Tobias Frauen
· 17.04.2023
Am 28. April treffen sich Windsurfer, Wingfoiler, SUPer und Kiter zum ersten Mal, um eine gemeinsame Strategie gegen Spot-Sperrungen im Rahmen des geplanten Nationalparks Ostsee zu erarbeiten. Diese soll dann in die anstehenden Workshops mit Politik und Verbänden eingebracht werden.
Wie berichtet, plant Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt die Einrichtung eines Nationalparks Ostsee, der zahlreiche Spots zum Windsurfen, Wingfoilen, SUPen und Kiten gefährden würde. Denn große Flächen eines Nationalparks würden als Nullnutzungszonen gelten, in denen keinerlei Aktivität stattfinden darf.
Wie genau der Nationalpark aussehen soll, wird bald in sechs Workshops mit Interessenvertretern aus Tourismus, Sport, Fischerei und anderen Bereichen erarbeitet. Um festzulegen, mit welcher Strategie die Surf-Gemeinde in diese Workshops hineingeht, lädt Björn Brüggemann, der Initiator der Petition gegen Spot-Sperrungen, zu einer Infoveranstaltung ein:
Dort soll zum aktuellen Stand im Konsultationsprozess Nationalpark Ostsee informiert werden und die Strategie ausgerichtet werden. “Unsere Surf- und Paddelspots können nur erhalten bleiben, wenn wir Ihnen eine Stimme geben. Kommt am 28.4. nach Kiel und erfahrt mehr!”, so Brüggemann.
Seine Petition, die er kurz nach Bekanntwerden der Pläne startete, erhielt in wenigen Tagen mehr als 17.000 Unterschriften erhielt. Inzwischen sind es fast 21.000. Björn nahm Ende März auch an einem ersten Treffen diverser Interessens-Vertreter aus den Bereichen Tourismus, Wirtschaft und Sport mit dem Umweltminister teil. In einem Video berichtete Björn anschließend über den aktuellen Stand:
Tobias Goldschmidt hat bereits 2022 erste Pläne für einen „Nationalpark Ostsee“ vorgestellt. Er soll die verschiedenen Natur- oder Vogelschutzgebiete an der Ostsee verbinden und zugleich „ihren Schutz vertiefen“, wie der Grünen-Politiker sagt – damit es der Ostsee „zukünftig wieder besser geht“. Für den Wassersport könnte das massive Einschränkungen mit sich bringen, denn Teil eines Nationalparks sind sogenannte Nullnutzungszonen, in denen Wassersport, Schifffahrt und Fischerei tabu wären.
In einem Nationalpark müssten mindestens 50 Prozent der Fläche der Natur überlassen werden – ähnlich wie es beim Nationalpark Wattenmeer der Fall ist, der rund 300.000 Hektar größer ist als das Potenzial an der Ostsee. Das Ministerium erhofft sich von dem neuen Nationalpark „einen echten Attraktivitätsschub“ für die Ostseeküste und „enorme Chancen für den Tourismus und die Wirtschaft“, wie Goldschmidt dem Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag sagte.