Manuel Vogel
· 03.08.2020
Im Hochsommer zahm und flach, im Winter wild und wellig. Und sonst? Auf der kroatischen Halbinsel Istrien gibt’s auf kleinem Raum alles von Freeridepiste bis zum krachenden Brandungsspot.
Die Halbinsel Istrien im Norden Kroatiens wird von unterschiedlichen Wetterlagen mit Wind versorgt. Zieht ein Tiefdruckgebiet vom westlichen Mittelmeer in Richtung Adria, kündigt sich dieses mit einsetzendem Südostwind – „Scirocco“ oder auch „Jugo“ genannt – an. Scirocco kommt vermehrt im Winterhalbjahr vor, weht sehr konstant und steigert sich manchmal über Tage, teilweise bis auf Sturmstärke. Er bringt oft eine Wetterverschlechterung, große Dünung und sehr milde Temperaturen mit sich – auch im Hochwinter sind +15 Grad locker drin.
Im Anschluss an Tiefdrucksystemen setzt meist die berüchtigte Bora aus Ost bis Nordost ein, die ihren Ursprung in einer starken Abkühlung über den Bergen des Festlandes hat. Bora setzt oft sehr plötzlich ein, Sturm- oder gar Orkanstärke sind keine Seltenheit. Sie weht in Istrien und anderswo böiger als der Scirocco und sorgt für spürbare Abkühlung. Im Sommer mildert Bora die Hitze und ebbt meist nach ein bis drei Tagen wieder ab. Zwischen Oktober und April kann es auch mal eine Woche am Stück durchballern, die Lufttemperaturen fallen dann im Winter allerdings auch schnell unter die 10-Grad-Marke.
Die ideale Reisezeit für Windsurfer ist somit der Herbst von September bis Ende November – bei milden Temperaturen um die 20 Grad geben sich Jugo und Bora dann oft die Klinke in die Hand. Ebenfalls windreich und mild ist der Zeitraum zwischen Ende März und Juni.