Windsurf-WorkshopSo kannst du Carbongabeln reparieren

Windsurf-Workshop: So kannst du Carbongabeln reparierenFoto: Manuel Vogel
Workshop: So kannst du deine Carbongabel reparieren

Carbongabeln sind leidensfähig – harte Landungen, Schleuderstürze und den ewigen Chop überstehen sie meist deutlich länger als Gabeln aus Alu. Einzig die Verbindung zwischen Holm und Frontstück leidet irgendwann spürbar. Wie du dieses Leiden linderst, zeigen wir dir im Workshop!

Sie können nicht verbiegen, sind steif und erlauben dadurch die Nutzung des kompletten Verstellbereichs – die Argumente, sich Carbongabeln zu kaufen, sind schlagend. Wer viel in der Welle surft, auf der Regattabahn unterwegs ist, oder infolge eines höheren Körpergewichts Alugabeln regelmäßig verbiegt, fährt mit Carbongabeln unterm Strich nicht mal unbedingt teurer. Einzig die Verbindung zwischen dem aufgeschraubten Frontstück und den Carbonholmen bekommt im Laufe der Zeit irgendwann Spiel. Wer jetzt einfach weitersurft, riskiert, dass das Material an dieser Stelle geschwächt wird und die Holme am Kopfstück brechen.

Carbongabeln – Refresh in 30 Minuten

Mit einem Arbeitsaufwand von 30 Minuten und Reparaturmaterial im Wert von wenigen Euro lässt sich dieses Problem dauerhaft beheben. Oli Schott, langjähriger Teilnehmer im Deutschen Windsurf Cup und absoluter Reparaturprofi, zeigt euch im Folgenden die wichtigsten Schritte. Weil ein Großteil der Gabelbaummodelle beim Hersteller Aeron produziert wird und sich die Komponenten markenübergreifend oft gleichen, sind die folgenden Reparaturtipps somit für viele Produkte gültig.

Für die Reparatur deiner Carbongabeln benötigst du folgende Dinge:

  • Schraubenzieher & Inbus
  • Hammer
  • Schere oder Cuttermesser
  • Etwas Kreppband
  • Kunststofffolie Walopur 4201 AU
  Reparatur-Profi Oli Schott hat sein Know-how als Fahrer im Deutschen Windsurf Cup gesammelt.Foto: Manuel Vogel
Reparatur-Profi Oli Schott hat sein Know-how als Fahrer im Deutschen Windsurf Cup gesammelt.

Schritt 1: Frontstück entfernen

  Wenn du merkst, dass das Frontstück am Holm hin- und herrutscht oder zu wackeln beginnt ...Bild 1:Foto: Manuel Vogel
Wenn du merkst, dass das Frontstück am Holm hin- und herrutscht oder zu wackeln beginnt ...Bild 1:
  ... solltest du zeitnah mit der Reparatur loslegen. Das Frontstück ist in der Regel nur auf den durchgehenden Holm aufgeschraubt. Mit einem passenden Inbusschlüssel oder Kreuzschlitz-Schraubenzieher lassen sich die Muttern lösen und die beiden Metallbolzen entfernen.Foto: Manuel Vogel
... solltest du zeitnah mit der Reparatur loslegen. Das Frontstück ist in der Regel nur auf den durchgehenden Holm aufgeschraubt. Mit einem passenden Inbusschlüssel oder Kreuzschlitz-Schraubenzieher lassen sich die Muttern lösen und die beiden Metallbolzen entfernen.
  Sind diese entfernt, kannst du die Einzelteile wie Schnellverschluss und Mastaufnahme vom Holm lösen.Foto: Manuel Vogel
Sind diese entfernt, kannst du die Einzelteile wie Schnellverschluss und Mastaufnahme vom Holm lösen.
  Oft sind die Bolzen nicht mehr ganz gerade, vor dem Einbau müssen diese wieder gerichtet werden.Foto: Manuel Vogel
Oft sind die Bolzen nicht mehr ganz gerade, vor dem Einbau müssen diese wieder gerichtet werden.
  Am nackten Holm sieht man auch die Spuren, welche die unterste Hülse des Frontstücks aufgrund der ständigen Vibrationen am Holm hinterlassen hat.Foto: Manuel Vogel
Am nackten Holm sieht man auch die Spuren, welche die unterste Hülse des Frontstücks aufgrund der ständigen Vibrationen am Holm hinterlassen hat.

