FoilsEasy Montage, smoothe Turns - Slingshot One-Lock Glide im Test

Manuel Vogel

 · 16.07.2025

Das Modell Glide ist in sechs Frontwing-Größen verfügbar
| Fotos. Manuel Vogel
Mit dem Modell Glide hat Slingshot einen drehfreudigen Flügel für geübte Wingfoiler im Programm. Besonders ist aber auch das Montagesystem - das komplette Foil lässt sich per One-Lock-System komplett ohne Werkzeug montieren.

Mit einer komplett neu gestalteten Foil-Range ist Slingshot 2025 auf dem Markt - das Modell Glide wird hierbei als Allround-Foil mit dem größten Einsatzbereich beworben. Verfügbar ist es mit sechs Frontwing-Größen von 625 bis 1525 cm2 Fläche - wir konnten den 925er ausgiebig testen.

An Land

Mit einer mittleren Aspect Radio (=Verhältnis von Spannweite zu Fläche) von 8,4 bis 9,0 ist der Glide Frontwing auf gute Dreheigenschaften optimiert. Das Profil des Flügels ist aber vor allem im Centerbereich eher etwas dicker gehalten, was für ausreichend Lift und eine stabile Anströmung auch bei niedrigen Geschwindigkeiten sorgen soll. Besonders ist das Slingshot Glide Foil aber vor allem aufgrund seines neuartigen Montagesystems - One-Lock genannt. Dieses greift den Trend zu einteiligen Frontwings auf, will heißen: Statt den Frontwing mit Schrauben an einer Fuselage zu befestigen, bestehen Frontwing und der vordere Teil der Fuselage aus einem Teil - gleiches gilt für den Stabilizer, der fest mit dem hinteren Teil der Fuse verbunden bleibt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Eine stabilere Verbindung und ein Verzicht auf Schrauben, die sich lockern oder festkorrodieren können, sind die wichtigsten Aspekte.

Frontflügel und der vordere Teil der Fuselage bestehen aus einem Teil. Dieses wird einfach in die Aufnahme am Mast eingeschobenFrontflügel und der vordere Teil der Fuselage bestehen aus einem Teil. Dieses wird einfach in die Aufnahme am Mast eingeschoben

Das finale Verbinden der Teile ist bei Slingshot dann überaus simpel: Zuerst den Schnellspanner samt Frontwing in die Aufnahme am Mast einschieben. Dann den Stabilizer von hinten einschieben und mit dem Schnellspanner verbinden - fertig! Zeitaufwand: Keine 20 Sekunden. Wer mehrere Frontwing-Größen besitzt, kann damit auch schnell wechseln und sich an veränderte Windbedingungen anpassen. Bei Bedarf kann der Widerstand des Schnellspanners über eine kleine Schraube angepasst werden. Durch das One-Lock-System werden die beiden Teile fest in der Aufnahme am Mast verpresst. Unsere ursprüngliche Befürchtung, dass Sand und Salz das One-Lock-System zur Verbindung für alle Ewigkeiten machen, hat sich hingegen nicht bestätigt. Beim Demontieren kann man mit leichtem Drehen an Frontwing und Stabilizer die Verbindung schnell wieder lösen.

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surf/g2720045_f5a2954276b3216cf79119dd432c2e57Foto: Manuel Vogel

Wir haben den Glide Frontwing 925 in Verbindung mit zwei verschiedenen Stabilizern (Turbo 180/Flare 175) und einem 82er Alumast ausprobiert, alternativ wäre das One-Lock Glide Foil natürlich auch mit einem Carbonmast von Slingshot nutzbar (Aufpreis 680 Euro). Auch für die Montage des Masts am Board hat Slingshot sich etwas überlegt, mitgeliefert werden mehrere Optionen: Mit Flügelmuttern geht auch dieser Teil der Montage komplett werkzeuglos vonstatten - ein höherer Widerstand beim Anfahren ist allerdings die Folge. Alternativ kann man die vorderen Tracknuts durch kleine Platten ersetzen, unter die dann der Mast eingehakt wird. Vorteil: Keine Erhöhung des Fahrwiderstandes und schnellere Montage, da nur noch die beiden hinteren Schrauben fixiert werden müssen. Zudem bleibt die Lieblingsposition des Foils “gespeichert”.

