Die langen Raceboards erfreuen sich auf dem internationalen Regattaparkett immer noch ein sehr großen Beliebtheit. Das zeigt sich auch an der Altersspanne. Die jüngsten Teilnehmer sind gerade einmal 14 Jahre alt, der Spanier Paco Manchon am anderen Ende der Skala bringt es auf stolze 76 - Hut ab! Neben vielen Europäern fanden auch Fahrer aus Australien, den USA und sogar Argentinien den Weg in die Mitte von Niedersachsen. Dort hat am Nordufer des Steinhuder Meers der Yacht Club Niedersachsen die Organisation übernommen - eine gewaltige Aufgabe: “Wir sind seit Monaten mit der Organisation beschäftigt”, sagt Lothar Knopf, der Segelwart des YCN. “Wir sind ja eigentlich ein Segelclub, haben die Aufgabe nach der Anfrage von Thomas Michaelis (DWSV Vorsitzender & Abteilungsleiter Longboard) im letzten Jahr gerne übernommen. Derzeit kümmern sich über 80 Helfer und Helferinnen um den reibungslosen Ablauf der Raceboard Weltmeisterschaft.”
Zu wenig Wind gibt es eigentlich bei Raceboard Regatten nicht. Selbst bei 2 Beaufort wird gestartet, dann entscheidet neben guter Taktik auch die Fitness - wer am besten Pumpen kann, hat gute Chancen auf den Sieg. Am Sonntag gab es am Eröffnungstag noch keine offiziellen Regatten, jeder hatte die Möglichkeit mit dem Raceboard das Revier zu erkunden. Am Montag und Dienstag gab es bislang in allen Kategorien fünf Kurzsrennen. Die Bedingungen waren anspruchsvoll, wie auch Moritz Martin feststellen musste: “Wir hatten sehr böigen und drehenden Wind, da war es manchmal ein bisschen wie Roulette. Aber wie immer - am Ende sind die besten vorn”, sagte der Raceboard Vizeweltmeister von 2009. Derzeit liegt Martin auf Rang 13 im Feld der 111 Männer und ist damit der viertbeste Deutsche. Direkt vor ihm liegen Markus Bouhier (12.) und Fabian Aldinger (11.). Bester Deutscher ist derzeit Andre Hartung auf dem sechsten Platz. Bei den Herren führt der Pole Maksymilian Wojcik souverän mit vier Laufsiegen vor den Spaniern Jorge Maciel Andres und Alexander Buchau.
Bei den Damen ist die 28-jährige Jennifer Bouhier vom Windsurfing-Club Jade aussichtsreich auf dem Raceboard unterwegs. Nach fünf Rennen liegt sie auf dem dritten Rang. Drei zweite Plätze halten sie in Schlagdistanz zur führenden Tschechin Jana Slívová, die punktgleich mit der Amerikanerin Farrah Hall ist. Im 25 köpfigen Damenfeld stellen 13 deutsche Surferinnen die stärkste Nation - davon träumen andere Windsurf-Klassen.
Andrej Oberreich und Alexander Huber sind die beiden jüngsten Teilnehmer bei der Weltmeisterschaft. Beide sind Jahrgang 2009 und können Erfahrung in der internationalen U23-Kategorie sammeln. Hier gibt es ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die besten vier Raceboarder trennen nach fünf Läufen nur fünf Punkte. Robin Rockbauch liegt dabei mit 20 Punkten als Vierter noch in Schlagdistanz aufs Podium. Das haben derzeit Dani Sánchez aus Spanien (15 Punkte), der Franzosen Titouan Halluitte (18) und der Slovake Ondrej Szitás besetzt.
Die WM auf dem Raceboard wird aber erst am kommenden Samstag entschieden. Die aktuelle Windvorhersage verspricht für heute relativ gute Wind bis 18 Knoten. Aber auch an den folgenden Tage werden spannende Wettfahrten auf dem Steinhuder Meer zu verfolgen sein. Schaut doch mal vorbei!
Auch interessant: