HighlightsTag 9 beim Worldcup Sylt - Bosson nach Herzschlag-Finale Weltmeister

Tobias Frauen

 · 02.10.2022

Highlights: Tag 9 beim Worldcup Sylt - Bosson nach Herzschlag-Finale WeltmeisterFoto: HOCH ZWEI /Joern Pollex
Der Weltmeister-Moment: Adrien Bosson (l.) gewinnt mit 0,1 Punkten vor Jacopo Testa

Adrien Bosson ist Freestyle-Weltmeister 2022. Der Franzose setzte sich im Superfinale gegen Jacopo Testa durch. Den Waveridern blieb nur eine Supersession.

Am Ende waren es hauchdünne 0,1 Punkte, die Adrien Bosson zum neuen Weltmeister machten. Der Franzose, der am Montag bereits die Single Elimination gewonnen hatte, verlor das erste Finale noch knapp gegen Jacopo Testa aus Italien. Auch hier war das Rennen bereits äußerst eng, die Führung wechselte mehrmals während des Heats. Im anstehenden Superfinale war es dann noch enger, so dass am Ende niemand zu prophezeien vermochte, wer gewonnen hatte. Das Ergebnis bestätigte den Eindruck. Auch Jacopo Testa konnte sich aufrichtig über seinen zweiten Platz freuen.

“Das haben ich nicht erwartet, Leichtwind ist eigentlich eher Jacopos Stärke”, sagte Bosson anschließend sichtlich gerührt. Beide Finalisten waren morgens bereits früh auf dem Wasser, um sich auf die schwierigen Bedingungen einzufahren. Relativ schwacher, platt auflandiger Wind machte es den ganzen Tag über schwierig, faire Bedingungen für alle Fahrer zu gewährleisten. Während Testa mit 5.2 ein relativ großes Segel fuhr, griff der neue Weltmeister Bosson zum 4.8er. “Mit der Größe fühle ich mich am wohlsten, da habe ich mehr Kontrolle bei dem großen Chop”, so der Franzose.

Die Highlights zum Durchklicken:

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Foto: Carter/pwaworldtour.com

Wind an der unteren Grenze

Nach den gestrigen Heats waren im Freestyle nur noch die Top Acht im Rennen. Mit nur einem Event in diesem Jahr kam der Double Elimination eine wichtige Rolle zu, die Wettfahrtleitung setzte alles daran, diese zu beenden. Doch die Bedingungen waren hart an der Grenze, mehrmals mussten am Vormittag Heats abgebrochen werden. Erst gegen Mittag stabilisierte sich der Wind.

Zunächst sah es nach einer Aufholjagd von Dieter van der Eyken aus. Der Weltmeister von 2015 siegte gegen Takuma Sugi, Sam Esteve und Antony Ruenes, erst gegen Yentel Caers war Schluss. In diesem Stadium der Double Elimination müssen die jeweiligen Sieger immer direkt wieder antreten mit nur einem Heat Pause, bevor sie auf einen ausgeruhten Fahrer treffen, der frisch ins Geschehen eingreift. Am Ende bedeutete dies Platz fünf für van der Eyken, Yentel Caers wurde Vierter.

Caers verlor gegen Jacopo Testa, der bereits in den letzten Jahren auf der eruopäischen Freestyle-Tour beeindruckende Ergebnisse einfuhr. Testa startete dann seinerseits einen Durchmarsch und zog gegen Steven van Broeckhoven ins wie beschrieben höchst spannende Finale ein. Van Broekhoven rutscht damit auf den dritten Platz ab.

Ergebnisse Freestyle

1. Adrien Bosson
2. Jacopo Testa
3. Steven van Broeckhoven
4. Yentel Caers
5. Dieter van der Eyken
6. Antony Ruenes
7. Sam Esteve
7. Nicolas Akgazciyan
9. Amado Vrieswijk
9. Youp Schmit
9. Takuma Sugi
9. Antoine Albert
17. Niclas Nebelung
17. Lucas Nebelung

Supersession im Waveriding

Nach der Verkündung des neuen Weltmeisters wurde dann der Versuch gestartet, auch die Double Elimination im Waveriding der Herren weiter zu fahren. Doch bereits der erste Heat, unter anderem mit Klaas Voget, musste wieder abgebrochen werden. Wind und Wellen waren zu schwach für faire Bedingungen.

Am Abend wurde dann noch eine Supersession angesetzt, der verrückteste Move in 30 Minuten sollte gewinnen. Weltmeister Marcilio Browne versuchte es mit einem Switch Stance Aerial, Victor Fernandez zelebrierte einen Eagle Wing. Maaike Huvermann stand einen Shaka, während Antoine Martin sein Rigg im Shorebreak zerstörte.

Ergebnisse Supersession

Herren

1. Takuma Sugi
2. Marcilio Browne
3. Antoine Martin

Damen

1. Pauline Katz
2. Maaike Huvermann
3. Sol Degrieck

So geht es morgen beim Worldcup Sylt weiter

Letzter Tag beim Mercedes-Benz Windsurf World Cup Sylt, um 15:00 Uhr ist die große Siegerehrung auf der Eventbühne angesetzt. Zuvor besteht noch eine kleine Chance auf weitere Wettfahrten. Die Vorhersage verspricht leider noch weniger Wind als heute, so dass weitere Wave-Heats eher unwahrscheinlich sind. Für weitere Slalom-Eliminations dürfte der Wind reichen, sofern der Shorebreak ein sicheres Hinauskommen ermöglicht.