Tobias Frauen
· 08.11.2023
November, das bedeutet Black Friday, Laternenumzug - und Speed-Windsurfen! Wie jedes Jahr läuft auch 2023 die Lüderitz Speed Challenge, der Event mit der größten Chance auf neue Rekorde. Das ultimative Ziel ist der Weltrekord, doch auch nationale Rekorde oder persönliche Bestwerte purzeln in der Wüste Namibias regelmäßig.
Antoine Albeau, seit 2015 Weltrekord-Halter mit 53,27 Knoten, ist schon vor Ort. Er will nach dem Ende seiner PWA-Karriere nochmal eine neue Bestmarke aufstellen und arbeitet dafür schon seit geraumer Zeit im Rahmen des Zephir-Projektes an der Optimierung von Material und Fahrtechnik. An seinem ersten Tag auf dem Kanal fuhr der Franzose mit 47,05 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit über 500 Meter gleich an die Spitze des Rankings - trotz nur “leichtem Wind” von rund 40 Knoten.
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Hinter ihm liegt nach den ersten Sessions Gunnar Asmussen mit 46,53 Knoten, gefolgt von Thomas Modenhauer mit 43,73. Als einzige Frau ist bislang Melek Toraman in Lüderitz vor Ort, ihr Bestwert liegt bei 40,8 Knoten. Björn Dunkerbeck, dessen großes Ziel die 100 km/h-Marke ist, erholt sich noch von einer Infektion. Auch Weltrekordhalterin Heidi Ulrich und Vincent Valkenaers aus Belgien reisen in diesem Jahr laut einem Instagram-Posting nicht nach Lüderitz.
Die Runs auf dem Kanal von Lüderitz zählen auch für die dritte und letzte Phase der Dunkerbeck Speed Challenge 2023. Hier führen zur Halbzeit des Event-Zeitraumes Hand Kreisel, Melek Toraman, Nicolas Goyard und Brendan Lorho ihre Klassen an.
Im vergangenen Jahr machten die Frauen bei der Lüderitz Speed Challenge von sich reden: Die Schweizerin Heidi Ulrich stellte mit überragenden 47,16 Knoten einen neuen Weltrekord auf, und die Sylterin Melek Toraman verbesserte den deutschen Damenrekord auf 45,37 Knoten. Vincent Valkenaers verfehlte bei den Männern mit 53,08 Knoten hingegen denkbar knapp den Weltrekord von Antoine Albeau.
Der Kanal in Lüderitz soll in diesem Jahr laut den Fahrern besser sein als je zuvor. Wenn die Bedingungen passen, sind also neue Rekorde durchaus realistisch. Jedes Jahr wird der Speed-Strip nahe des Dorfes Lüderitz, etwa 1200 Kilometer nördlich von Kapstadt an der Atlantik-Küste Namibias, neu ausgebaggert. Er liegt direkt in einer Bucht nahe des Point Diaz, wo der ablandige Wind zwischen Berghängen beschleunigt wird und über eine Ebene mit voller Kraft in Richtung Meer wehen kann. Der Kanal ist im optimalen Winkel zur Haupt-Windrichtung angelegt, außerdem sorgt eine Abgrenzung aus Sandsäcken für eine möglichst glatte Wasseroberfläche. An den Enden gibt es eine Start- und Beschleunigungszone sowie eine Auslaufzone - alles aber nur rund einen halben Meter tief.