SURF Redaktion
· 24.05.2023
Auch in diesem Jahr lud das Surffestival die German Freestyle Battles nach Fehmarn ein. Durch den Zusammenschluss mit der Freestyle Pro Tour, fanden sich insgesamt 58 Freestyler und Freestylerinnen aus Deutschland, Polen, Dänemark und den Niederlanden am Südstrand ein – Teilnehmerrekord! Am Ende standen Lina Erpenstein und Felix Volkhardt ganz oben auf dem Treppchen.
“Proving Ground Series” nennen die Veranstalter der Freestyle Pro Tour die Contests, bei denen sie mit lokalen Events wie den German Freestyle Battles kooperieren und somit versuchen ein pyramidenartiges Sternesystem bis hin zur Championship Tour aufzubauen. Abhängig von der Höhe des Preisgeldes und der Sternebewertung des Events, können Fahrer weltweit Punkte für den Titel sammeln und sich für höher eingestufte Contests qualifizieren. Auch wenn es grundsätzlich darum geht, eine bessere Struktur innerhalb der Disziplin Freestyle zu errichten, lässt diese Art von gegenseitiger Unterstützung die Disziplin auch insgesamt aufblühen. Die Teilnehmerliste füllte sich somit in den Tagen vor dem Festival immer weiter, bis am Donnerstagmorgen des Skippers Meetings 58 Freestyler und Freestylerinnen bereit standen. Die Schattenseite: Solch eine große Elimination auszufahren braucht viel Zeit (und Wind). Während der Wind an den ersten beiden Tagen des Festivals noch etwas schwächelte, reichte es Samstag und Sonntag knapp aus, um eine vollständige Single Elimination der Damen und Herren zu bestreiten.
Relativ leichter Wind für die heutzutage “großen” Freestylesegel um die fünf Quadratmeter und kabbelige Ostseewelle – das sind nicht unbedingt die Traumbedingungen der meisten Freestyler in Deutschland.
Es war deutlich zu sehen, dass besonders die “Waver” die sich eingeschrieben hatten, in den anspruchsvollen Bedingungen gut zurecht kamen. Leon Jamaer schmiss zum Beispiel überraschenderweise gleich zu Beginn Anton Munz mit beidseitigen Shakas, Loops und einem Switch Chachoo aus dem Rennen.
Im Verlauf der Single Elimination kam es in den siebenminütigen Heats zu dem ein oder anderen spannenden Duell. Es ging hier mehr darum, wer das Beste aus den vorherrschenden, kniffligen Bedingungen machte und die beste Show lieferte, als darum, ein großes Repertoire aus erstklassigen Manövern abzuspulen - das ließen die Bedingungen nicht zu. Lars Bubelach fiel mit radikal rotierten einhändigen Flakas auf, während Nick Spangenberg, der ebenfalls eigentlich aus dem Waveriding stammt, zeigte, dass er das Zeug dazu hat, auch im Freestyle Heats zu gewinnen.
Doch am zweiten Wettkampftag, der nachmittags ähnlich Bedingungen wie am Vortag lieferte, waren es dann doch die eingefleischten Freestyler, die es bis nach vorne in die finalen Runden schafften. Niclas und Lucas Nebelung, Felix Volkhardt, Julian Wiemar...das sind bekannte Namen in der deutschen Freestyle-Szene, die in den letzten Jahren auch alle bereits internationale Wettkampfluft schnuppern durften. Am Sonntagabend, kurz bevor sich die letzten Sonnenstrahlen hinter dem Festivalgelände verkrochen und bereits viele Gäste dem Heimweg angetreten hatten, waren es vor allem zwei Fahrer, die sich vom schwächelnden Wind nicht stören ließen, bis sie sich schlussendlich im Finale gegenüber standen: Felix Volkhardt und Julian Wiemar.
Bis zur letzten Minute lag Julian Wiemar in diesem spannenden Duell vorne. Doch Felix Volkhardt, der für seine soliden Powermoves bekannt ist, gab nicht auf und konnte in den letzten zehn Sekunden des Heats tatsächlich eine gute Böe erwischen. Felix verbesserte seine Wertung mit einem sauberen Kono und sicherte sich somit den Sieg. Was ein Showdown! In letzter Sekunde – mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages und des gesamten Festivalwochenendes.
Das Niveau bei den Damen schießt aktuell durch die Decke. Mit insgesamt acht Teilnehmerinnen war das Feld gut besetzt. Powermoves wie Switch Konos und Shakas sind bei den Freestyle-Damen keine Seltenheit mehr.
Lina Erpenstein, die drittplatzierte auf der PWA Wave Tour, nahm auf Fehmarn an ihrem ersten Freestyle-Wettbewerb teil und konnte diesen auf Anhieb gewinnen. Die hochmotivierte Windsurferin Elena Dominick aus Kiel, die ganzjährig an den besten Spots des Landes anzutreffen ist, landete auf dem zweiten Platz. Nachdem Lina Altmeisterin Johanna Rümenapp und Maike Lang aus dem Rennen warf, musste sie sich im Finale gegen Elena mächtig ins Zeug legen. Lina füllte ihren Scoresheet mit soliden Loops, Grubbys und Clew First Spocks und stand damit am Ende ganz oben auf dem Treppchen.
1. Felix Volkhardt
2. Julian Wiemar
3. Niclas Nebelung
3. Lucas Nebelung
5. Mathias Genkel
5. Leon Struppeck
5. Jannes Thomsen
5. Foivos Tsoupras
9. Felix Söder
9. Julius Hartmann
9. Luca Hartmann
9. Kevin Langbehn
9. Magnus Wessel
9. Loris Vietoris
9. Sebastian Gux
9. Niklas Dost
1. Lina Erpenstein
2. Elena Dominick
3. Johanna Rümenapp
4. Lina Schmied
5. Maike Lang
5. Malin Körner
5. Melina Schütt
5. Shania Raphael