. Chimera ist kompakt und vielseitig – ein Allrounder, der Wingfoilen, tow-in und Downwinden abdeckt.
Die Vorteile von SCC sind unter anderem extrem geringes Gewicht und eine höhere Steifigkeit, was sich in einer direkteren Verbindung zum Foil, weniger Kraftaufwand beim Pumpen und agilerem Fahrverhalten niederschlägt. Ein normales Board mit einem Schaumkern könnte man, selbst wenn man die leichteste Technologie auf dem Markt verwenden würde, nicht so leicht hinbekommen wie mit der SCC-Bauweise. Und die leichteste Standard-Bauweise mit EPS-Kern wäre wesentlich fragiler als die SCC-Bauweise.
Eigentlich nur im Bezug auf das Handling an Land. Man muss die Ablass-Schraube im Blick behalten. Man sollte sie öffnen, wenn das Board nicht benutzt wird und natürlich vor der Session schließen. Ein selbstregulierendes Gore-Tex-Ventil sorgt für Druckausgleich während des Surfens. Ansonsten bietet SCC sehr geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Steifigkeit.
Kleinere Schäden lassen sich wie üblich mit Epoxid-Reparaturkits reparieren. Der Drain-Plug erlaubt das Ablassen von Wasser, das z.B. durch das Offenlassen des Verschlusses oder Kondensation eingedrungen sein könnte. Das ist ein weiterer Vorteil der Konstruktion: Wenn mal Wasser im Board ist, kann man es problemlos wieder heraus bekommen.
Legt man eine Standard-Konstruktion mit vergleichbarer Steifigkeit und Haltbarkeit zugrunde, ist unsere SCC-Bauweise rund 20 Prozent leichter.
Die hohlen Chimera NVision und Odyssey NVision kosten zwischen 2999 und 3049 Euro.