Ergänzend zum Standardmodell Aura hat Vayu mit dem Aura X noch eine Version aus Aluula-Material am Start. Mittlerweile gibt es bereits die dritte Version des hochpreisigen Edelwings, den Aura X3 - wir konnten die Neuheit bereits testen.
Der Aura X3 ist in den Größen 3,5/4,0/4,5/5,0/5,5/6,0 und als Leichtwindvariante mit 6,5qm erhältlich - wir konnten die 5,5er Größe ausprobieren. Der Wing unterscheidet sich von der Standardvariante des Aura insbesondere durch die Verwendung des leichten Aluula Aeris Materials im Bereich von Front Tube und Mittelstrut, was sich natürlich auch beim Preis niederschlägt - 1859 Euro beträgt der offizielle Verkaufspreis. Weil das Aluula-Material auch sehr steif ist, konnte im Vergleich zum Vorgängermodell die Dicke der Front Tube reduziert werden, was den Luftwiderstand reduzieren und das Handling verbessern soll. Der dünne und mit griffigem Belag ausgestattete Carbonboom gehört zum Lieferumfang und passt mittlerweile für alle Größen von 3,5 bis 5,5 qm - ein Kritikpunkt der Vergangenheit ist damit ausgeräumt. Nur für die Größen 6,0 und 6,5 ist nach wie vor ein längerer Boom notwendig. Alternativ erlaubt es das Klicksystem auch, auf kurze Griffe zu wechseln.
Auch im Vergleich mit anderen Konkurrenzwings fällt die makellose Profilstraffung des Aura X3 auf, vor allem im vorderen Bereich nahe der Anströmkante. Das Profil ist moderat tief, die Streckung (Spannweite) ist deutlich höher, als beim Schwestermodell EOS 2 der Fall, was dem Wing neutraler driften lassen soll. Zwar sind die Fenster erfreulich unempfindlich gegenüber Knicken, die Durchsicht ist durch das eng gegitterte Material allerdings deutlich eingeschränkt. Belüftet wird der Wing über ein SUP-Ventil, dank eines Verbindungsschlauchs muss man beim Belüften aber nicht umstöpseln. Zum Entlüften steht ein zusätzliches Ventil an der Mittelstrut zur Verfügung. Sehr solide erscheinen die Nahtabdeckungen aus Kevlar an der Front Tube und auch die Front Handle ist dick und passend dimensioniert.
Der 5,5er Aura X3 liegt derart leicht in den Händen, dass man meinen könnte, einen deutlich kleineren Wing zu fliegen. Bereits bei absolutem Leichtwind schwebt er frei über dem Kopf, Pumpzüge nimmt er trotz des straffen Profils willig an und setzt diese sofort in Auftrieb um. Bei absolutem Leichtwind darf man den empfohlenen Fülldruck auch bei diesem Modell gerne um ein gutes Psi unterschreiten, dann lässt sich der Wing noch etwas effizienter anpumpen. Insgesamt bietet der Aura X3 auf der Geraden eine gute Flugstabilität und erreicht einen hohen Topspeed. Selbst in starken Böen bleibt der Druckpunkt wie festzementiert zwischen den Händen, am durchgehenden Boom hat man ohnehin die Möglichkeit die Griffposition millimetergenau zu wählen. Steuerimpulse werden 1:1 weitergegeben, wodurch sich der Aura X3 in Manövern besonders spielerisch führen lässt.
Bedingt durch das Design mit größerer Spannweite hat man beim Anpumpen natürlich etwas früher das Problem, dass die Wingtipps das Wasser touchieren, vor allem kleinere Fahrerinnen und Fahrer merken hier den Unterschied zum kompakteren EOS 2. Dass die Mittelstrut dafür beim Vayu Aura X3 etwas kürzer ausfallen kann, macht sich dann an anderer Stelle umso positiver bemerkbar, weil bei Manövern nach Lee die Hinterkante des Wings erfreulich lange oben schwebt. Auch bei Wellenritten oder Downwindern kommt diese Stärke voll zum Tragen - der X3 balanciert sich hier perfekt aus, sodass man sich einzig und alleine auf den nächsten Ritt konzentrieren kann. Auch die gut dimensionierte und feste Front Handle trägt dazu bei, dass sich der Wing in neutraler Position wunderbar führen lässt. Natürlich sind mit dem Aura X3 auch Freestyle-Tricks und Rotationen locker drin, weil der Wing sehr guten Topspeed ermöglicht, leicht in den Händen liegt und passablen Lift bietet.
Der Vayu Aura X3 überzeugt als toller Allrounder mit guter Leichtwindperformance. Manöverhandling und Windrange sind state of the art. Ideal funktioniert der Wing daher zum Freeriden und Racen, auch als passender Motor für schnelle Foils. Die Neutralität beim Wellenabreiten ist ebenfalls auf höchstem Niveau. Nur wer den Fokus klar auf Freestyle-Moves und Rotationen setzt, dürfte mit dem Schwestermodell EOS 2 aufgrund der kompakteren Maße und etwas mehr Lift beim Springen besser unterwegs sein.
Handling, Kontrolle, Neutralität
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Durchsicht nach Lee