Verbogen oder gebrochen – das ist in den letzten 15 Testjahren trotz harter Beanspruchung die absolute Ausnahme. Dennoch – und gerade weil auch Mastverlängerungen in der Haltbarkeit einen hohen Standard erreicht haben – fallen die Feinheiten beim Fädeln, beim Trimmkomfort, in der Handhabung und Ausstattung umso mehr ins Gewicht. Und da bleiben die Unterschiede gewaltig.
Auch eine Verlängerung für 39 Euro tut erstmal das, was sie soll, nämlich den Mast verlängern. Darüber hinaus hat sich in den letzten Jahren auch bei Mastverlängerungen noch einiges gewandelt. Bessere Rollenanordnungen ermöglichen das Fädeln für alle Arten von Segeln (mit Rollenblock normal oder gedreht). Dazu zählen größere Rollen und Klemmen, die weiter nach außen gesetzt wurden, um den Tampenverlauf zu verbessern. Metallverstärkungen für den eingesteckten Mastfuß erhöhen die bereits schon gute Lebenserwartung noch weiter, Verstellringe mit Gelenk lassen sich leicht einhändig bedienen. Neben den modernsten Bechern sehen einige betagte Modelle da schon recht alt aus. Wer aber beispielsweise auf optimale Kompatibilität mit beiden Segelvarianten (siehe Seite 28) nicht angewiesen ist, kann durchaus ein Schnäppchen machen, das für „sein“ Segel richtig gut funktioniert. Und für gehobene Ansprüche findet sich für jedes Segel auch ein wirklich perfektes Pendant.
Wenn im Test – und auch sonst – immer wieder „RDM“ und „SDM“ auftauchen, sind damit entweder Masten und Verlängerungen im Jahrzehnte alten Standard von 48 Millimetern Innendurchmesser gemeint (SDM = standard diameter mast) oder eben die dünneren Masten mit 32 Millimeter Innendurchmesser (RDM = reduced diameter mast), die zumindest bei Segelgrößen unter 6,0 Quadratmetern aber eigentlich der neue Standard sind.
Praktische Schnappringe und Beschläge aus Edelstahl sind nützliche Features – höhere Robustheit und Bedienungskomfort schlagen sich aber auch im Preis nieder. Bei vielen teureren Modellen werden mittlerweile glatte, reibungsarme Dyneematampen mitgeliefert. Ganz ohne eigenen Tampen müssen Ascan und GunSails auskommen.
Viele Verlängerungen sind für die häufiger vorkommenden Segel vom Typ A (siehe unten) optimiert. Damit das nicht nur reibungsarm, sondern auch logisch einfach zu fädeln ist, tauchen immer mehr Verlängerungen auf, bei denen die Rollenachse um 90 Grad gedreht ist und jetzt parallel zur Rollenachse am Segel steht (NeilPryde, Unifiber, Al 360 und andere). Der Kunststoffbecher, der bei Aeron und NeilPryde UXT Verwendung findet, ist für die Variante B (Rollenblock am Segel gedreht: Naish, Severne) zwar geeignet, aber nur wenn zwischen Segel und Verlängerung Luft bleibt, entsteht ein akzeptabler Tampenverlauf. Beim Trimm „Block auf Block“ läuft der Tampen sehr schräg über die Plastikkante in die Klemme. Verlängerungen, bei denen der Tampenanfang in der Rollenachse ist (GA, NeilPryde, Point-7) lassen sich besonders schnell und gut für die beiden unterschiedlichen Rollenvarianten am Segel umrüsten und fädeln.