WingsVoller Durchzug? Der Naish Atom Leichtwind-Wing im Test

Manuel Vogel

 · 25.04.2025

Wir konnten den Naish Atom Wing in der Größe 7,0qm testen
Foto: Manuel Vogel
Mit dem Modell Atom hat Hersteller Naish ab sofort einen erklärten Leichtwind-Wing im Programm. Ob das Modell wirklich genug Power hat, liest du im Test.

In zwei Größen - mit 7,0 und 8,0 Quadratmetern - sowie in zwei Farbvarianten bietet Naish das neue Modell Atom ab April 2025 an. Im Fokus steht dabei maximale Power bei Leichtwind. Wir konnten den Atom 7,0 bereits ausgiebig testen und verraten dir, welche Stärken und Schwächen der Wing hat.

An Land

Im Vergleich zu anderen Leichtwindmodellen, wie etwa dem Duotone Ventis oder dem Armstrong A-Wing XPS Lightwind, fällt der neue Atom von Naish mit gemessenen 3,98 Kilo zunächst mal etwas schwerer aus - zumindest, wenn man das reine Gewicht an der Waage zugrunde legt. Ähnlich wie Duotone stabilisiert auch Naish das Grundgerüst durch zwei zusätzliche Struts. Zum Belüften setzt man hier auf zwei getrennte SUP-Ventile, man stöpselt beim Aufpumpen also einmal um, hat die Luft beim Entlüften aber auch sehr schnell wieder draußen. Die Ausstattung des Wings ist vorbildlich: Zum Lieferumfang gehört eine gute, dehnbare Leash, deren langes Klett auch für dickere Handgelenke hervorragend passt. Zudem sind die Nähte auf der Front Tube über zusätzliche Aufnäher geschützt. Wie zu erwarten, haben die Designer dem Atom ein tiefes Profil verpasst, welches allerdings eine durchaus hohe Profilstraffung im vorderen Bereich aufweist. Kleine Mini-Battens an der Hinterkante sollen verhindern, dass der Wing in Böen zu flattern beginnt. Beim Griffsystem setzt Naish auf zwei feste Griffe, diese bieten einen dünnen Durchmesser und lassen sich angenehm greifen. Da der vordere Griff sehr lang ausfällt, kann man den Wing auch einhändig fliegen. Die Durchsicht durch die kleinen Fenster fällt hingegen eher mittelmäßig aus.

Die Wingtips sind sichtbar eingeknickt, um die Spannweite möglichst kompakt zu haltenDie Wingtips sind sichtbar eingeknickt, um die Spannweite möglichst kompakt zu halten

Auf dem Wasser

Während sich der Naish Atom auf dem Weg ans Wasser noch etwas träge, man könnte auch sagen “wuchtig” anfühlt, relativiert sich dieser erste Eindruck auf dem Wasser schnell wieder. Der Atom liegt extrem ruhig und ausgewogen in den Händen und sucht sich den passenden Anstellwinkel quasi von selbst. Pumpzüge nimmt der Wing dankbar an und setzt diese sofort in Vortrieb um. Da der Atom aber deutlich straffer ausfällt als beispielsweise ein Armstrong XPS Lightwind, empfehlen wir, bei Bedingungen am untersten Windlimit, den Fülldruck auf etwa 7 PSI zu reduzieren. Dadurch wird der Atom noch etwas flexibler und effizienter beim Anpumpen. So oder so würden wir die reine Power bei Leichtwind als “gut” aber nicht “überragend” bezeichnen. Unser 90 Kilo schwerer Redakteur war bei knapp zehn Knoten Wind mit einem Midlength-Board von Duotone und einem 1100er Duotone Glide Foil aber bereits am Fliegen. Die große Stärke des Naish Atom ist seine Windrange: Denn während andere Leichtwindmodelle zwar noch einen Tick früher abheben, bringt den Atom auch eine satte Böe mit 15 Knoten oder mehr keinesfalls aus der Ruhe.

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In Action wirkt der Atom leichter, als man es an Land erwarten würde

Nichts flattert, nichts verzieht sich - das neue Leichtwindmodell liegt mit satter Power in der Hand und fliegt stoisch seine Bahnen. Durch die gute Flugstabilität und den definierten Druckpunkt relativiert sich auch das gefühlte Gewicht, denn in Action wirkt der Wing deutlich leichter, als man es an Land zunächst erwarten würde. Dazu passend lässt sich der das neue Naish-Modell beim Wenden überraschend leicht tip-to-tip umklappen. Bei Manövern nach Lee ist die lange Mittelstrut nicht wegzudiskutieren, trotzdem wirkt der Atom agil genug, um auch mal eine Duckjibe oder einen Foil-360 damit zu zelebrieren. Auch zum Abreiten von kleinen Dünungswellen taugt der Atom tadellos, pendelt er sich doch hervorragend aus, sobald man ihn nur an der Front Handle führt.

Wir konnten den Atom bei unterschiedlichen Windbedingungen ausprobierenWir konnten den Atom bei unterschiedlichen Windbedingungen ausprobieren

Naish Atom Wing - das Fazit

Der Naish Atom Wing überzeugt mit guter Power bei Leichtwind, vor allem aber mit einer für die Wing-Klassen großen Windrange. Kontrollierte Flüge macht man hier auch, wenn mal eine stärkere Böe zuschlägt. Damit ist der Wing ein Tipp zum sportlichen Freeriden an Leichtwindspots. Am besten kommt die Charakteristik des Wings mit angleitstarken Midlength-Boards zur Geltung.

Naish Atom - technische Daten

  • Testmodell: Naish Atom 7,0 (2025)
  • Spannweite: 380 cm
  • Tiefe: 243 cm
  • Gewicht (eigene Messung, ohne Leash): 3,98 kg
  • Gewicht: 568 g/m2
  • Verfügbare Größen: 7,0/8,0 qm
  • Lieferumfang: Wing, Rucksack
  • Preis (Testmodell): 1499 Euro >> hier erhältlich
  • Besonderheiten: 2 Farbvarianten

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