„Skinny“, „RDM“, „Super Slim“ – dünne Carbongabeln sind so angesagt wie die neueste Brigitte-Diät. Fast alle Hersteller haben Gabeln mit reduziertem Rohrdurchmesser im Programm. Wie groß die Unterschiede bei Griffkomfort, Steifigkeit und Haltbarkeit auf dem Wasser wirklich sind, haben wir ausprobiert.
Damit kannst du’s zwar nicht besser – aber länger! Dieser bekannte Werbeslogan für einen Schweizer Schokodrink lässt sich sicher auch auf dünne Carbongabeln übertragen. Nicht nur im Winter, mit Handschuhen und wenn man ohnehin kleine Hände hat, profitiert man auf dem Wasser vom dünneren Durchmesser dieser 13 Modelle – entspannteres und kraftsparenderes Greifen sind schlagende Argumente. Gerne hätten wir auch die Produkte von Aeron, Streamlined und Duotone präsentiert, diese waren allerdings nicht rechtzeitig verfügbar.
Maximal steif, leicht und dünn – diese Kombi ist aus physikalischer Sicht unmöglich. Um zwei der drei genannten Faktoren zu optimieren, wie etwa die Steifigkeit und das Gewicht, müsste man den Holmdurchmesser erhöhen. Dünn und leicht gibt es nur in Verbindung mit Abstrichen bei der Steifigkeit. Dünn und steif nur mit Abstrichem beim Gewicht. Vergleicht man also die Carbongabeln dieser Testgruppe mit gängigen Alugabeln, fällt auf, dass diese zwar zwei bis vier Millimeter dünner, allerdings nur geringfügig steifer und nicht zwangsläufig leichter ausfallen. Zwei bis vier Millimeter dünner, das hört sich wenig an, ist aber beim Greifen eine Welt. Ein weiterer Vorteil: Carbon verbiegt nicht! Wer also schwer ist, viel springt und bei Alugabeln immer mal wieder bleibende Eindrücke hinterlassen hat, kann bei Carbongabeln diesbezüglich Vorteile verbuchen – und das über den kompletten Verstellbereich hinweg. Dass dünne Carbongabeln nicht halten, ist unserer Erfahrung nach überhaupt nicht der Fall. Wie bei RDM-Masten wird der geringere Durchmesser über eine dickere Wandstärke kompensiert – das erklärt auch, warum die dünnen Carbongabeln auf der Waage kaum Vorteile verbuchen können.