Manuel Vogel
· 21.04.2022
Auch beim Gabelbaum-Kauf gibt es einige Dinge, die man beachten sollte und die Schnäppchen von Schrott unterscheiden. Im Folgenden verraten wir euch, woran ihr gute Qualität erkennt, was solche Gabeln kosten dürfen und wo ihr sie bekommt...
Jedes Segel hat einen Aufdruck, der eine Angabe über die Größe des benötigten Gabelbaums macht, meist als "Boom" bezeichnet. Da man Segel je nach Wind straff oder bauchig trimmt, wird oft die Varianz der Gabelbaumlänge über aufgedruckte Zahlen +/- 2cm angegeben. Wählt beim Gabelbaumkauf immer eine Länge, bei der ihr für euer größtes Segel immer noch etwas Reserve einplant, die Maßangaben stimmen manchmal nicht genau. Steht auf eurem Segel als "Boom 185 cm" aufgedruckt, sollte die Gabel mindestens bis 190cm ausziehbar sein. Im Idealfall deckt der Gabelbaum 3-4 Segelgrößen ab, sodass ihr, obwohl ihr mehrere Segel besitzt, nur einen Gabelbaum braucht. Den Verstellbereich des Gabelbaums findet ihr auf den Holmen aufgedruckt.
surf-Tipp: Wenn der Gabelbaum bei eurem größten Segel etwas mehr Reserve in der Länge hat als nötig, dann ist er durch das weiter eingefahrene Endstück stabiler als ein Gabelbaum, den man bei gleicher Länge im letzten Loch fahren muss. Ganz ausgefahren besteht die Gefahr, dass der Gabelbaum bei großer Krafteinwirkung, z.B. durch einen Sturz, verbiegt.
Es gibt zurzeit zwei unterschiedliche Masttypen auf dem Markt, die sich nur im Durchmesser unterscheiden. Ein Skinny-Mast (man sagt dazu auch RDM) hat einen kleineren Durchmesser als der Standard-Mast (SDM). Ein Gabelbaum ist in der Regel für beide Masttypen passend. Oft ist im Gabelbaum, genauer gesagt im Frontstück und dessen Aussparung für den Mast, schon ein herausnehmbarer Adapter integriert, der die unterschiedlichen Durchmesser ausgleicht. Falls ihr einen Gabelbaum kauft, der über einen solchen Adapter nicht verfügt, dann habt ihr die Möglichkeit einen Universal-Adapter zu kaufen. Nicht selten wird dieser beim Kauf eines Skinny-Mastes auch schon mitgeliefert.
Die Antwort ist schnell gegeben, sie lautet: Carbon! Die Gabel ist leichter, stabiler und hat oft sogar noch kleinere Holmdurchmesser, die das Greifen der Gabel erleichtern. Aber, und das ist der Haken: Eine Gabel aus Carbon ist teuer, neu legt man 500 bis 800 Euro auf den Tisch, gebraucht immer noch zwischen 250 und 500. Doch auch "Alu-Gabeln" trüben den Surfspaß nicht und müssen weder für Aufsteiger noch Cracks eine Einschränkung bedeuten. Wer hingegen den vollen Verstellbereich seiner Gabel nutzen will, viel springt oder mit leistungsstarken Cambersegeln unterwegs ist, sollte wenn möglich zur Carbongabel greifen.
Verbogen? Falls ihr eine Aluminiumgabel gebraucht kauft, so achtet darauf, dass diese nicht verbogen ist. Ob eine Gabel verbogen ist, könnt ihr daran sehen, ob sich das Endstück bis zum Anschlag in die Gabel einschieben lässt. Wenn nicht, dann ist sie verbogen und ihr könnt nicht den vollen Verstellbereich nutzen.
Korrodiert? Ist das Endstück mit einer Art weißen Staubschicht überzogen, hat das Aluminium korrodiert. Ein bisschen Korrosion ist nicht schlimm und lässt sich bei der Lagerung nicht vermeiden. Je stärker eine Gabel allerdings korrodiert, desto schwergängiger wird sie. Im Extremfall lässt sich das Endstück nicht mehr bewegen – also checkt das Endstück vor dem Kauf mal auf seine Gängigkeit.
Belag kaputt? Jeder Belag leidet durch den Kontakt mit Surfboard oder Asphalt, kleine Macken sind also üblich und kein Grund die Gabel nicht zu kaufen. Hängt allerdings der Belag in Fetzen oder ist mit Tape zusammengeflickt, ist das ein Ausschlusskriterium. Man kann Beläge zwar austauschen, das macht allerdings sehr viel Arbeit und ist sehr teuer. Wie es gemacht wird, seht ihr hier.
Natürlich hängt der Preis stets von Zustand, Alter und Material der Gabel ab. Hier eine grobe Orientierung:
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