Lüderitz Speed ChallengeBjörn Dunkerbeck berichtet aus Lüderitz - Albeau fährt ersten Top-Wert

SURF Redaktion

 · 15.11.2024

Bei der Lüderitz Speed Challenge gab es am Mittwoch die ersten Runs auf dem Kanal
Foto: Peter Davis via Björn Dunkerbeck
Am Mittwoch gingen die schnellsten Windsurfer der Welt bei der Lüderitz Speed Challenge zum ersten Mal auf den Kanal. Für Rekorde waren die Bedingungen noch nicht optimal, dennoch gab es einige gute Runs. Björn Dunkerbeck berichtet exklusiv für surf aus Namibia.

Nach ein paar Test-Sessions auf dem offenen Meer am Diaz Point bei Lüderitz öffnete am Mittwoch zum ersten Mal der speziell ausgebaggerte Kanal. Insgesamt 50 Runs wurden gefahren, mit 46,3 Knoten erzielte Antoine Albeau den mit Abstand besten Wert. Damit war er auf Anhieb schneller als zuletzt in La Palme. Direkt hinter ihm steht derzeit Gunnar Asmussen, mit 42,62 Knoten ist die Lücke aber bislang sehr deutlich.

Speedsurfer hoffen auf den perfekten South-Easter

Björn Dunkerbecks Bestwert lag am Mittwoch bei 41,35 Knoten. Er berichtet: “Erster Tag auf dem Kanal, der Wind war zwischen 20 und 30 Knoten, also leider nicht so stark wie er hätte sein können. Der Wind kam aus einer Richtung von etwa 200 bis 210 Grad, das ist ungefähr Süd-Südwest. Am Kanal fährt man dabei sehr auf Vorwind-Kurs, das ist natürlich nicht ideal. Perfekt ist zwischen 170 und 180 Grad, das ist genau Süd, mit einem leichten Ost-Touch, dann kann man dort genau an der Kante entlang mit Vollgas runtersurfen”, beschreibt Dunki.

Die Aussichten sind aber gut: “Das nächste Windfenster kommt am Montag und Dienstag, da hoffen wir dann, dass die Windrichtung ein bisschen besser passt”, erzählt Björn. Die Stimmung unter den Speedsurfern, die nach Namibia gekommen sind, sie jedenfalls gut: “Der Kanal ist voll, alle hatten am Mittwoch ihre Trainings-Runs. Es hat schon sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es nicht ganz so schnell war wie wir es gerne hätten. Aber fürs Einfahren war es sehr gut, der Speed ist super, und wir hoffen auf einen richtig guten South Easter für die nächste Runde. Jetzt geht es erstmal wieder zum Training am Diaz Point!”

So wird bei der Lüderitz Speed Challenge gemessen

Wie genau auf dem Kanal in Lüderitz gemessen wird, hat Manfred Fuchs beschrieben: “Unter 30 Knoten Wind braucht man in der 150 Meter langen Startbox gar nicht loszufahren, sonst fällt man nach der 35-Grad-Kurve Richtung Startlinie wieder aus dem Gleiten. Start- und Ziel-Linie im Abstand von 501 Metern werden permanent mit speziellen 50-fps-Kameras (frames per second) überwacht. Bei 50 Knoten Geschwindigkeit legt man etwa 25 Meter pro Sekunde zurück, das heißt man bekommt alle 50 cm ein Bild. Die Bilder vom Start und Ziel enthalten GPS-Zeitstempel, damit kann man durch lineare Interpolation aufeinanderfolgender Bilder im Abstand vom 20 ms (tausendstel Sekunden) eine Genauigkeit von etwa 2 ms erreichen. Das gleiche System wird auch im französischen Speedrevier La Palme benutzt und ist vom WSSRC zur Verifizierung der Rekorde anerkannt.

In Lüderitz werden außerdem speziell dafür entwickelte GPS-Geräte zum Live-Ranking benutzt, diese messen bis zu 20-mal pro Sekunde (20 Hz) die Position und Geschwindigkeit der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Deren Segelnummer und die Start- und Ziel-Gates sind einprogrammiert, sodass nach Überfahren der Linien die Durchschnitts-Geschwindigkeit ermittelt werden kann. Mittels kleiner Sender werden dann 20 Meter nach der Ziellinie die Segelnummer, die Zielzeit und die Geschwindigkeit an einen Empfänger übertragen, der diese Ergebnisse dann zum Startbereich und ins Internet weiterleitet. Auch in der Startbox können die Wartenden auf einem Display sehen, wie schnell der letzte Run war und versuchen, dieses Ergebnis zu toppen!”

Einige Top-Fahrer der Lüderitz Speed Challenge 2024

Karo van Tonder (35, Südafrika)
Foto: Björn Dunkerbeck

Mehr zum Thema Speedsurfen:

Meistgelesen in der Rubrik Windsurfen