Schritt 2: Neuer Halt fürs Frontstück

  Um die Metallbolzen später wieder einbauen zu können, richtet Oli diese zuerst. Setze die Schrauben in die Bolzen ein, lege diese auf eine harte Unterlage und klopfe sie mit vorsichtigen Hammerschlägen wieder gerade.Foto: Manuel Vogel
Um die Metallbolzen später wieder einbauen zu können, richtet Oli diese zuerst. Setze die Schrauben in die Bolzen ein, lege diese auf eine harte Unterlage und klopfe sie mit vorsichtigen Hammerschlägen wieder gerade.
  Olis Geheimtipp für einen festen Sitz des Kopfstücks ist ein synthetischer Kautschuk, den er zwischen Frontstück und Holme legt. Normales Tape oder konventionelle Gummis würden schnell kleingemahlen und das Wackeln käme zurück. Oli empfiehlt ein Material, „Walopur 4201 AU“, welches auch für Kitetubes zum Einsatz kommt und sehr widerstandsfähig ist. Erhältlich ist dieses nur für Großhändler, Oli bietet aber günstige Reparaturkits mit Material für zwei Gabeln für 17,50 Euro über <a href="http://repairkit@pesunlimited.de/" target="_blank" rel="noopener noreferrer nofollow">repairkit@pesunlimited.de</a> an. Alternativ kann man beim Sail & Kite Repair nach alten Kite-Tubes fragen.Foto: Manuel Vogel
Olis Geheimtipp für einen festen Sitz des Kopfstücks ist ein synthetischer Kautschuk, den er zwischen Frontstück und Holme legt. Normales Tape oder konventionelle Gummis würden schnell kleingemahlen und das Wackeln käme zurück. Oli empfiehlt ein Material, „Walopur 4201 AU“, welches auch für Kitetubes zum Einsatz kommt und sehr widerstandsfähig ist. Erhältlich ist dieses nur für Großhändler, Oli bietet aber günstige Reparaturkits mit Material für zwei Gabeln für 17,50 Euro über repairkit@pesunlimited.de an. Alternativ kann man beim Sail & Kite Repair nach alten Kite-Tubes fragen.
  Schneide aus dem Kautschuk ein Stück heraus, welches etwas breiter als die unterste Manschette des Frontstücks ist.Foto: Manuel Vogel
Schneide aus dem Kautschuk ein Stück heraus, welches etwas breiter als die unterste Manschette des Frontstücks ist.
  Wickele dieses Kautschuk-Stück zwei bis drei Mal (je nach Spiel) um den Holm.Foto: Manuel Vogel
Wickele dieses Kautschuk-Stück zwei bis drei Mal (je nach Spiel) um den Holm.
  Ziehe ihn stramm und fixiere den Kautschuk mit einem Streifen Tesa Kreppband.Foto: Manuel Vogel
Ziehe ihn stramm und fixiere den Kautschuk mit einem Streifen Tesa Kreppband.
  Anschließend beginnst du mit der Montage des Frontstücks und setzt zuerst die erste Manschette ein.Foto: Manuel Vogel
Anschließend beginnst du mit der Montage des Frontstücks und setzt zuerst die erste Manschette ein.
  Dann klickst du die Mastaufnahme an.Foto: Manuel Vogel
Dann klickst du die Mastaufnahme an.
  Ob du den Gummi dick genug gewickelt hast, siehst du erst, wenn die Bolzen wieder verschraubt sind.Foto: Manuel Vogel
Ob du den Gummi dick genug gewickelt hast, siehst du erst, wenn die Bolzen wieder verschraubt sind.

Die beschriebene Reparatur kannst du jederzeit wiederholen, sollte das Frontstück mit der Zeit wieder etwas Spiel bekommen. Auf diese Weise kannst du deine Carbongabeln lange nutzen.

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