“Dieser Contest muss richtig abgehen, der Windsurfsport braucht genau das!”, schreit Ben Proffitt in sein Mikrofon auf windsurfing.tv.
“A Billion Dollar” ist wahrscheinlich ein kleines bisschen übertrieben, doch der ganze Aufwand und die Finanzierung dieses exklusiven Wettbewerbs, an solch einer abgelegenen Destination, muss sich dieses Jahr auszahlen, damit Windsurfveranstaltungen dieser Art auf längere Sicht stattfinden können.
Der Cup in Cloudbreak spielt gefühlt in einer anderen Liga: Zum Beispiel muss jeder der Fahrer, nach einer Anreise, die seinesgleichen sucht, über 1.000 Euro “Riff-Gebühr” an die Gemeinde vor Ort bezahlen, um überhaupt Zutritt zu den Wellen zu erlangen. Dazu kommen Boot-Shuttles mit dem ganzen Equipment, die Beherbergung der Fahrer und nicht zu vergessen: das zerstörerische, messerscharfe Riff, über dem gesurft wird. Der Aufwand ist enorm, der Kostenapparat und das Risiko hoch. Doch wenn alles zusammenspielt, werden wir eine unvergleichliche Waveriding-Show zu sehen bekommen, die definitiv das Potenzial dazu hat, in die Geschichtsbücher der Windsurf-Contests einzugehen. Alle Augen sind damit auf die Vorhersage gerichtet.
Die Vorhersage sieht laut Kennern nicht schlecht aus. Ein ähnlicher Swell wie letzte Woche (siehe Galerie oben), für den einige Profis, wie zum Beispiel Ricardo Campello, sogar ihre Flüge vorverlegt hatten, ist im Anmarsch. In Kombination mit schrägablandigem Wind, könnte es besonders in den ersten Tagen ziemlich spannend werden. Zum Vorgeschmack könnt ihr euch gut oben durch die Galerie von der Fotografin Maleen Hoekstra klicken, die bereits seit einer Woche vor Ort ist und die grandiosen Wellenritte der früh angereisten Profis vom Boot aus einfing. Die Fotos sind vom Swell des 25. und 26.05.2023
Bei dem fünf Sterne Event in Kooperation mit der PWA, können einige Punkte für den Weltmeistertitel gesammelt werden – das lockt, abgesehen von den Traumbedingungen, viele der besten Worldcupper wie Marcilio Browne, Philip Köster oder Wave-Weltmeisterin Sarah-Quita Offringa nach Fiji. Das Fahrerfeld ist mit dreißig Herren, acht Damen und fünf Altmeistern (bei denen zum Beispiel u.a. Björn Dunkerbeck an den Start geht) dieses Jahr prall gefüllt. Auch die Deutschen sind neben Philip Köster mit Leon Jamaer, Flo Jung und Julian Salmonn sehr gut aufgestellt. Julian Salmonn konnte sich beim letzten Event in Chile bereits den dritten Platz sichern – das Abreiten von Wellen bei Wind von links ist seine Stärke
Auf der IWT-Seite wird es ab dem 4. Juni einen Livestream geben, sobald auf dem Wasser etwas passiert. An den Tagen davor - wo voraussichtlich eher Qualifikationen laufen werden - wird die Action gefilmt und anschließend online gestellt. Auch ein Live-Scoring wird es geben.
Das tägliche Contest-Fenster geht von 12 Uhr mittags bis 18 Uhr am Abend. Mit der Zeitverschiebung von zehn Stunden bedeutet das, dass von Nachts um zwei bis acht Uhr morgens europäischer Zeit etwas zu sehen geben könnte.
Bis dahin lohnt es sich für Windsurf-Fans den Youtube-Kanal von Paul van Bellen im Blick zu halten. Der enthusiastische Windsurf-Youtuber aus Australien ist vor Ort und postet täglich Videos von “hinter den Kulissen”. Gerüchten zufolge, könnte es durchaus sein, dass auch er während des Events auf seinem Kanal live geht. Gestern war noch kein Wind in Cloudbreak und er hat Victor Fernandez, Marc Pare und Julian Salmonn zum Wellenreiten ans Riff begleitet. Anschließend ist er noch mit ihnen in die Unterkünfte und dann zum Einkaufen gefahren – ein ehrlicher, amüsanter Einblick in das Leben der Pros auf Fiji.
Der legendäre Spot Cloudbreak liegt einige Kilometer westlich der Hauptinsel des Fidschi-Archipels. Dort bricht die Welle über einem Riff, dass knapp unter der Wasseroberfläche liegt. Etwa zwei bis drei Kilometer nördlich davon befinden sich Namotu und Tavarua, zwei kleine Inseln mit Luxus-Resorts.
Cloudbreak ist nur per Boot erreichbar, und auch während der Session sind Boote die einzige Basis. Auch deswegen ist die Logistik eine große Herausforderung bei diesem Contest.
Wir können es nun kaum erwarten und freuen uns schon, wenn der Wind einsetzt und auf den Start des Events.
Zum Abschluss und um die Vorfreude noch zu verstärken, findet ihr hier noch ein paar Bilder vom letzten Jahr: