WingsTop-Handling und Kontrolle - der neue Duotone Unit Wing im Test

Manuel Vogel

 · 26.11.2024

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Foto: surf-Magazin
Den neuen Duotone Unit Wing kann man wahlweise mit kurzen Griffen oder durchgehendem Boom fahren. Wir haben das Modell getestet.

In satten zehn Größen ist der Unit schon beinahe ein Klassiker, konzipiert wurde der Wing als Allrounder zum Freeriden, Downwinden und Tricksen. Das Modell ist, zusätzlich zur Standard-Version, noch in der getesteten Concept Blue Variante sowie als steife und hochpreisige Aluula-Version, D/LAB genannt, erhältlich.

An Land

Concept Blue, hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich bei Duotone eine nachhaltigere Produktionsmethode, so wird auf den Einsatz von Farbe weitgehend verzichtet und teilweise auf recycelte Kunststoffe zurückgegriffen. Abgesehen vom Preis - die Concept Blue Variante ist rund 350 Euro teurer - und dem Aluula-Segment im Bereich der Front Tube ist die Concept Blue Variante hinsichtlich Profilverlauf und Outline identisch zur Standardvariante. Das neue Modell 2025 bietet jetzt die Möglichkeit, wahlweise einen durchgehenden Boom oder kurze Griffe zu montieren. Keine der beiden Optionen gehört zum Lieferumfang, man muss also das Wunsch-System zukaufen. Boom und Handles gibt es, abhängig vom gewählten Wing, in verschiedenen Größen für 99 Euro. Zwar deckt die Größe L bei Boom und Handle jeweils alle Winggrößen von 3,5 bis 6,5 qm ab, weil das Griffsystem aber fest verschraubt wird, kommt man meist doch nicht umher, für jeden Wing ein eigenes Griffsystem zuzukaufen.

Unabhängig vom Griffsystem erscheint der neue Unit wieder wie aus einem Guss. Makellos und mit hoher Profilspannung liegt er nach dem Aufpumpen da. Das Mittelsegment besteht aus Aluula-Material, was dem Wing zusätzliche Steifigkeit verleihen soll. Belüftet wird der Wing über das eigene Duotone- Ventilsystem, zum schnellen Entlüften stehen zwei zusätzliche Ablassventile zur Verfügung. Die Front Handle wurde im Vergleich zu früheren Versionen (HIER gibt’s einen Test des Unit 2023) ebenfalls angepasst und ist nun zwar recht klein, dafür aber schön steif, was direkte Steuerimpulse ermöglicht.

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Auf dem Wasser

Der Duotone Unit bietet beim bereits beim Anfahren gleichmäßigen Lift. Das Profil ist etwas flacher designt als bei den absoluten Kraftpaketen auf dem Markt, trotzdem lässt sich der Wing effizient anpumpen, wenn man über eine halbwegs ordentliche Pumptechnik verfügt. Tipp für Leichtwind: Den Fülldruck etwa 0,5 bis 1,0 Psi im Vergleich zur Empfehlung reduzieren, das verleiht dem Wing etwas mehr Elastizität beim Anpumpen. Egal ob man Griffe oder den durchgehenden Boom wählt, der Griffkomfort ist als Folge geringer Holmdurchmesser und des griffigen Belags in beiden Fällen hoch. Der vordere Griff ist nun sichtbar länger und so positioniert, dass man den Wing auch einhändig fliegen kann - das erleichtert das Ausdrehen der Leash nach Manövern oder auch das Ausführen von Jumps, bei denen man direkt im Druckpunkt greifen muss.

Agil wirkt der Unit auch beim FreestylenFoto: Marius GuggAgil wirkt der Unit auch beim Freestylen

Dass auch der neue Unit ein Allrounder ist, zeigt sich nicht zuletzt am Flugverhalten: Der Wing wirkt agil und lädt zu Rotationen und Manövern ein, wirkt aber trotzdem flugstabil genug, um auch mal längere Freeride-Runs zu machen, ohne, dass man andauernd die Flugposition korrigieren muss. Zudem punktet der Wing mit hohem Speedpotential und gutem Amwind-Winkel - das ergänzt sich auch mit flotten Foiltypen perfekt. Stärkere Böen können dem straffen Profil wenig anhaben, nerviges Flattern oder Verziehen des Wings muss man nicht fürchten. Lässt man den Duotone Unit in neutraler Position auf der Welle hinterherfliegen, neigt die Hinterkante erfreulich wenig zum Absinken - bei Ritten nach Lee funktioniert der Wing richtig gut. Nur wenn die Welle gegen den Wind schiebt, ergibt sich mitunter ein leichtes Pendeln, hier erscheint der Unit nicht perfekt ausbalanciert.

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Duotone Unit - das Fazit

Auch das neue 2025er Modell überzeugt als waschechter Allrounder, der bei Manöverhandling, Freeride-Eignung und Kontrolle in der obersten Liga spielt. Maximal groß fällt daher die Zielgruppe aus, sie reicht vom Einsteiger, über Freerider bis hin zu Downwind-Fans. Wer voll auf Freestyle-Rotationen setzt, dürfte mit dem etwas kompakteren Modell Slick noch besser bedient sein.

Kontrolle, Manöverhandling, Einsatzbereich

Griffsystem muss zugekauft werden

Duotone Unit - technische Daten

  • Testmodell: Duotone Unit SLS Concept Blue 5,0
  • Spannweite: 339 cm
  • Tiefe: k.A. cm
  • Gewicht (eigene Messung, ohne Leash): 2,55 kg (mit Handles)
  • Gewicht: 510 g/m2
  • Verfügbare Größen: 2,0/2,5/3,0/3,5/4,0/4,5/5,0/5,5/6,0/6,5 qm
  • Lieferumfang: Wing, Tasche
  • Preis (Testmodell): 1409 Euro
  • Kontakt: Zur Website
  • Besonderheiten: Griffsystem muss zugekauft werden; Standard-Variante für 1089 Euro

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