Bereits der EOS 1 überzeugte im Test als gelungener Allrounder, hatte jedoch kleinere Schwächen bezüglich des Griffsystems - etwa, dass man für jede Größe eine eigene Boom-Länge benötigte. Mit dem EOS 2 soll dieser Kritikpunkt jetzt Geschichte sein.
In vier Farbvarianten und in acht Größen von 2,5 bis 6,0 Quadratmeter ist der neue EOS 2 ab Juni 2025 verfügbar. Verglichen mit dem Vorgängermodell wurde die Grundausrichtung beibehalten, der Wing ist als Allrounder zum Freeriden, Wellenbreiten und vor allem auch für Manöver und Freestyle optimiert. Die Fronttube wurde im mittleren Bereich mit steifem Aluula-Material ausgestattet und auch der vergleichsweise hohe Fülldruck von 8-10 Psi soll zu einem straffen Grundgefühl beitragen. Belüftet wird der Wing über zwei SUP-Ventile, die Kammern sind aber über ein One-Pump-System verbunden, sodass man beim Belüften nicht umstöpseln muss. Auch die Form der Mittelstrut wurde überarbeitet. Auffällig ist die hohe Profilsteifigkeit, vor allem im hinteren Bereich ist der neue Vayu EOS 2 nun mit deutlich mehr Spannung designt, kleine Latten sorgen für zusätzliche Stabilität. Mäßig bleibt die Durchsicht durch die vergitterten X-Ply-Fenster. Standardmäßig wird der Wing mit steifen Griffen ausgestattet, alternativ kann man auch den EOS 2 mit durchgehendem Boom fahren. Erfreulicherweise reicht nun ein Click-Boom, um die Wing-Größen von 3,0 bis 5,5 qm abzudecken - der größte Kritikpunkt beim Vorgängermodell wurde damit eliminiert. Gut dimensioniert ist die Front Handle, diese ist zudem mit einem Neoprencover hinterlegt. Zum Lieferumfang gehört eine dehnbare Leash, dank des langen Kletts passt diese auch für dicke Handgelenke. Auch der Schutz der Nähte und Wingtips sowie eine makellose Optik lassen keine Wünsche offen.
Der Vayu EOS 2 liegt von Beginn an leicht und agil in den Händen. Die dünnen Carbongriffe lassen sich kraftsparend greifen und beim Anpumpen mag der Wing vor allem kurze, schnelle Pumpfrequenzen. Nach unserem Gefühl fällt das Profil etwas flacher aus als beim Stallbruder Aura 3, wodurch der Wing nicht ganz die gleiche Leichtwindpower bietet und etwas mehr Pumpeinsatz benötigt. Unterm Strich ist der EOS 2 aber kein leistungsschwacher Wing, sondern bietet durchaus genug Lift, um früh abzuheben. Einmal auf dem Foil, bietet der Wing eine gute Mischung aus recht stabilem Flugverhalten und einem hohen Maß an Agilität. Egal ob man Foilhalsen, Tacks oder andere Foilmanöver fliegt, der EOS 2 bietet ein hervorragendes Manöverhandling und lässt sich mit erfreulich geringem Kraftaufwand dirigieren und rotieren. Das gilt 1:1 auch für Freestyle-Tricks, denn mit seiner hohen Profilstraffung und dem etwas flacheren Profil setzt der Wing auch sehr guten Tricksern kein Limit und bietet keinerlei störendes Eigenleben. Die Kontrolle in starken Böen ist top, der Wing zeigt erfreulich wenig Druckpunktwanderung und liegt in der Hand wie aus einem Guss.
Auch Ausflüge in die Welle macht das neue EOS-Modell ohne Murren mit, bei Manövern und Wellenritten nach Lee tendiert die Hinterkante des Wings nicht sonderlich stark zum Absinken. Downwind-Ritte in der Dünungswelle oder auch dem Einsatz in der Brandung steht somit nichts im Wege.
Der EOS 2 Wing knüpft nahtlos an die Allroundqualitäten des Vorgängermodells an, bietet aber einige gute Detailverbesserungen. Der Einsatzbereich ist groß und erstreckt sich von Freeride über Manöver und Freestyle bis hin in die Welle. Wer auf maximale Leichtwindpower schielt oder einen absolut neutralen und flugstabilen Wing für die Welle sucht, bekommt hausintern mit dem Modell Aura noch etwas mehr geboten.
Einsatzbereich; Manöver & Freestyle; gute Features
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