Manuel Vogel
· 10.08.2022
Vor allem als Windsurf-Neueinsteiger will man nicht mehr Geld als nötig in ein neues Segel investieren. Muss man auch gar nicht! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um an günstige Segel zu kommen. Man muss nur wissen, "WO" man sie findet und vor allem "WAS" man braucht...
Wie bei Boards gibt es auch bei den Segeln unterschiedliche Bezeichnungen (Wave, Freestyle, Slalom, Freemove, Freeride, Freerace, Race), die den empfohlenen Einsatzbereich kennzeichnen. Wer Infos zu den einzelnen Segelgruppen sucht, findet diese in unserem Windsurf Segel Guide.
Für Neueinsteiger ist vor allem wichtig, dass das Segel keine Camber hat. Camber sind Plastikspangen, die die Segellatten gegen den Mast abstützen und dem Segel so ein starres Profil verleihen, ähnlich einem Flugzeugflügel. Das bringt sehr geübten Surfern Kontroll-Vorteile bei starkem Wind, weniger geübte Surfer haben dadurch aber viele Nachteile, z.B. schlechteres Handling, hohes Gewicht beim Wasserstarten und auch ein höherer Preis!
surf-Tipp: Segel der Kategorien Wave, Freestyle, Freemove und Freeride haben keine Camber und sind prinzipiell für Aufsteiger geeignet. Freerace- und Racesegel haben Camber und sind daher vor allem für geübte Surfer ein Tipp!
Die perfekte Segelgröße hängt von Körpergewicht, Fahrkönnen und Windstärke ab. Als Allroundgröße für leichten und mittleren Wind (2-4 Beaufort) und Surfer/-innen, welche gerade die Basistechniken gelernt haben, empfehlen sich folgende Segelgrößen (in m2):
Wenn du Lernfortschritte machst, kann es sein, dass du dir ein größeres Segel wünschst. Dies bedeutet jedoch nicht, dass dein kleines Segel dann unbrauchbar wird, du wirst es an Tagen mit mehr Wind immer wieder brauchen.
Die meisten Segel auf dem Markt sind aus Monofilm, einer durchsichtigen Kunststofffolie. Diese ist leicht und verzieht sich nicht, ist aber empfindlich gegenüber Knicken und UV-Licht. Beim Gebrauchtkauf kommt es daher nicht unbedingt darauf an, wie alt das Segel ist, sondern wie viel Sonne es im Laufe der Zeit abbekommen hat und wie pfleglich es behandelt wurde. Fühlt sich der Monofilm trocken und spröde an, ist undurchsichtig bis milchig weiß und weist viele kleine Knicke auf, sind dies Zeichen für reduzierte Haltbarkeit. Bei Stürzen ins Segel reißt der Film dann schnell durch.
Tuchsegel (auch Dacronsegel genannt) werden oft für Ein- und Aufsteiger und für Kinder empfohlen – und das aus gutem Grund. Dacron ist weich und unempfindlich gegenüber Knicken und Stürzen. Auch gegenüber UV-Strahlung ist es deutlich haltbarer als Monofilm. Ein zehn Jahre altes Dacronsegel ist deshalb oft noch absolut brauchbar, ein gleichaltes Monofilmsegel meist nicht. Ein gebrauchtes Tuchsegel mit zwei oder drei Segellatten wird dir besonders bei Leichtwindbedingugnen treue Dienste leisten. Die Nachteile bekommt man eigentlich nur bei starkem Wind zu spüren: Tuchsegel sind dann nicht ganz so formstabil und lassen sich bei Gleitwind über 12 Knoten dann schlechter kontrollieren als Monofilmsegel.
Wenn du schon Mast und Gabelbaum hast, überprüfe vor dem Kauf des Segels dessen Maße. Diese sind bei jedem Segel aufgedruckt. "Luff" bezeichnet die Vorliekslänge (Mast + Verlängerung). "Boom" bezeichnet die Gabelbaumlänge. Mitunter kann man Segel mit zwei Mastlängen nutzen – entweder durch Verlängern eines kürzeren Masts mit einer Mastverlängerung oder indem man einen eigentlich etwas zu langen Mast oben überstehen lässt. Beachte: In diesem Fall muss das Segel allerdings ein Variotop besitzen!
Unter den folgenden Links gibt's ein großes Angebot an Gebrauchtmaterial. Mit den Tipps aus unserem Ratgeber kannst du dich hier zurechtfinden. Darüber hinaus findest du natürlich auch bei Ebay & Co entsprechende Angebote.
Wie du Risse, Löcher und sonstige Beschädigungen schnell und günstig wieder flickst, erfährst du im "Workshop Segelreparatur". Den Link zum kostenlosen pdf-Download findest du unten.