Auf dem Wasser

Die Montage-Option mit Flügelmuttern ist - das zeigte unsere erste Testsession auf dem Wasser sofort - nur für Foilerinnen und Foiler ein Tipp, die bei stärkerem Wind und ohne häufiges Absetzen unterwegs sind, denn der Fahrwiderstand beim Anfahren wird durch die Flügelmuttern schon spürbar erhöht - am unteren Windlimit kann das den Unterschied machen. Nutzt man die anderen Montageoptionen kommt die Stärke des Glide Foils sofort zur Geltung, denn das Foil baut sehr gleichmäßig Auftrieb auf, hebt sanft ab und hält die Anströmung auch bei niedrigen Geschwindigkeiten überraschend gut. In Summe ergibt sich ein einfaches Fahrverhalten beim Takeoff, womit auch weniger geübte Wingfoiler gut klarkommen können. In Verbindung mit dem Turbo 180 Stabilizer, der eine längere Fuselage beinhaltet, ist das Glide Foil auch angepowert auf der Geraden einfach zu fahren: Es tendiert nie dazu, unkontrolliert zu steigen und bleibt auch in Manövern und engen Radien stabil angeströmt. Ohnehin gehören smoothe Radien zu den absoluten Stärken des Foils - egal ob man durch Foil-360s fliegt oder steile Dünungswellen abreitet. Mit dem Flare Stabilizer wird das ganze Foil nochmal spürbar agiler, dann sind auch engere Radien in der Dünungs- oder Brandungswelle drin.

Auch in der Ostseedünung haben wir das Slingshot Glide 925 ausprobiertFoto: Marius GuggAuch in der Ostseedünung haben wir das Slingshot Glide 925 ausprobiert

Das Speedniveau des Glide 925 würden wir in Verbindung mit dem Turbo 180 Stabilizer als “gut” aber nicht außergewöhnlich einstufen. Trotzdem hat man genug Dampf für Sprünge und Freestyle-Tricks. Wer den Fokus voll auf Speed und hohe Jumps legt, sollte, das entsprechende Fahrkönnen vorausgesetzt, zum Flare 175 Stabilizer greifen. Dieser ist deutlich schlanker und erhöht den Topspeed nochml spürbar. Allerdings fordert das Foil einem dann auch mehr Feingefühl auf der Geraden ab, weil es um alle Achsen feinfühliger und agiler wird.

 | Foto. Marius Gugg | Foto. Marius Gugg

Slingshot One-Lock Glide Foil - das Fazit

Das Slingshot One-Lock Glide ist in der Tat ein Foil mit großem Einsatzbereich. Es vereint tolle Leichtwind-Power, verlässlichen Lift, hohe Flugstabilität und smoothe Dreheigenschaften - wer über das reine Einsteiger-Stadium hinaus ist, bekommt hier einen super Allround-Flügel zum Freeriden, Tricksen und Wellenabreiten. In Kombination mit dem Flare-Stabilizer bekommen ambitionierte Foiler, die den vollen Fokus auf hohe Sprünge und enge Turns legen, nochmal ein Upgrade. Das One-Lock-System funktioniert tadellos - schneller aufs Wasser kommt man vermutlich mit keinem anderen Montagesystem auf dem Markt.

Allround-Eigenschaften, Kontrolle, schnelle Montage

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Slingshot One-Lock Glide Foil - technische Daten

  • Testprodukt: Slingshot One-Lock Glide 925
  • Fläche Frontflügel: 925 cm2
  • Spannweite Frontflügel: 89,9 cm (Aspect Ratio 8,8)
  • Fläche Heckflügel (Turbo 180): 180 cm2
  • Spannweite Heckflügel: 34 cm
  • Fuselage: Gesamtlänge 70,5 cm
  • Mast (Alu): 82 cm
  • Preis Test-Set: 1613 Euro
  • Gewicht Set (eigene Messung): 3,48 kg
  • Lieferumfang: Cover; 3 Montage-Systeme f. Mast
  • Besonderheiten: Montage ohne Werkzeug möglich
  • Infos: Zur Website

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