Aus der Verschmelzung der Vorgängermodelle Wing Craft v3 und Flow Craft ist das neue Allroundmodell Glide Craft V1 entstanden, welches in fünf Größen verfügbar ist.
In den Größen 70/80/90/105 und 120 ist das Glide Craft V1 erhältlich, wir konnten die mittlere Größe mit 90 Litern ausgiebig probefahren. Mit einer Länge von 5’6’’ (168 Zentimeter) fällt das Brett für diese Größe ziemlich gestreckt aus, es positioniert sich bezüglich seiner Maße somit zwischen dem sehr kompakten Wing Craft V3 und dem Midlength-Modell Flow Craft. Im Heck wurde dem Board eine scharfe Abrisskante verpasst, was den Fahrwiderstand beim Anfahren minimieren soll. Stärker verrundet zeigt sich der Shape im Bugbereich, ein verrundetes V soll hier sanftes Einsetzen in Kabelwellen garantieren. Insgesamt ist der Bug eher schmal gehalten, die Outline erinnert in diesem Bereich an das Schwestermodell Flow Craft.
Auf dem Deck ist ein dünnes aber griffiges Pad verklebt, Plugs erlauben natürlich die Montage von Fußschlaufen - zum Lieferumfang gehören diese allerdings nicht. Weil der Slingshot Glide Craft über eine überdurchschnittlich lange Foilbox verfügt, lässt sich für alle gängigen Foils eine passende Position finden. Mit gemessenen 5,52 Kilo fällt das neue Modell zudem ansprechend leicht aus.
Mit seinem eher verrundeten Unterwasserschiff und dem schmalen Bug liegt das Board nicht ganz so kippstabil im Wasser wie andere Boards der 90-Liter-Klasse. Kritisch ist diese Charakteristik nicht, nur wer noch in den Kinderschuhen steckt und sich ob der passenden Größe unsicher ist, sollte im Zweifel eher zur größeren tendieren. Bereits in langsamer Verdrängerfahrt stabilisiert sich das Board dann aber deutlich, aufgrund der Länge erfolgt die Beschleunigung auf Abhebegeschwindigkeit nahtlos und ohne größeres Zutun der Pilotin oder des Piloten. Vom smoothen Übergang ins Fliegen kann jeder profitieren, besonders hilfreich ist dies aber, wenn man noch nicht über eine ausgefeilte Pumptechnik verfügt. Die Easy-going-Charakteristik setzt sich auch beim Freeriden nahtlos fort: Das Slingshot Glide Craft V1 hängt leicht und gut ausbalanciert am Fuß, ungewollte Touchdowns verzeiht das Board großzügig, denn der Shape von Unterwasserschiff und Kanten fängt das Board sanft ab und sendet es wieder zurück in die Luft. Auch in Manövern lässt das Brett keine Wünsche offen, denn das flache Deck bietet genügend Platz für den Fußwechsel.
Auch unter den Füßen von versierten Pilotinnen oder Piloten gibt sich das Board keine Blöße. Durch das geringe Eigengewicht wirkt es sowohl beim Wellenabreiten - ein drehfreudiges Foil vorausgesetzt - überaus agil und reagiert fehlerverzeihend, wenn man in engen Radien mal die Wasseroberfläche touchiert. Auch Jumps und Rotationen sind mit dem leichten Brett locker drin.
Wer zu 100 Prozent auf Freestyle-Rotationen aus ist, wird wohl ein etwas kürzeres Modell bevorzugen, blutige Anfänger, die maximale Stabilität beim Anfahren suchen, sollten das Board im Zweifel eine Nummer größer wählen. Für alle anderen bietet das Glide Craft V1 aber ein tolles Gesamtpaket mit harmonischem Abheben und fehlerverzeihendem Fahrverhalten. Zielgruppe und Einsatzbereich werden dem Allroundanspruch absolut gerecht und erstrecken sich demnach über Freeride, Downwind, Welle bis hin zu Basic-Freestyle.
Easy Takeoff, sanfter Touchdown, Einsatzbereich
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Keine Schlaufen im Lieferumfang